Quelle: RAG - Zielzustand
Im Zuge des Pfingsthochwassers ist die Fußgängerbrücke über den Lochbach im Bereich des Tennisheims stark beschädigt worden. Eine anstehende Brückenprüfung ergab, dass eine Instandsetzung der festgestellten Schäden technisch nur mit erhöhtem Aufwand möglich und in Hinblick auf die Schädigung sowie das Bauwerksalter nicht wirtschaftlich ist. Die Brücke verbindet das südlich der Brücke gelegene Wohngebiet mit dem Schwimmbad und das nördlich gelegene Wohngebiet mit den Tennisplätzen. Zudem wird diese von vielen Spaziergängern genutzt.
Ich bitte um Ihr Verständnis, dass die Arbeiten nach diesem Starkregenereignis doch länger andauern als erwartet – und ich kann auch das Unverständnis einiger Mitbürgerinnen und Mitbürger teilweise nachvollziehen. Da wo noch vor einigen Jahren dann z.B. das THW oder die Luftlandepionierkompanie eine Lösung geschaffen und die Gemeinde das Material gestellt hätte, ist eine solche pragmatische Herangehensweise leider nicht mehr möglich. Nachdem nunmehr voraussichtliche Kosten feststehen, konnte mit dem Innenministerium geklärt werden, welche Anteile im Rahmen der Hochwasserhilfe des Landes zur Verfügung stehen. Ein Planungsauftrag für die Neugestaltung wurde in der letzten Bauausschusssitzung vergeben.
Die über viele Jahrzehnte gewachsene Halde und der anschließende Absinkweiher erstrecken sich entlang einer Ost-West gerichteten Achse auf einer Länge von rd. 1.200 m sowie einer Breite von ca. 600 m und erreichen eine Grundfläche von ca. 74 ha, wobei die Bergehalde einen Anteil von ca. 50 ha einnimmt. Der Höhenunterschied beträgt ca. 140 m. Bei den Maßnahmen zur Sanierung wird der überwiegende Teil der Flächen komplett neugestaltet. Davon ausgenommen sind die bereits aus der Bergaufsicht entlassenen Flächen der Plateaufläche der Landmarke sowie ein großer Teil der 2. Teilfläche zur Erweiterung und Erschließung der Landmarke (Ostflanke). Ebenso keiner Modellierung der Oberflächen unterliegen die Nord-, Ost- und Südostflanken des Absinkweihers sowie die unteren Osthänge des Haldentops. Das laufende bergrechtliche Abschlussbetriebsplanverfahren für die Bergehalde und den Absinkweiher führte zu dem Ergebnis, dass der Haldenkörper hinsichtlich standsicherheitstechnischer, brandtechnischer und entwässerungstechnischer Belange umfangreicher Sanierungsmaßnahmen bedarf.
Vertreter der RAG MI und der Landschaftsagentur Plus haben dem Bauausschuss und dem Gemeinderat in den vergangenen beiden Wochen eine ausführliche Präsentation und Erläuterung hinsichtlich der Vorgehensweise gegeben. Die erstellte Genehmigungsplanung beinhaltet konkrete Sicherungsmaßnahmen zur standsicherheitstechnischen Neumodellierung übersteiler Randböschungen, zur Sicherung eines Warmbereiches an der Westflanke des Haldenkörpers sowie eine grundlegende Überarbeitung des Entwässerungskonzepts für den Halden- und Weiherbereich. Mögliche Gefährdungen der Nachbarschaft durch die endgestaltete Halde im Falle von Starkregenereignissen (100-jährliches Ereignis) wurden in einer Gefährdungsanalyse untersucht.
Folgende Sanierungsziele sollen durch die Sanierungsplanung erreicht werden:
| • | Herstellung der Standsicherheit und Minimierung der Erosion an den Haldenflanken durch Verringerung der Generalböschungsneigung, |
| • | Beseitigung von Gefährdungen durch einzelne rutschungsgefährdete und dauerhaft in Bewegung befindliche Böschungen, |
| • | Verringerung der Gefährdungen durch Niederschlagswasser und austretendes Sickerwasser durch Herstellung eines geordneten Entwässerungssystems, |
| • | Beseitigung aller Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit, die von der Weiheranlage 7a/8 ausgehen. Damit werden die Voraussetzungen zur mittelfristigen Beendigung der Dammüberwachung geschaffen und die Begehbarkeit der Weiherfläche hergestellt. |
| • | Der Sauerstoffeintrag in den Brandbereich wird verringert und Gefährdungen durch Gasaustritte beseitigt. |
Dabei sollen die einzelnen Sanierungsphasen jeweils einem Zeitraum von ungefähr einem Jahr entsprechen. Die Gesamtsanierung soll - nach Ausschreibung im nächsten Jahr - dann in 2026 beginnen und soll bis 2031 abgeschlossen sein. Wenn man bedenkt, mit welchen Plänen – insbesondere zur völligen und nachhaltigen Entkrautung hin zu einer schwarzen Halde - die RAG vor einigen Jahren gestartet ist, bedeutet die aktuelle Genehmigungsplanung einen deutlichen Fortschritt. Nunmehr ist vorgesehen, dass eine sogenannte „Anspritzbegrünung“ dafür sorgen soll, dass der Natur dabei geholfen wird, relativ zügig wieder einen ähnlichen Zustand, wie in den letzten Jahren gewohnt, herzustellen.
Angesichts der Tatsache, dass rund 1 Mio. m³ Bergematerial umgeschichtet werden muss, ist nachvollziehbar, dass dies nicht ohne Beeinträchtigung für die unmittelbare Nachbarschaft erfolgen kann. Dazu gehören sowohl Staub als auch Lärmbelästigung, bei denen die RAG zugesichert hat, die Beeinträchtigung auf ein erträgliches Maß zu beschränken. Sie können versichert sein, dass die Verwaltung die Einhaltung dieser Zusage genau im Auge behält. Immerhin konnte erreicht werden, dass lediglich ein geringer Fahrzeugverkehr rund um die Tagesanlage entstehen soll. Insgesamt hat die RAG versprochen, die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung so gering als möglich zu halten. Insofern hat sie auch versichert, dass während der gesamten Dauer der Maßnahme jederzeit ein Ansprechpartner für die Belange der Ensdorfer Bevölkerung zur Verfügung steht.
Die Bedeutung des Saarpolygons im saarländischen Tourismus ist mittlerweile hinlänglich bekannt; deshalb ist es mir wichtig, dass während der Sanierungsmaßnahme die Zugänglichkeit zum Haldenplateau größtmöglich erhalten bleibt, wenngleich auch jetzt schon klar ist, dass es im Einzelfall zu temporären Einschränkungen kommen muss. Auch die Belange der Haldenflieger, die seit zwei Jahrzehnten ein Aushängeschild für die Gemeinde Ensdorf darstellen, sollen berücksichtigt werden.
Nach monatelanger Arbeit und Wartezeit war es vorige Woche endlich soweit:
Das Buch „Der beste Tag von allen. Erinnerungen an meine Grundschulzeit“ konnte in gebundener Form in den Räumlichkeiten des Trau- und Empfangssaales der Gemeinde Ensdorf präsentiert werden. Das Besondere an dem Buch: Es wurde von den ehemaligen Viertklässlerinnen und Viertklässlern im Rahmen der Betreuung in der FGTS Ensdorf und in Zusammenarbeit mit der Buchautorin Tanja Karmann und den Gruppenerzieherinnen Naima Debold, Kerstin Wojtek und Annamaria Raffaele geschrieben und gestaltet. Inhalt des Buches ist eine Sammlung von selbst geschriebenen Kurzgeschichten der insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler, die mit einer bunten Mischung aus Fantasie und Realität vom Schulalltag der Kinder erzählen.
Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgelegte Programm „Kultur macht stark“ und dem Friedrich- Bödecker-Kreis, bei denen das Team und ich uns auf diesem Wege auch herzlich bedanken möchten. Um das Erscheinen des Buches und die damit verbundene Leistung gebührend zu feiern, wurden zur Präsentation des Buchs neben dem jungen Autorenteam selbst auch deren Familien, Freunde aber auch politische Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde und des Friedrich-Bödecker-Kreis eingeladen.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Woche.
Ihr Jörg Wilhelmy