Nach dem 1. Weltkrieg gingen viele junge Männer aus Rasdorf in Westfalen einer Arbeit nach.
In den Wintermonaten kehrten sie in ihr Heimatdorf zurück. Man traf sich mit Nachbarn zu mancherlei Zeitvertreib. Treffpunkt einiger junger Männer war die Schreinerwerkstatt Herget am Geisaer Tor. Dort spielten sie verschiedene Instrumente, und versuchten sich im Singen.
Bald hatten sich für jede Stimme zwei Sänger gefunden, so dass manch ein Volkslied einstudiert werden konnte. Dies gefiel den jungen Männern so gut und die Begeisterung wuchs zusehens, dass sie daran dachten, einen Gesangverein zu gründen. Sie setzten sich mit Ortspfarrer Biermann in Verbindung und fanden bei diesem lebensfrohen, volksnahen Pfarrer ein offenes Ohr.
So kam es dann am 1. Dezember 1921 zur Gründung des Männergesangvereins „Cäcilia“ Rasdorf. Zum ersten Vereinsleiter wurde Herr Pfarrer Biermann gewählt, Hauptlehrer Trinkler übernahm das Amt des Dirigenten, Schriftführer wurde Josef Flach und Kassierer Oskar Wiegand.
Mitglieder können katholische Jünglinge und Männer mit wahrer vaterlandstreuer Gesinnung werden, weiterhin können Mitglieder, welche zuwenig Interesse für die Sache des Vereins bekunden oder ein unwürdiges Betragen an den Tag legen, durch Mehrheitsbeschluss vom Verein ausgeschlossen werden.
Der Verein trat dem Sängerbund Ulstertal bei. Viele Sängerfeste wurden überwiegend im Geisaer Land besucht.
Das erste große Sängerfest in Rasdorf fand 1926 anlässlich der Fahnenweihe statt. Lange musste für die Fahne gespart werden. Prominente Rasdorfer Bürger wie der Oberregierungsrat Fritz Kiel, Dr. Josef Göb und Hauptlehrer Kaspar Fischer ließen es sich nicht nehmen, auch ihren Anteil hierfür zu geben.
Die Führung des Vereins lag in den Händen von Josef Oswald, der ihn bis zu seinem Tod am 18. Januar 1940 führte. Von Lehrer Trinkler übernahm Lehrer Bandemer das Amt des Dirigenten. Im Jahre 1934 wurde ihm von seinem Vorgesetzten verboten, den Männergesangverein zu dirigieren. Zu diesem Zeitpunkt endete auch das öffentliche Auftreten des Männerchores. Pfarrer Biermann übte nun mit der klein gewordenen Schar von Sängern, und man sang nur noch gelegentlich in der Kirche. Da viele Sänger bereits im Krieg waren, wurde beschlossen den Verein ruhen zu lassen.
Am 26. März 1949 erweckten in der Gaststätte Stark 16 Männer den Männergesangverein “Cäcilia“ wieder mit Leben. Vorstand waren: 1. Vorsitzender Willi Weitzel, 2. Vorsitzender Robert Kister, Kasse Hermann Budenz, Schriftführer Kurt Hezel und Notenwart Jacob Helfrich.
Unter Willi Weitzel wurde der Männergesangverein immer mehr zum Träger des kulturellen und geselligen Lebens in Rasdorf.
Der Verein heute:
In der Zeit vom 27. Bis 30. Juli 2023 findet das 100-+ 2-jähriger Jubiläum mit Gästen aus der Partnergemeinde Nimesch mit folgendem Programm statt: