Gedenkfeier am Friedhof am Waldhof mit Graf Karl von Stauffenberg
Graf Karl von Stauffenberg
Nach der Kranzniederlegung: v.l.n.r. Vors. Alfred Gollbach, Patrick Krickel, Michael Brand MdB, Graf Karl von Stauffenberg und Bürgermeister Jürgen Hahn.
Rasdorf-Grüsselbach: Die diesjährige traditionelle Gedenkfeier der Kyffhäuser- und Reservistenkameradschaft Grüsselbach zum 80. Jahrestag des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 stand unter dem Thema: „80 Jahre Widerstand des 20. Juli - Demokratie muss heute verteidigt werden“ Die Gedenkrede hielt Karl Graf von Stauffenberg, ein Enkel des Widerstandskämpfers Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Zum Gedenken an die Opfer erfolgte eine Kranzniederlegung am Gedenkstein von General Alexander von Falkenhausen, der dem Widerstand ebenfalls angehörte.
Alfred Gollbach, Vorsitzender, hatte die zahlreichen Gäste begrüßt darunter Michael Brand MdB, Stefanie Klee MdL, Raymond Walk MdL, Bürgermeister Jürgen Hahn mit den kommunalen Vertretern, die Pfarrer Ulrich Piesche, Michael Oswald, Diakon Marcel Krawietz, die Abordnungen der Kyffhäuser- und Reservistenkameradschaften mit dem Vizepräsident des Kyffhäuserbundes Deutschland, Patrick Krickel, Oberst d.R. Dr. Walter Arnold und Oberst d. R. Michael Sauer aus Rheinland Pfalz, Abordnung des Rhönklubs Eiterfeld, den Musikverein Nüsttal der die Gedenkfeier musikalisch umrahmte, Kyffhäuser Kameradschaft aus Kaltennordheim, die mit Böllerschüssen aus Kanonen die Veranstaltung begleitete.
Der Friedhof am Waldhof ist ein besonderer Ort des Gedenkens, liegt hier liegt die Familie von General Alexander von Falkenhausen, der sich mit „vielen anderen dafür eingesetzt und dadurch verdient gemacht hat, das immense Unrecht und den furchtbaren Terror“ zu beenden und dadurch das Recht in Deutschland wieder herzustellen.
Graf Karl von Stauffenberg, der am Vortag an der zentralen Veranstaltung am Bendlerblock in Berlin teilgenommen hatte, stellte in seiner Rede heraus, dass wir in einem Land leben, in dem es seit 79 Jahren keine heißen kriegerischen Auseinandersetzungen mehr gab. Wir leben in einem Land, in dem wir die Freiheit haben, denken zu dürfen was wir wollen, sagen zu dürfen was wir für richtig halten, tun zu dürfen oder auch nicht zu tun was wir meinen und auch wählen zu dürfen wen wir für die besten halten. Es ist eben keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung leben zu können.
Wir müssen sie von Feinden von außen schützen. Autoritäre Regime wie Russland und China befinden sich in einem unguten Wettbewerb mit den liberalen Demokratien wie bei uns, wie man an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins eindrucksvoll erkennen kann. Aber unsere Freiheit ist auch von innen bedroht. In unseren Parlamenten sitzen längst Parteien, deren Ziel es ist, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, also unser Gesellschaftssystem, zu ändern. Jene Parteien, links wie rechts der demokratischen Grenzen.
Von Stauffenberg forderte dazu auf, das wir gemeinsam alles uns mögliche tun, damit in Deutschland es nie wieder notwendig ist, dass Menschen Leib und Leben riskieren und geben müssen, um größtes Unrecht zu beenden, und um Freiheit, Würde und Recht wieder herzustellen.
Die Pfarrer Ulrich Piesche und Michael Oswald beteten für den Frieden und gemeinsam mit den Veranstaltungsteilnehmern wurden Fürbitten gebetet. Gemeinsam mit der Musikkapelle Nüsttal wurde die Nationalhymne gesungen. Zum Abschluss schossen die Kameraden der Kyffhäuser-Kameradschaft Kaltennordheim (Thüringen) außerhalb des Friedhofes 3 Schuss Salut mit ihren Kanonen und ehrten damit die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944.
Im Rahmen eines anschließenden Treffens in der Gaststätte Stark sprachen Stefanie Klee MdL, Patrick Krickel, Vizepräsident des Kyffhäuserbundes Deutschland, Günter Wolf, Vorsitzender der Soldaten- und Offiziersgesellschaft IOS und Walter Arnold, Staatssekretär a.D. u. Oberst d.R. und Jürgen Storch, Vorsitzender der Soldatenkameradschaft 1888 Fulda ein Grußwort.