Angesichts der Vermutungen über den Aufenthalt eines Wolfs im Wetteraukreis appelliert der BUND an Schäfer und Ziegenhalter, zügig und vorbeugend einen Herdenschutz für ihre Weidetiere aufzubauen.
Ein gerissenes Schaf, war das ein Wolf? Angesichts der Vermutungen über den Aufenthalt eines Wolfs im Wetteraukreis appelliert der Kreisverband Wetterau des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND KV Wetterau) an Schäfer und Ziegenhalter, zügig und vorbeugend einen Herdenschutz für ihre Weidetiere aufzubauen. Werner Neumann, Vorstand im BUND KV Wetterau: "Durchziehende Wölfe treffen noch viel zu oft auf ungeschützte Weidetiere, auch in der Wetterau. Nutztierrisse lassen sich nur vermeiden, wenn der Herdenschutz auch präventiv flächendeckend stattfindet.“ Der Umweltverband verweist dabei auf HALM-Fördermittel für Grundschutz und erweiterten Herdenschutz, die bei der Landwirtschaftsverwaltung des Landkreises beantragt werden können.
Falls die Untersuchung bestätigt, dass ein Wolf in der Wetterau ein Schaf gerissen hat, meint der BUND, dass es sich wahrscheinlich um ein durchziehendes, jüngeres Tier wie bereits 2021 handelt. In ihrer Jugend- und Wanderphase auf der Suche nach einem eigenen Revier lernen Wölfe fürs Leben. Die Erfahrung, wie einfach ein Schaf in einer ungeschützten Koppel zu erlegen ist, ist prägend. Ebenso prägend ist aber auch die schmerzhafte Erfahrung mit einem Stromschlag am Herdenschutzzaun. Wölfe mit dieser schmerzhaften Erfahrung halten sich von Nutztieren fern.
Für die Zahl der Nutztierrisse ist deshalb nicht die Zahl der Wölfe, sondern die Qualität des Herdenschutzes entscheidend. In Deutschland finden Übergriffe aber weiter überwiegend an ungeschützten Nutztieren statt. „Ohne konsequenten Herdenschutz schaffen wir uns ständig wachsende Probleme mit dem Wolf“, mahnt Werner Neumann.