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Stadtkurier Reichelsheim
Ausgabe 32/2024
Allgemeines
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NABU-Gruppe Bingenheim

Kleine Tierchen mit großer Leistung

Nicht nur Menschen mögen es draußen warm und sonnig, sondern auch Wildbienen, Käfer, Wanzen und Libellen. Schaut man auf den Wetterbericht, gibt es vielerorts ideale Bedingungen für den Insektensommer.

Vom 2. Bis 11. August findet die Mitmachaktion statt, zu welcher der NABU aufruft, alles zu zählen, was sechs Beine hat und um Sie herum krabbelt, klettert oder fliegt. Schauen Sie sich um: vor Ihrer Haustür, bei einem Ausflug in die Natur oder im Urlaub.

Mal ehrlich, viele Menschen mögen Insekten nicht wirklich: Wespen stören beim Essen, Ameisen laufen durch die Wohnung und Fliegen nerven sowieso. Dabei sollten wir den kleinen Krabbeltieren mehr als dankbar sein: Ohne sie wären wir ziemlich aufgeschmissen.

Warum Insektenbestäubung lebenswichtig ist

Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt. Damit sind sie unersetzlich für unsere Ökosysteme. Obendrein leisten sie noch unentbehrliche Dienste für uns Menschen.

Insekten suchen Blütenpflanzen vor allem deshalb auf, um deren Nektar und Pollen zu sammeln. Durch ihre Berührungen bestäuben sie das weibliche Blütenorgan mit den gesammelten Pollen. Ein scheinbar kleiner und einfacher Vorgang mit großer Wirkung: Dadurch wird die sexuelle Vermehrung von weltweit etwa 88 Prozent aller Pflanzen sichergestellt - in tropischen Regionen sind es sogar über 90 Prozent und in der gemäßigten Zone etwa 80 Prozent aller Pflanzen. Es gibt zwar auch andere Tiere wie Fledermäuse, Vögel oder Reptilien, die zur Pflanzenbestäubung beitragen - doch Insekten spielen die entscheidende Rolle. Von großer Bedeutung sind dabei Wild- und Honigbienen, aber auch Schmetterlinge, Fliegen, Wespen oder Käfer leisten ihren Beitrag.

Sicherung von Ökosystemen

Durch die fleißigen Insekten und ihre Bestäuberleistung wird nicht nur sichergestellt, dass die Pflanzenwelt fortbesteht und ihre Vielfalt erhalten bleibt. Bestäuber ermöglichen zudem erst, dass zahlreiche Lebewesen, die auf Wiesen, Hecken oder Bäume angewiesen sind, Lebensräume zur Deckung, Fortpflanzung und Nahrungsgrundlage haben. Das Beispiel Vögel: Ein beträchtlicher Anteil heimischer Singvogelarten ist von Sämereien, Nüssen oder Obst abhängig - Produkte, die ihre Entstehung meistens der Bestäubung durch Insekten zu verdanken haben. Generell kann man sagen, dass pflanzenfressende Tierarten einen erheblichen Anteil der Artenvielfalt der Erde ausmachen - und damit direkt von der Bestäubung abhängen.

Garant für menschliches Wohlergehen

Auch der Mensch ist auf bestäubende Insekten angewiesen. Von den 107 weltweit am häufigsten angebauten Kulturpflanzen werden 91 in unterschiedlichem Ausmaß bestäubt. Erdbeeren und Kirschen, Raps, Kaffee oder Wassermelonen bringen besonders reiche Erträge, wenn sie von Wildbienen oder anderen Insekten bestäubt werden. Schätzungen zufolge würde ein Totalverlust an Bestäubern dazu führen, dass Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent zu befürchten wären. Die Versorgung mit Proteinen, Vitaminen oder Eisen wäre massiv gefährdet. Dies zeigt eindrücklich, wie wichtig bestäubende Insekten für die menschliche Ernährung sind.

Treffen der Jugendgruppe NAJU Bingenheim

Sommerzeit ist Ferienzeit. Es finden bis nach den Sommerferien keine Treffen statt.