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Stadtkurier Reichelsheim
Ausgabe 38/2024
Allgemeines
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NABU-Gruppe Bingenheim

Lebendige Auen

Naturnahe Bäche und Flüsse gehören mit ihren Auen zu den artenreichsten Ökosystemen Mitteleuropas. Grundlage der Vielfalt sind die schwankenden Wasserstände und die kleinräumig wechselnden Standorteigenschaften, so dass dicht nebeneinander unterschiedliche Lebensgemeinschaften existieren können. Auen sind Heimat für eine Vielzahl von geschützten, selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, darunter der Eisvogel, Schwarzstorch und Flussregenpfeifer. Säugetiere wie Biber und Fischotter sind typische Auenbewohner. Darüber hinaus sind Auen wichtige Lebensräume für Amphibien und Reptilien. Die große Vielfalt an Gehölzen, Sträuchern und Stauden, die nach Jahreszeit und Wasserstand variiert, schafft ideale Bedingungen für eine Vielzahl von Libellenarten und andere Insekten.

Auenlandschaften gehören zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen in Deutschland. Über die Jahrhunderte griff der Mensch immer intensiver in die Auenlandschaften ein, um diese und das Gewässer zu nutzen. Dadurch wurden die Auen erheblich verändert und viele ursprüngliche Ausbreitungsflächen für unsere Fließgewässer und auentypische Lebensräume und Biotope zerstört. Gewässer und periodisch vernässte Auenböden binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Sie wirken zudem als Puffer gegen Folgen der Klimakrise, indem sie wie ein Schwamm Hochwasser aufnehmen und bei Hitze für Abkühlung sorgen.

Der Biber als Partner bei der Wiederherstellung von Auenlandschaften

Biber gestalten Gewässer und deren Auen, erhöhen die Artenvielfalt, tragen zur Gewässerreinigung und zum Hochwasserschutz bei. Sie stauen Bäche und Flüsse mit Dämmen und regulieren den Wasserfluss in ihrem Sinne. Ihre Bauten sind so wirkungsvoll, dass sie Hochwasser die Zerstörungskraft nehmen, weil sie die Fluten zurückhalten und dosiert abfließen lassen. Konflikte von Landnutzern mit dem Biber ließen sich minimieren, wenn sich beidseitig der Gewässer wieder natürliche Randstreifen von 10 - 20 m Breite entwickeln dürften. Auf diese Weise könnte der Biber seine Wirkung als Gestalter von Gewässern und Auen entfalten, ohne dass es zu größeren Konflikten kommt. Seine Mitarbeit hilft, Geld zu sparen: Anstatt den Gewässerlauf aufwendig mit Baggern zu formen, kann man sich oft mit initialen baulichen Eingriffen begnügen. Die weitere dynamische Gestaltung des Gewässerlebensraums wird dann der Biber gratis und auf natürliche Weise besorgen - falls man ihm den Raum dafür überlässt. Der Wasserbauer Biber schafft Teiche, träge fließende Gewässer, Sümpfe und besonnte Stellen im Auwald - bedeutende Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen.

Treffen der Jugendgruppe NAJU Bingenheim

Hat jemand Interesse und möchte mal „reinschnuppern“ und erleben, was wir eigentlich so machen? Dann kommt doch einfach vorbei. Ihr seid immer herzlich willkommen!

Treffpunkt für die gemeinsame Jugend- und Zwergengruppe (Alter 5-16 Jahre) ist jeweils um 9.30 Uhr am Bürgerhaus Bingenheim und endet dort um 12.00 Uhr.

Das nächste Treffen ist am

Samstag, 28. September 2024

Ansprechpartner:

Norbert Fleischer, 1.Vorsitzender:  — Tel. 0160 5684178

E-Mail: norbert-fleischer@t-online.de