Nachdem bereits mehr als 100.000 Kraniche Richtung Winterquartiere nach Frankreich und Spanien weitergeflogen sind, stockt der Zug aktuell wetterbedingt. Überschattet wird der Kranichzug von einem heftigen Ausbruch der auch als Geflügelpest bekannten Vogelgrippe.
Das Friedrich-Loeffler-Institut hat nach Analysen das Virus vom Typ H5N1 bestätigt und inzwischen die offizielle Risikoeinstufung für Wildvögel und Geflügelhaltungen (PDF) von „niedrig“ auf „hoch“ geändert: „Aufgrund der gegenwärtig starken Zugaktivität von Kranichpopulationen und anderen Wildvögeln, muss mit einer weiteren, möglicherweise großflächigen Ausbreitung von HPAIV-Infektionen in der nächsten Zeit gerechnet werden.“
Wo immer möglich, werden die toten Kraniche geborgen und entfernt, damit sich andere Wildvögel sowie Aasfresser nicht infizieren. Hauptverbreitungsquelle für das Vogelgrippevirus sind Fäkalien. Der NABU appelliert daher an alle Naturfreund*innen, aktuell vom Besuch der Kranichrast- und -schlafplätze abzusehen, um die unabsichtliche Verbreitung über Kotreste zu verhindern. Wer tote Kraniche oder andere Wildvögel findet, sollte die Behörden informieren. Eine unmittelbare Ansteckungsgefahr für Menschen besteht nicht, solange die Vögel nicht berührt werden.