Die Landschaft in ihrer schönen Vielfalt gilt es zu bewahren. Naturschutzbeauftragten haben ein besonderes Auge dafür.
Die Aufgabe von Naturschutzbeauftragten ist vielfältig und verantwortungsvoll. Es kommt drauf an, was man draus macht.
Solche Otterspuren wurden an der Ill entdeckt. Ein Monitoring mit Wildkameras, Spuren- und Kotsuche sollen mehr Hinweise liefern.
Fast in jeder Gemeinde, in jedem Ort im Saarland werden „fachlich geeignete Personen als ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte“, wie es im Gesetz heißt, von den politischen Gremien berufen. Ihre Aufgabe besteht darin, „in ihrer Kommune als naturschutzfachliche Berater zu fungieren. Sie beurteilen lokale Planungen, beraten die Mitbürger in naturschutzfachlichen Anliegen, informieren über naturschutzrechtliche Gegebenheiten oder sie setzen selbst Naturschutzprojekte um. Ihre Amtszeit beträgt fünf Jahre. Bei anhaltender Untätigkeit des örtlichen Naturschutzbeauftragten ist die Berufung zu widerrufen.“
Leider degeneriert das Amt des Naturschutzbeauftragten in den letzten Jahren oftmals zur Alibibesetzung.
Seit nunmehr 35 Jahre ist diese Funktion im saarländischen Naturschutzgesetz verankert. Es lässt sich zunehmend beobachten, dass die anfängliche Euphorie und der Enthusiasmus von wenigen Ausnahmen abgesehen vielfach verpufft ist. Vielfach ist zu beobachten, dass das mit jährlich 246 € bedachte Ehrenamt ohne merkliche Aktivität unausgefüllt bleibt.
Immer häufiger kommt es auch vor, dass die berufenden Parteien einen Kandidaten/eine Kandidatin ihrer Couleur oder gar einen eigenen politischen Mandatsträger ernennen.
So hat der Ortsrat in Eppelborn einen (Partei)Kandidaten aus den eigenen Reihen zum Naturschutzbeauftragten berufen. Jetzt berät der Ortsrat sich quasi selbst. Externe Anregungen, Kritiken oder Rückgriff auf zusätzlichen Sachverstand sind wohl entbehrlich?
Es besteht die Gefahr, dass die Einbindung in die Parteidisziplin eine größere Rolle spielt als der naturschutzfachliche Sachverstand.
Vor wenigen Wochen gab es eine erste Meldung über die Sichtung von Otterspuren im Illtal. Ungefragt wanderte das oder die Tier/e über Prims, Theel ins ehemalige Projektgebiet der Illrenaturierung.
Bei Homburg wurden bereits im August 2022 erste Tiere vom dortigen NABU gesichtet. Der Otter galt im Saarland seit über 100 Jahren als ausgestorben. So war es nicht überraschend, dass zunächst der behördliche Naturschutz seine erneute Etablierung nicht richtig glauben konnte.
Heute zweieinhalb Jahre später, am 14. April, lässt sich Umweltministerin Petra Berg an der Ill bei Eppelborn über den Otter und das vorgesehene Monitoring informieren.
Steckbrief
Der Otter wird ohne den Schwanz etwa 80 cm lang. Teils wegen seines Felles, teils weil er Fische fängt, wurde er bis auf kleine Restvorkommen in Deutschland ausgerottet. Doch verzehrt er ebenso z.B. Schermäuse, Krebse, Bisam, Frösche, Wassergeflügel. Vom Trockenen aus beobachtet er seine Beute und ergreift sie dann nach rascher Hetzjagd im Wasser.
Oft ist er nachts unterwegs. Seinen Lebensraum bilden fließende oder stehende Gewässer mit waldigen Ufern. Meist gräbt er von der Uferböschung aus einen Bau mit Wohnkessel, Unterwassereingang und Luftschacht nach oben. Doch bezieht er auch fremde Bauten, hohle Bäume und dgl. Zwischen April und Juni kommen 2 bis 4 blinde Junge zur Welt.
Otter galten im Saarland als ausgestorben
Anfang des 29ten Jahrhunderts waren Otter im Saarland noch weit verbreitet. seit 1960 gibt es keine zuverlässigen Nachweise mehr. Die letzten Nachweise eines Otters datieren auf 1956 bei Homburg und auf 1943 im Niedtal bei Saarlouis. Die Ursachen lagen in der Schadstoffbelastung der Gewässer, an Begradigung und Uferverbau, dem versehentlichen Fang in Totschlagfallen und der Bejagung. Bis 2022 galt der Otter also als ausgerottet. Jetzt kehrt er zurück!