Bartholomäus Koßmann (Archiv-Aufnahme)
Unser Foto zeigt v. l. n. r. Lukas Schmidt, Karl-Heinz Schmitt (SPD-Fraktion), Hans Nicolay, Ortsvorsteher Berthold Schmitt, Martin Eckert (CDU-Fraktion), Christoph Koßmann, Marco Schmitt (Kulturamt), Hans Günther Maas (Förderkreis Heimatkunde und Denkmalpflege), Veronika Bronder, beim Gedenken am Grab von der Familie Koßmann auf dem Friedhof in Eppelborn.
Der Ehrenbürger der Gemeinde Eppelborn, Bartholomäus Koßmann, ist am 09. August 1952 in Homburg verstorben. Er gehört zu den ganz großen Persönlichkeiten unserer Gemeinde. Aus diesem Grunde, so Ortsvorsteher Berthold Schmitt, würdigte der Ortsrat an seinem 70. Todestag den konservativen Sozialpolitiker an seinem Grab auf dem Friedhof in Eppelborn. „Wir sind stolz auf Bartholomäus Koßmann, weil einer von uns so groß die Politik des Saarlandes und Deutschlands mitbestimmt hat“, so der Eppelborner Ortsvorsteher zu der Würdigung, die der Ortsrat ihm angedeihen lässt.
Er wurde im Jahre 1883 in Eppelborn geboren, in einer durch und durch katholischen Familie. Er wuchs hier groß, ging zur damaligen Katholischen Volksschule und spielte viel mit seinen Zeitgenossen Auf der Hohl, auch im Bereich der jetzigen „Mädchenberufsschule“. Er wurde nach der Schule katholischer Gewerkschaftssekretär.
Bereits im Jahre 1912 wurde er über die Liste der Partei „Zentrum“ in den Reichstag in Berlin gewählt und 1919 in die Nationalversammlung in Weimar, diese tagte bis 1920.
In dem vorm Völkerbund verwalteten „Saargebiet“ war er zunächst in der Verwaltung der Völkerbundregierung tätig, wurde Präsident des Landesrates, dann Mitglied der Regierungs-kommission, als einziger Saarländer. Dieser gehörte u. a. noch ein Kanadier, Engländer, Franzose und ein Jugoslawe an.
Während des Zweiten Weltkrieges knüpfte er Kontakte zu Widerstandskreisen um den Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler. Er kam in das Fadenkreuz der Gestapo, wurde verhaftet und wegen Hochverrates vor dem Volksgerichtshof unter Vorsitz des berüchtigten Gerichtspräsidenten Dr. Roland Freisler angeklagt. Er wurde zwar dort freigesprochen, wurde aber weiter in Haft gehalten, worunter seine Gesundheit sehr litt, sein Diabetes wurde nicht nachhaltig medizinisch behandelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er ins Saarland zurück, wurde Mitbegründer der CVP (Christliche Volks Partei) und Vizepräsident des 1. Landtages. Dort war er auch Mitglied der Verfassungskommission, die dort formulierte Verfassung gilt heute noch im Saarland.
Am 09. August 1952 starb Bartholomäus Koßmann in Homburg und wurde einige Tage später auf seinen Wunsch hin in Eppelborn beigesetzt. Es war ein Staatsbegräbnis in Eppelborn. In dem Grab sind auch seine Ehefrau Helene, sein Sohn Dr. Felix Koßmann sowie seine Schwester Katharina und Ehemann Johann beigesetzt.
„Wir wollen hier in aller Stille an seinem Grab gedenken, an ihn uns seinen Einsatz für die Menschen im Saarland, in Deutschland und natürlich auch für seine Gemeinde Eppelborn“. Zum Dank und als Anerkennung legte Ortsvorsteher Schmitt ein Blumenbouquet auf dem Grab nieder. Sein Enkel Christoph Koßmann dankte dem Ortsrat Eppelborn für dieses Gedenken, das Wirken seines Großvaters in Erinnerung zu behalten und auch nach 70 Jahren nach seinem Tod noch zu gedenken. Er bedauerte, dass er seinen Großvater selbst nicht mehr kennenlernen konnte, da er erst 1957 zur Welt kam. Er dankte im Namen der gesamten Familie Koßmann den Verantwortlichen in Eppelborn für die Würdigung, die sein Großvater immer noch erfährt und dass man sein Andenken hier wirklich noch in Ehren hält.
Das Grab Koßmann nach Niederlegung eines Blumenbouquets am 70. Todestag von Bartholomäus Koßmann.
Am vergangenen Sonntag fand im Hochamt der Pfarrkirche ST. Sebastian ein kurzes Gedenken an den Eppelborner Ehrenbürger statt.