Brühlpark: Bei Starkregen sammelt sich das Niederschlagswasser binnen kurzer Zeit im Talkessel. Je mehr Versiegelung im Randbereich, je höher das Wasser im Ort.
„Deutschland ist fertig gebaut. Es braucht jetzt eine Optimierung dessen, was schon besteht und einen Wandel von der Neubau- zur Umbaukultur. Es gilt den Bestand in das Zentrum der Betrachtung zu rücken.“, betont der Vorsitzende Arno Kurtenacker vom NABU Unteres Illtal.
Anlass der Beschäftigung mit dem Thema „Flächenverbrauch, Versiegelung, Hochwasserfolgen“ ist die geplante Neuausweisung von 3,5 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche für Baulandzwecke in Eppelborn-Dirmingen. Nach Auffassung der Natur- und Umweltschützer sollten Sanierung und Modernisierung von Leerstand im Vordergrund stehen. Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung werden altersgerechte Wohnprojekte in den Ortskernen benötigt.
Und weiter, dort steht viel Wohnraum leer. Notwendig sei auch der Abriss von Altimmobilien. Unter Einbezug von Baulücken kann und sollte hier verstärkt nachhaltig und landschaftssparend neu gebaut werden.
Diese Vorschläge bieten mindestens genauso viel wirtschaftliches Potential als „Konjunkturmotor“ wie Neubaugebiete, betont Kurtenacker. Architekten können auch innovative, nachhaltige, ökologische Lösungen im Bestand. Man muss sie nur fordern und unterstützen. Kommunen müssen lernen, statt immer neuen Landschaftsverbrauch zu organisieren, auf das Vorhandene zurückzugreifen. Modernisierung und Wiederbelebung der Ortskerne muss auf der Agenda ganz oben stehen.