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Das Nachrichtenblatt Eppelborn
Ausgabe 47/2025
Aus unserer Gemeinde
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Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege e.V. Eppelborn

Der Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege e. V. Eppelborn hat im Juni 2025 seine neueste Publikation „50 Jahre Gemeinde Eppelborn, 1974-2024“ vorgestellt. Darin berichtet der Autor, Hans Günther Maas, von einer Vielzahl interessanter Episoden aus der nunmehr fünf Jahrzehnte währenden Ortsgeschichte. Hier ein Beispiel:

Die ersten Städtepartnerschaften

Erste Bemühungen zur Realisierung einer Städtepartnerschaft erfolgten bereits in den 70er-Jahren durch Bürgermeister Karl Eckert. Unterstützt von seiner Frau Marie Veronique, geborene Lorange, die Französisch als Muttersprache kannte, war er auf der Suche nach einer geeigneten Gemeinde mit vergleichbarer Größe und Infrastruktur. Es wurden Kontakte geknüpft, aber keine Einigung erzielt.

In den 80er-Jahren bekam die europäische Idee neuen Aufschwung und wurde von Bürgermeister Lutz nochmal aufgegriffen. Gespräche zur Begründung einer Partnerschaft mit der französischen Stadt Les Ulis, 23 km südwestlich von Paris, brachten keine Einigung. Mit Unterstützung des französischen Generalkonsuls wurden 1986 erste Kontakte zur Gemeinde Outreau im Département Pas-de-Calais an der Kanalküste geknüpft. Die Gespräche verliefen überaus positiv und es wurde nach einem einstimmigen Votum des Gemeinderates eine Partnerschaft vereinbart. Die Partnerschaftsurkunden wurden am 14.07.1989 in Outreau und am 27.10.1989 in Eppelborn von den Bürgermeistern Fritz-Hermann Lutz und Jean-Marie François unterzeichnet.

Die Partnerschaft mit Kfar Tabor geht auf Bemühungen des Landkreises Neunkirchen zurück, der eine Übereinkunft mit einer etwa gleichgroßen Region in Israel anstrebte. Aus diesem Grund besuchten im April 1987 CDU-Kreistagsmitglieder unter Führung des Fraktionsvorsitzenden Hans Thome/Eppelborn das Land und kamen durch Vermittlung des Geschäftsführers des Israelischen Städte- und Gemeindebundes nach Kfar Tabor, einer 1901 durch jüdische Siedler gegründeten Gemeinde im Bezirk Untergaliläa am Fuße des Berges Tabor. Von der Schönheit der Region und der Herzlichkeit der Bewohner und des Bürgermeisters Micha Goldman begeistert, entsprang der Gedanke, eine Partnerschaft zu gründen. Dem stimmte der Eppelborner Gemeinderat im Juni 1987 einstimmig zu.

Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die beiden Bürgermeister und Landrat Rudolf Hinsberger (1943–2021) erfolgte am 20.03.1988 in Kfar Tabor und am 18.04.1990 in Neunkirchen. Die erste und bisher einzige Partnerschaft einer saarländischen Gemeinde mit einer Kommune in Israel, wäre allerdings nicht zustande gekommen, wenn die verbindliche Zusage zu einer Partnerschaft mit Finsterwalde früher gekommen wäre. Kfar Tabor hat 1.500 jüdische und ca. 3.500 arabische Einwohner.

Die Bemühungen zur Realisierung einer deutsch-deutschen Städtepartnerschaft wurden bereits 1986, nach der Besiegelung der ersten derartigen Vereinbarung zwischen Saarlouis und Eisenhüttenstadt, aufgenommen. Zunächst wurde das Anliegen zurückgewiesen. Im September 1987 hatte dann der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine (* 1943) beim Besuch des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker (1912–1994) im Saarland diesem den Wunsch der Eppelborner mitgeteilt. Einige Zeit später kam die erhoffte Zusage, dass eine Partnerschaft mit der Sängerstadt Finsterwalde genehmigt sei.

Nach ersten Kontakten wurde der Partnerschaftsvertrag am 01.07.1988 in Eppelborn und am 22.09.1988 in Finsterwalde unterzeichnet.

Das reich bebilderte, 240-seitige Buch ist bei der Bürgerinfo im Rathaus, bei der LevoBank in Eppelborn und Wiesbach, bei der Sparkasse in Eppelborn und bei dem Autor zum Preis von 25,- € erhältlich.