Toter Fichtenforst. Die Folge von Hitze, Dürre und Trockenheit
Plastikhüllen: auch optisch kein schöner Anblick. Was nach Jahren davon übrig bleibt muss arbeitsintensiv eingesammelt und kostenintensiv entsorgt werden. Der Rest verbleibt als Mikroplastik in Boden und Grundwasser. Dabei gibt es naturfreundliche Alternativen.
Auch der NABU Unteres Illtal zeigt sich entsetzt von der Größe der Kahlschlagsfläche im Hosterwald bei Illingen. Trockene Sommer, Dürre und langanhaltende Hitze hätten das Aufkommen des Borkenkäfers begünstigt und zum massenhaften Absterben der Fichten geführt. „Der Fehler liegt hier in der Vergangenheit bei der falschen nicht standortgerechten Baumartenwahl und der Anpflanzung einer Monokultur“, so der NABU Vorsitzende Arno Kurtenacker. Und weiter: „Das Abholzen der kranken und toten Fichten zur Verwertung, solang es noch möglich ist, lässt sich nachvollziehen und erfährt auch keine Kritik des NABU“.
Allerdings hätte man sich gewünscht, dass doch eine weitaus größere Zahl von abgestorbenen Bäumen als Ammenbäume und Schattenspender für die nachfolgende Baumgeneration stehen geblieben wäre. Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten wird den noch anzupflanzenden Jungbäumchen auf teils verdichtetem Boden das Leben erheblich erschweren. Daher ist jede stehende tote Fichte, die auch Regen, Tau und Feuchtigkeit aus der Atmosphäre kämmt, Schatten spendet und austrocknende Winde bremst ein zusätzliches Plus für die nächste Baumgeneration, so Kurtenacker. Kritisch wird sich auch die Situation bei Regengüssen und Starkregen zeigen, da die Wasserrückhaltefunktion dieser ehemaligen Waldfläche jetzt nahezu komplett bei Null liegt.
Ganz wichtig ist dem NABU zudem, dass bei der Pflanzung von Jungbäumen diese nicht in Plastikhosen, genannt Wuchshilfen, gepackt werden. Schutz vor Wildverbiss gewährleisten mittlerweile eine Vielzahl auf dem Markt befindlicher Schutzvorrichtungen aus natürlichen Materialien, so der NABU Diese verrotteten rückstandsfrei, müssten folglich nicht arbeitsintensiv eingesammelt und kostenintensiv entsorgt werden. Bei häufig angeführten Kostenvergleichen zwischen Plastikschutz und Naturholzschutz werde der Arbeits- und Entsorgungsaufwand der Plastikreste unterschlagen. Nicht unerwähnt will der NABU auch das Problem der Plastikzersetzung und Zerbröselung zu Mikroplastik lassen. Untersuchungen zeigten, dass kleinste Plastikteilchen von Regenwürmer in tiefere Schichten verfrachtet werden und das Grundwasser belasten könnten, so der NABU abschließend.