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Die Ortsschelle
Ausgabe 19/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Abschiedsworte Bürgermeister Möller

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

meine Dienstzeit als Bürgermeister der Gemeinde Schenklengsfeld endet am 30.04.2024. Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie mir diese großartige Möglichkeit, das Amt des Bürgermeisters, für die Dauer von sechs Jahren zu begleiten, eingeräumt haben. Ich war der richtige Mann zur richtigen Stunde. Aufgrund meiner akademischen Qualifikationen, meiner bisherigen Berufserfahrung, durch viel Arbeit und Fleiß ist es mir gelungen den finanziellen Abwärtstrend unserer schönen Gemeinde in einen Aufschwung umzukehren.

Während meiner Amtszeit habe ich die Gemeinde aus einem Minus von einer Million Euro im Ergebnishaushalt auf ein Plus von einer Million Euro pro Jahr gebracht und somit erstmalig ausgeglichene Haushalte ohne Reduzierung des Eigenkapitals präsentiert. Ich habe angeordnet, dass die Jahresabschlüsse von 2011 bis 2017 nachgeholt werden, versäumte Pflichtaufgaben im Abwasserbereich von 2008 an, welche für zehn Jahre ausgelegt waren in sechs Jahren mit der Verwaltung abgearbeitet und somit eine Strafzahlung in Höhe von sieben Millionen Euro vermieden. Ein kleines Baugebiet wurde geschaffen und weitere initiiert, dem derzeitigen Gewerbegebiet wurde zur vollständigen Rechtskraft verholfen und den bestehenden Unternehmungen somit die Möglichkeit eingeräumt sich zu erweitern. Ich habe eine Gewerbegebietserweiterung oberhalb des bestehenden Gewerbegebietes zur Genehmigungsreife gebracht und bereits mehrere ansiedlungswillige Unternehmungen für dieses begeistert. Ein zusätzliches Gewerbegebiet Bahn am alten Bahnhof wurde initiiert, für welches ebenfalls bereits, zwei Interessenten vorhanden sind. Zusammen mit dem Förderverein Werra-Fulda-Bahn e.V. wurde ein Investor gefunden, der anstrebt die Bahnstrecke Schenklengsfeld-Heimboldshausen zu sanieren und zu betreiben. Ein Gewerbegebiet Autobahn wurde initiiert, für welches bereits Interessenten vorhanden sind und noch ein zusätzliches zweites Gewerbegebiet Bahn als interkommunale Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern unserer Nachbarkommunen angestoßen. Während meiner Dienstzeit haben sich neue Unternehmungen in Schenklengsfeld angesiedelt und die Gewerbesteuer ist von ca. 650.000, - Euro auf 1.000.000, - Euro pro Jahr angestiegen. Wir haben den Bau einer Tagespflege vollzogen und einen Betreiber für diese gewonnen. Ein Investor wurde zum Bau einer Seniorenresidenz in Schenklengsfeld überzeugt und das Projekt mit diesem so weit nach vorne gebracht, dass diese ab Juni gebaut wird. Der Glasfaserausbau mit der Breitband Nordhessen und der deutschen Telekom für schnelles Internet wurde vorangetrieben. Derzeit sind bereits alle Ortsteile bis auf Lampertstfeld mit Glasfaser erschlossen. Der Ausbau der erforderlichen Hausanschlüsse erfolgt aktuell in den ersten Ortsteilen durch die Telekom. Die Hausanschlüsse der verbleibenden Ortsteile werden wahrscheinlich durch ein Unternehmen ausgebaut, dass derzeit noch nicht benannt werden möchte. Dieses prüft zurzeit einen ersten Ausbauschritt der Hausanschlüsse für die Ortsteile Malkomes, Schenksolz und Dinkelrode. Das Prüfergebnis wird im Mai öffentlich bekannt gegeben. Die gute Kinderbetreuung innerhalb der Kommune wurde weiterhin verbessert, die Schlagkraft des Bauhofes mit neuen Maschinen und die Effizienz der Verwaltung erhöht. Es wurden ca. 15 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen verbaut, wobei die Verschuldung aber lediglich um ca. 4.Millionen Euro angestiegen ist. Außerdem habe ich mit der Unterstützung meiner Mitarbeiter die Gemeinde sicher durch die Corona Krise geführt. Schenklengsfeld konnte zu einer bisher nie dagewesenen finanziellen Rücklage in Höhe von 1,3 Millionen Euro verholfen werden und ich konnte somit erneut einen genehmigungsfähigen Haushalt für das Jahr 2024 präsentieren. Die Kläranlagenproblematik in Wippershain und Malkomes wurde gelöst, so dass auch hier in naher Zukunft die Maßnahmen erfolgreich mit Millionenförderungen umgesetzt werden können. Ich habe Schenklengsfeld zur Klimakommune gemacht und so Fördertöpfe bis zu 450.000, - Euro geöffnet. Die Wasserversorgung wurde kontinuierlich verbessert und der Hochwasserschutz gefördert. Gemeinsam mit unserem Gemeindebrandinspektor konnte kontinuierlich die Ausstattung unserer Feuerwehren verbessert werdem und sogar der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Schenklengsfeld wurde angestoßen. Die Ausgangsbedingungen zur Schaffung eines förderfähigen Radweges von Unterweisenborn nach Oberweisenborn wurden hergestellt und die Trinkwasserqualität in Unterweisenborn erheblich verbessert. In meiner sechsjährigen Dienstzeit 620 Tagesordnungspunkte innerhalb der Gemeindevertretersitzung abgehandelt. Mein Vorgänger kam auf 518 Tagesordnungspunkte, benötigte hierfür jedoch zwölf Jahre. Die Steuerhebesätze wurden in Ihrem Interesse, trotz aller Widrigkeiten, konstant gehalten. Ich habe an die ortsansässigen Vereine ca. 20.000, - Euro von meinem Gehalt gespendet und Weihnachtsverlosungen für die Kinder unserer Kommune auf eigene Kosten durchgeführt. Auf einen Dienstwagen habe ich verzichtet und selbst meine Benzinkosten in Höhe von ca. 20.000, - Euro nicht geltend gemacht.

Zweifelsohne kann man sagen, ich habe das mir anvertraute Amt mit viel Herzblut ausgeführt. Persönlich habe ich mich stets als den ersten Diener der Gemeinde angesehen und es war mir eine Ehre Ihnen dienen zu dürfen. In der Verwaltung habe ich im Team geführt und überall hilfreich angefasst, wo es notwendig war. Daher hat es mich auch sehr gefreut, dass der Landesrechnungshof, als höchstes Kontrollorgan des Landes Hessen, mir in der Überprüfung meiner Arbeitsleistung ein gutes Zeugnis ausgestellt hat.

Gerne hätte ich meine angefangenen Projekte in Ihrem Sinne und zu Ihrem Wohle noch vollendet. Leider haben Sie mir im Rahmen der Bürgermeisterwahl nicht erneut Ihr Vertrauen geschenkt.

Abschließend möchte ich mich an erster Stelle bei meiner Familie und meinen Freunden bedanken. Leider hatte ich in den letzten sechs Jahren sehr wenig Zeit für diese. Die sechsjährige arbeitsintensive Amtszeit verlief wie im Flug. Umso mehr freue ich mich darauf, dass ich zukünftig wieder mehr Zeit mit diesen verbringen darf.

Bei meinen Mitarbeitern bedanke ich mich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit. Sie haben das Unmögliche wahr gemacht und großartiges geleistet. Schenklengsfeld ist dank Ihnen wieder auf einem guten Weg.

Ebenfalls bedanke ich mich beim neu gewählten Gemeindevorstand für die gute Zusammenarbeit und die vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit zum Wohle unserer Gemeinde. Ohne Ihre beherzte Unterstützung wäre die Gemeinde Schenklengsfeld noch weit von einem Aufschwung entfernt. Diese konstruktive Zusammenarbeit hätte ich mir auch von allen Fraktionsmitgliedern der gemeindlichen Gremien gewünscht.

Natürlich möchte ich es auch an dieser Stelle nicht versäumen mich ausdrücklich bei unserem Gemeindebrandinspektor Herrn Torsten Wennemuth für sein außergewöhnliches Engagement innerhalb des Dienstes am Nächsten zu bedanken.

Auch bedanke ich mich für die zahlreichen Geschenke zu meiner Verabschiedung. Während sich die SPD, Die Bürgerliste und die Partei auf das leibliche Wohl innerhalb der Geschenkefindung konzentriert haben, hat sich die Wählergruppe Zukunft Miteinander für ein Päckchen Seifenblasen entschieden. Meine kleine Tochter hat sich sehr über dieses gefreut und wir haben bereits am Wochenende einige Seifenblasen platzen lassen.

Meinem Nachfolger Andre Wenzel wünsche ich viel Erfolg und starke Nerven. Auf Ihn werden lange Tage und Nächte, als auch schwere Entscheidungen, in der Ausübung seines Amtes, zukommen. Um den Aufschwung in Schenklengsfeld weiterhin zu fördern, wird es viel Kraft und kluge Entscheidungen benötigen. Wenn ich meinen Nachfolger in der Anfangszeit weiterhin unterstützen darf, bin ich hierzu gerne bereit. Ich wünsche Ihm auf alle Fälle alles Gute, Gesundheit, Gottes Segen und immer ein glückliches Händchen.

Mit freundlichen Grüßen

Carl Christoph Möller