Die Gemeinde Schenklengsfeld betreibt für das Versorgungsgebiet vom Hochbehälter Wippershain als Desinfektionsanlage im Wasserwerk Erdmannrode zurzeit noch eine chemische Desinfektion mittels Chlor. Dabei wird das Chlor im Wasserwerk dem Wasser beigefügt. In diesem Wasserwerk laufen 2 Rohwässer zusammen, welche dort desinfiziert werden. Zum einen Grundwasser vom Tiefbrunnen Erdmannrode und zum anderen das Grundwasser von der Quelle Erdmannrode. Die Quelle Erdmannrode reagiert gerade in Bezug auf hohe Niederschlagsmengen sehr empfindlich, da diese aufgrund von den Bodenverhältnissen sehr schnell durch diese beeinträchtigt wird. Die Beeinträchtigung äußert sich zum einen durch Trübstoffe und zum anderen durch einen erhöhten Anteil an Mikrobiologischen und organischen Belastungen. Die Quelle wird automatisch und zusätzlich händisch in Abhängigkeit von mehreren Parametern von der Wasserversorgung getrennt, sobald über Messgeräte eine Erhöhung durch Trübstoffe im Grundwasser festgestellt wird. Aber dennoch führt die Quelle ganzjährig mikrobiologische Belastung mit sich, welche aktuell nur mit Chlor unschädlich gemacht werden können. Sobald die Pumpen im Wasserwerk einen Durchfluss erzeugen, wird mittels einer Membranpumpe durch eine Impflanze das Chlor fein zerstäubt in das Wasser injiziert. Die Desinfektion mittels Chlor wird bereits seit Jahrzehnten betrieben. Chlor selber ist geruchlos. Durch Reaktionen allerdings kann es zu der typischen Geruchsbildung kommen. Dabei handelt es sich aber nicht um freies Chlor, welches reagieren kann, sondern um gebundenes Chlor. Gebundenes Chlor ist verbrauchtes Chlor, welches nicht mehr reagieren kann. Die Bezeichnung dafür ist Chloramin. Liegt eine Geruchsbildung vor, kommt dies vom Aufbereitungsprozess der Quelle in Erdmannrode und zeigt, dass die Desinfektion erfolgreich ist. Auch können gerade die Kundenanlagen zur Geruchsbildung beitragen. Zum Teil stellen wir immer wieder schlecht gewartete Hausinstallationen fest, bei denen eine regelmäßige Reinigung der Wasserfilter nicht erfolgt, Strahlregler an Wasserhähnen, Duschköpfe oder auch Toilettenspülungen nicht sachgemäß unterhalten werden. Dadurch können sich an den genannten Teilen Mikroorganismen bilden, welche durch das vorhandene aktive Chlor abgetötet werden.
Die Wasserwerke und auch die Aufbereitungsprozesse werden durch unser Team von der Wasserversorgung täglich kontrolliert. Dabei gibt es zu keiner Zeit Grenzwertüberschreitungen.
In Folge von diversen Leitungsschäden und den routinemäßigen Netzwartungen waren und sind die Durchflussmengen erhöht. Dadurch verringert sich die Ruhe- und Standzeit im Hochbehälter Wippershain, welcher 950m³ Wasser speichert. Durch die verringerte Ruhezeit und die Desinfektion mit Chlor liegt es allerdings in erster Linie daran, dass das Wasser normalerweise eine gewisse Ruhezeit im Hochbehälter Wippershain hat, wo das Chloramin in den Wasserkammern teils ausgasen kann und somit keine deutliche große Geruchsbildung vorliegt. Der Kernort, wie auch die zum VG Schenklengsfeld zugehörigen Ortsteile Lampertsfeld, Malkomes, Oberlengsfeld und Schenksolz werden von anderen Wassergewinnungsanlagen versorgt. Allerdings ist es in den warmen Monaten mit rückläufigen Quellschüttungen und erhöhten Wasserverbräuchen notwendig, Wasser aus dem VG Wippershain zusätzlich nach Schenklengsfeld einzuspeisen, wodurch die Durchflussmengen erhöht sind.
Das Betreiben einer UV-Desinfektionsanlage ist aufgrund mehrerer Parameter nicht möglich, wodurch eine sichere und vollständige Desinfektion nur mit Chlor gewährleistet werden kann. Um eine UV-Desinfektionsanlage betreiben zu können, wird im Wasserwerk Erdmannrode unter anderem eine Filteranlage benötigt. Dadurch kann gerade das Rohwasser soweit aufbereitet werden, sodass dieses mit UV-Licht desinfiziert werden kann. Seit längerem beschäftigt sich unser Wassermeister zusammen mit dem Planungsbüro Köhl aus Fulda mit dem Wasserwerk Erdmannrode und der dazugehörigen Quelle. Konkret geht es dabei um eine notwendige Sanierung des Wasserwerks und dem Einbau von einer mehrstufigen Aufbereitungsanlage wie auch die Neufassung der Quelle.
Bei Rückfragen steht Ihnen zum einen unser Wassermeister, Herr Reinhardt und zum anderen unser Sachbearbeiter vom Fachdienst Gesundheit, Herr Spangenberg zur Verfügung.