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Treffpunkt Bad Langensalza
Ausgabe 7/2023
Infos aus der Stadt
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Auch DAS ist Thüringen

Quelle: https://www.das-ist-thueringen.de/

Wo Kindermedien zuhause sind.

„Und: Action!" Diese Regieanweisung hört man in Thüringen häufiger. Denn in Erfurt sitzt Deutschlands erster Kindersender mit seinen Studios. Die Stadt ist außerdem Drehort für eine der erfolgreichsten TV-Jugendserien. Wenn sich die Branche hier einmal im Jahr zum größten Festival für deutschsprachige Kindermedien trifft, hat das also was von nach Hause kommen.

Ein Hauch von Hollywood: KiKA in Erfurt

Der Grundstein für die deutsche Kinderfernseh-Tradition wurde 1997 in Erfurt gelegt. Denn hier ist die Geburtsstätte des KiKA, Deutschlands erstem Kindersender. Mit TV-Klassikern wie der „Sendung mit der Maus“ und dem „Sandmännchen“ sowie mit Eigenproduktionen wie „Siebenstein“ und „Schloss Einstein“, News- und Reportageformaten wie „logo!“, „Willi wills wissen“ oder der „Checker“-Reihe wurde das Gemeinschaftsprogramm von ARD und ZDF zum Marktführer unter den 3- bis 13-Jährigen.

Mittlerweile gilt der KiKA als internationale Institution und Produktionsstätte für herausragende Kindermedien. Das inhaltlich hochwertige Programm kommt an - auch bei Eltern. So haben KiKA-Stars wie Käpt’n Blaubär, Hein Blöd und Grimmepreisträger Bernd das Brot auch unter Erwachsenen zahlreiche Fans. Der Sender und seine Stars tragen maßgeblich dazu bei, dass Thüringen ein Kindermedienland und Erfurt die Kindermedienmetropole Deutschlands ist.

Die Erfurter City - oder die KiKA Hall of Fame

An 13 Orten im Erfurter Stadtgebiet warten 17 Figuren aus dem KiKA-Kosmos bei Wind und Wetter auf ihre Fans. Unsere Karte verrät, wo man mit dem Sandmännchen Selfies machen oder mit Hein Blöd schnacken kann.

Von Kindern für Kinder: „GOLDENE SPATZEN“ für die besten Kindermedien

Sechs Tage, zwei Städte und zehn Preise in sechs Hauptkategorien. Was 1979 in Gera begann, ist heute das größte Kinder-Medienfestival im deutschsprachigen Raum: der GOLDENE SPATZ. Einzigartiges Herzstück der Veranstaltung ist die Jury. Sie besteht ausschließlich aus Kindern. Wer sollte schließlich besser wissen, was bei Gleichaltrigen ankommt, als 9- bis 13-Jährige?

2001 wurde der Wettbewerb „Kino/TV“ um ein digitales Pendant erweitert. Jahr 2003 kam Erfurt als zweiter Festivalstandort dazu. Das Festival startet jedes Jahr in Gera mit der Vorführung aller Wettbewerbsbeiträge sowie zahlreichen Talkrunden mit Regisseuren und Schauspielern. Anschließend flattert der GOLDENE SPATZ zu weiteren Veranstaltungen und der feierlichen Preisverleihung nach Erfurt - und dort schließlich in die Hände der Sieger.

„Schloss Einstein“: eine rekordverdächtige Serie

Mehr geht nicht! Das in Erfurt produzierte „Schloss Einstein“ ist die weltweit am längsten laufende Fiction-Serie mit Kindern für Kinder. Seit 1998, oder besser: in weit über 1.000 Folgen und 26 Staffeln, zeigt die Serie den turbulenten Alltag im gleichnamigen Internat zwischen Lernen, Liebe und Leben. Trotz der Teenager-Themen geht es in dem Erfolgsformat keinesfalls seicht zu. Infotainment-Elemente, überwiegend aus den Naturwissenschaften, weben immer wieder leichtverständliche „Wissenshäppchen“ für die acht bis 14 Jahre alte Zielgruppe in die Handlung ein. In den Niederlanden orientiert sich sogar ein Schulbuch an der Serie, die ein Exportschlager im europäischen Kinder-TV ist. Gedreht wird „Schloss Einstein“ nach dem Start in Babelsberg seit 2007 an verschiedenen Orten in Erfurt.

Filmreif - der Kindermedienstandort Thüringen

Selbst KiKA-Urgestein Singa Gätgens ist beeindruckt von dem, was Erfurt in Sachen Kindermedien zu bieten hat. Begleitet die Baumhaus-Moderatorin auf ihrer Tour durch Deutschlands Kindermedienhauptstadt.

Von Urwäldern und Urzeittieren -

Andreas Kielings Thüringen

Andreas Kieling, 1959 im thüringischen Gotha geboren, floh 1976 als Sechzehnjähriger aus der DDR. Er reiste durch Grönland, fuhr mit dem Mountainbike durch den Himalaja, arbeitete als Seemann und Förster. Seit 1990 bereist Kieling als Naturfotograf und Dokumentarfilmer die Welt. Für ihn sind Abenteuer nicht Selbstzweck; sie dienen ihm dazu, das Leben in der Wildnis zu dokumentieren, davon zu lernen, ohne die eigenen Grenzen zu vergessen.

Heute ist Andreas Kieling einer der bekanntesten deutschen Tierfilmer; seine Filme wurden vielfach preisgekrönt. Vor allem den großen Grizzlys kam er bei seiner Arbeit besonders nahe. Kaum jemand hat soviel Zeit mit den braunen Riesen verbracht und ist mit den Gewohnheiten und Eigenarten so vertraut wie er. Als im Sommer 2006 Braunbär Bruno Deutschland in Atem hielt, war Andreas Kieling als Bärenexperte vielfach in den Medien.

Mehrere Monate im Jahr ist er auf Expeditionen und Drehreisen rund um den Globus unterwegs, vorwiegend in den dünn besiedelten Gegenden Alaskas. Die restliche Zeit lebt Andreas Kieling mit seiner Familie auf einem Bauernhof in der Eifel.

Er veröffentlichte Reportagen und Aufnahmen in zahlreichen Tageszeitungen sowie großen Magazinen wie „Geo" und „Stern". Seine Filme werden weltweit über National Geographic Channel ausgestrahlt. Dem deutschen Publikum ist er u.a. durch die ZDF-Serie „Terra X: Kieling - Expeditionen zu den Letzten ihrer Art" bekannt. Für den ARD Dreiteiler „Abenteuer Erde - Yukon River" wurde er mit dem Panda Award, dem Oscar des Tierfilms ausgezeichnet.

Sein Zuhause: die Natur. Seine Heimat: Thüringen

Grizzlys in Alaska, Walhaie vor Australiens Küste oder Elefanten in Afrika -Andreas Kieling hat die ganze Welt bereist und dabei beeindruckende Begegnungen mit seltenen Tieren gehabt. Doch den preisgekrönten Tier- und Naturfilmer zieht es nicht nur immer wieder in die Ferne. Genauso gern streift er durch seine Thüringer Heimat. Denn auch hier gibt es für den gebürtigen Gothaer jede Menge zu entdecken. Zum Beispiel einen Urwald, ein barockes Universum und ein 290 Millionen Jahre altes „Liebespaar“, das es so nur einmal auf der Welt gibt.

Mehr als ein großer Wald. Ein großes Erbe

Man kann um die halbe Welt reisen, um einen Urwald zu sehen. Oder einfach nach Thüringen fahren. Denn im Dreieck zwischen Eisenach, Mühlhausen und Bad Langensalza erstreckt sich über eine Fläche von 16.000 Hektar Deutschlands größter Laubwald: der Hainich. Rund 7.500 Hektar davon stehen als UNESCO Weltnaturerbe unter besonderem Schutz. Perfekt für die rund 10.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, die in dem ursprünglichen Buchenwald heimisch sind. Diese Artenvielfalt sorgt für ein ganz besonderes Naturerlebnis, das auch Andreas Kieling immer wieder in seinen Bann zieht.

44 Meter Höhe, 16.000 Hektar Weite

Einen Waldspaziergang der etwas anderen Art erlebt man auf Deutschlands höchstem Baumkronenpfad. In bis zu 44 Meter Höhe schlängelt er sich über eine Länge von 540 Metern durch das Laubdach des Hainichs. Von hier kann man den Blick über die mächtigen Baumriesen schweifen lassen und dabei ein ganz intensives Walderlebnis genießen. Der Gesang der Vögel ist näher, die Luft ein wenig frischer und das Laub etwas zarter. Auch Andreas Kieling ist begeistert von den ganz besonderen Perspektiven, die sich von hier oben bieten und stattet dem Baumkronenpfad immer wieder gern einen Besuch ab, wenn er im Hainich ist.

Die geheime Sprache der Bäume

Können Bäume miteinander kommunizieren? Aber natürlich. Wie sie das tun, erfährt man in der Wurzelhöhle. Sie ist Teil des Nationalparkzentrums Hainich und liefert vor allem Kindern spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Bäume. Aber auch die Eltern dürften noch das eine oder andere dazu lernen. Neben der Wurzelhöhle bietet das Zentrum viele weitere Highlights rund um das UNESCO Weltnaturerbe, das multimedial erlebbar wird. Filme, große Schautafeln, Erlebnisstationen und interaktive Mitmachelemente zeigen, was den Hainich so besonders macht.

Einen Besuch sind auch stets die Sonderausstellungen wert, für die im Nationalparkzentrum ein eigener Raum zur Verfügung steht. Hier werden zum Beispiel die Werke regionaler Künstler präsentiert und preisgekrönte Naturfotografien gezeigt. Wer den Hainich in seiner ganzen Vielfalt entdecken will, sollte also unbedingt auch im Nationalparkzentrum vorbei schauen.

Mehr als eine eigene Welt. Ein eigenes Universum

Vier Museen, spektakuläre Park- und Gartenanlagen, ein eigenes Theater und eine umfassende Forschungsbibliothek - das Schloss Friedenstein in Gotha ist ganz offensichtlich mehr, als ein gewöhnliches Barockschloss. Es ist ein barockes Universum, das seine Besucher zurück bis ins 17. Jahrhundert entführt. Hier erfährt man, wie die Herzöge gelebt haben und bekommt einen Eindruck davon, wie Kunst und Kultur begeistert die Regenten waren. Etwa bei einem Besuch der Kunstsammlung. Sie genießt einen international hervorragenden Ruf und umfasst Exponate aus aller Welt und aus allen Epochen.

Einen Besuch sind auch stets die Sonderausstellungen wert, für die im Nationalparkzentrum ein eigener Raum zur Verfügung steht. Hier werden zum Beispiel die Werke regionaler Künstler präsentiert und preisgekrönte Naturfotografien gezeigt. Wer den Hainich in seiner ganzen Vielfalt entdecken will, sollte also unbedingt auch im Nationalparkzentrum vorbei schauen.