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Schöffengrunder Nachrichten
Ausgabe 22/2023
Vereine und Verbände
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Schwalbenleben im Stall

Am 15. April fürwahr

kamen die Schwalben all zurück.

Denn es heißt doch jedes Jahr -

wo Schwalben sind, ist auch das Glück.

Ein Pärchen war’s, ne Sie und Er,

flogen ins alte Nest.

Sie kamen vom Süden, ganz weit her

und waren abgehetzt.

Als sie ein bisschen ausgeruht

fing schon die Paarung an.

Als Frauchen Eier gelegt genug,

das Brüten nun begann.

Und er fliegt hin und her geschwind,

muss für das Futter sorgen

Er sorgt für Sie und auch für’s Kind

und Sie fühlt sich geborgen

Als dann die Brütezeit vorbei,

da schlüpfen dann die Kleinen.

Ich meinte, es wären an die drei

Ich hörte sie schon weinen.

Doch wer hätte dies gedacht -

es waren noch viel mehr.

Mit Vater, Mutter waren es acht.

Nun freute ich mich sehr.

Jetzt fliegt die Mutter auch noch mit

und will das Futter holen.

Die Schwälbchen sitzen Tritt für Tritt

auf ihren kleinen Sohlen.

Und wenn die Eltern kommen dann

geht schon das Mäulchen auf.

Weil keiner genug bekommen kann

sind immer die Alten im Lauf.

Und gestern sind sie ausgeflogen,

sie sind ja nun schon groß.

An der Decke ganz weit oben -

Was suchten sie dort bloß?

Sie gehen jetzt ihre eignen Wege,

so ist es auch im Leben.

Nach Vater, Mutters guter Pflege

müssen sie ihr Kind hergeben.

Doch sind sie dann auch wieder froh,

wenn sie zu Hause sind.

So war es und es bleibt auch so -

zu Vatter, Mutter gehört ein Kind.

Margit Diehl, gedichtet am 18. Juni 1978