Gretes Zufluchtsort ist die Natur, das Marschland mit seinen Vögeln und Pflanzen, die Elbinsel, auf der sie als Vogelwartin arbeitet. Ihr ganzes Leben hat sie hier verbracht, im kleinen Dorf hinterm Deich. Gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Freya trotzte sie der Dorfgemeinschaft. Früh bekam sie ihre Tochter Anne, dann brauchte ihre Mutter zunehmend Unterstützung mit Hof und Haus. Jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag erhofft sie sich eine Chance, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen. Doch als ihre Mutter stürzt, gerät Gretes Plan ins Wanken. Freya reist aus Berlin an: will sie wirklich helfen oder vielmehr ihrem eigenen Leben entfliehen? Auch Anne kommt in die Marsch, um ihrer geliebten Oma nahe zu sein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Grete ist angespannt, vielleicht weil Grete bis heute beharrlich darüber schweigt, wer ihr Vater ist. Oma Wilhelmine bewahrt ebenfalls ein Geheimnis und muss bald entscheiden, ob sie es mit ins Grab nehmen möchte. Der Sommer kippt den Herbst, und als Grete die Kraniche gen Süden ziehen sieht, wird ihr bewusst, dass es Zeit ist, dem Glück, der Liebe und vor allem sich selbst eine Chance zu geben.