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Selterser Kurier
Ausgabe 20/2025
Kirchliche Nachrichten
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Ausstellung im Dorfmuseum Münster würdigt „Deutschen Bauernkrieg“

Selters-Münster (uf) Mit der Niederschlagung der aufständischen Bauern bei Frankenhausen (Thüringen), Böblingen (Schwaben) und Zabern (Elsass) im Mai 1525 endete der später so genannte „Deutsche Bauernkrieg“. Am vergangenen Sonntag eröffnete der evangelische Gemeindepfarrer Ulrich Finger für den Münsterer Geschichtsverein im Dorfmuseum eine Ausstellung zu diesem Thema.

Wer eine Zusammenstellung von Waffen und Dokumenten aus der heimischen Region erwartet hätte, der wäre enttäuscht gewesen. Denn aus der heimischen Region sind aus dieser Zeit fast keine Aufstände überliefert. Zentren der Aufstände waren eher der Südschwarzwald, der Spessart, der osthessisch/thüringische Bereich und das Elsass; es gibt aber auch Berichte aus dem Großraum Frankfurt und dem Rheingau.

Für seine Ausstellung hatte Finger stattdessen Briefmarken, Stempel, Ansichtskarten und einig Gedenkmünzen zusammengetragen, die sich auf die namhaften Aufstandsgebiete bezogen. Und tiefe Einblicke ermöglichten in die Rezeptionsgeschichte der Ereignisse von vor 500 Jahren.

So waren es vor knapp 200 Jahren Vertreter der damaligen politischen Linken, die nach der französischen Revolution und dem gescheiterten demokratischen Versuch um das Paulskirche-Parlament sich der Ereignisse 300 Jahre zuvor erinnerten. So schrieb der Pfarrer und Paulskirche-Abgeordnete Wilhelm Zimmermann eine noch heute lesenswerte „Geschichte des großen deutschen Bauernkrieges“, auf die sich dann auch Friedrich Engels und August Bebel mit ihren Versuchen bezogen, diese Geschichte im Rückblick zu verstehen und zu deuten. Ferdinand Lasalle wagte sich an den aufständischen Reichsritter Franz von Sickingen heran. Goethe erweckte den Götz von Berlichingen literarisch zum Leben. Und Gerhard Hauptmann wagte sich an die Geschichte des Florian Geyer.