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Selterser Kurier
Ausgabe 20/2025
Kirchliche Nachrichten
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Ausstellung im Dorfmuseum Münster würdigt „Deutschen Bauernkrieg“ Teil 2

Einblicke in die Geschichte des „Deutschen Bauernkrieges“ zeigt eine Ausstellung von Gemeindepfarrer Ulrich Finger im Dorfmuseum Münster. Dabei verwies der bärtige Theologe auch auf die enge inhaltliche und räumliche Beziehung von Reformation und Revolution in der damaligen Zeit. Mit im Bild der Vorsitzende des Münsterer Geschichtsvereins, Mathias Fink. Foto. Lenz

So ist es kein Wunder, dass jede Zeit sich angesprochen fühlte, den eigenen politischen Kampf als logische und jetzt erfolgreiche Vollendung der „frühbürgerlichen Revolution“ zu betrachten, wie die Geschichtsschreibung der DDR lange den Aufstand betrachtete, in dem sich auch die Reformatoren Martin Luther und Thomas Müntzer gegenseitig bekämpften. Aber auch die faschistische „Blut und Boden-Ideologie“ missbrauchte einst und missbraucht noch heute die Erinnerung an die damaligen Aufstände.

Während vor 500 Jahren vielerorts reformatorisch gesinnte Pfarrer sich zu Sprechern und Führern der Aufstände machten und „Gotts Gerechtigkeit“ als Grundlage und als Ziel definierten, wurde Luther lange Zeit als „Fürstenknecht“ bezeichnet, der die gewaltsame Niederschlagung der Aufstände legitimiert hätte.

Dass diese Vereinfachung in der Geschichtsschreibung sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, wird in einem zweiten Teil der Ausstellung deutlich, in dem der Konflikt der beiden Theologen im Vorfeld der Schlacht von Frankenhausen dargestellt wird.

Eine letzte Ausstellungstafel im Münsterer Dorfmuseum widmet sich der ehemaligen Nonne Katharina von Bora, die wenige Tage nach der Schlacht bei Frankenhausen „ihren“ Martin Luther heiratete.

Die Ausstellung im Dorfmuseum Münster wird noch einige Wochen aufgebaut bleiben, die nächste Öffnung des Dorfmuseums ist am Sonntag, dem 25. Mai. Denn da ist rund ums Dorfmuseum der Flohmarkt des Fördervereins zu Gunsten der Evangelischen Kindertagesstätte „Unter dem Regenbogen“.