Wie schwierig der Weg zu einer neuen Kirche sein kann, zeigte eine Präsentation des Pfarrarchivteams Haintchen, das an den Kirchenneubau vor 275 Jahren erinnerte. Die drei Mitglieder – Andreas Ochs, Felizitas Kissel und Jonathan Honemann – stellten nicht nur die marode alte Kirche, sondern auch die vielen Versuche, Streitigkeiten und Umwege auf dem Weg zum Neubau vor.
Die ursprüngliche Kirche war schon vor 1730 stark verfallen. Ein Gottesdienst sei „nit mehr gebührend“ möglich, so Pfarrer Klemmer. Trotzdem wurde noch bis 1750 darin gefeiert. Drei Anläufe zum Neubau sind überliefert: Zwei scheiterten – einer an der Finanzierung, einer an Konflikten zwischen Pfarrer und Gemeinde. Erst ab 1744 konnte unter Leitung des Architekten Johann Martin Ulrich der Neubau beginnen.
Herausforderungen gab es viele: komplizierte Finanzierungsfragen, politische Spannungen zwischen dem katholischen Kurtrier und dem protestantischen Nassau-Dillenburg – und immer wieder Streit um den Kirchenzehnt. Erst mit Hilfe des Oberamtmanns von Hohenfeld konnte die neue Kirche bis Ende 1750 fertiggestellt werden.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie viel Konflikt und Kompromiss hinter einem Gebäude stehen können – und wie lebendig Geschichte werden kann, wenn man sie erzählt.
| - | am 19.06.2025 zum Pfarrfest eine Ausstellung mit dem Titel: "Was blieb von der Vorgängerkirche?" |
| - | am 14.09.2025 zum Tag des offenen Denkmals die Folge-Präsentation mit dem Titel: "Am Ziel: Kirchenneubau vor 275 Jahren" |
| - | am 15.11.2025 Festhochamt anlässlich der ersten gefeierten Messe in der neuen Kirche vor 275 Jahren mit Fotoausstellung "Rückblick auf das Jubiläumsjahr" |