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Selterser Kurier
Ausgabe 21/2025
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Waldbegehung im Gemeindewald – Einblicke in nachhaltige Forstwirtschaft

Am 10.05.2025 fand die jährliche Waldbegehung des Gemeindewaldes statt. Eingeladen hatte der Bürgermeister in Zusammenarbeit mit dem Revierförster Kay Ungeheuer, um interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in die aktuelle Situation und die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes zu geben. Insgesamt besitzt die Gemeinde Selters (Taunus) Kulturflächen mit einer Größe von rund 50 Hektar.

Unter anderem haben die Teilnehmer die diesjährige Aufforstungsfläche besichtigt, auf der junge Weißtannen gepflanzt worden sind, um den Waldbestand auch für kommende Generationen zu sichern. Revierförster Kay Ungeheuer erklärte, dass hier gezielt klimaresiliente Baumarten verwendet wurden, um auf die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel zu reagieren. Die Teilnehmer konnten sich ein Bild davon machen, wie mühsam, aber auch wichtig die Wiederaufforstung nach Sturmschäden, Dürre oder Borkenkäferbefall ist.

Weiterhin ging es zu einer Fläche, auf der bereits vor einiger Zeit eine Bepflanzung mit Douglasien stattgefunden hat. Hier bot Kay Ungeheuer den Zuhörern einen Überblick über die Herkunft der Douglasie sowie über die Vor- und Nachteile von Douglasienbeständen in unseren heimischen Wäldern. Der weitere Weg in Richtung Eisenbach führte vorbei an mehreren Eichenbeständen unterschiedlichen Alters. Hier konnten die interessierten Teilnehmer besonders deutlich erkennen, wie wichtig eine langfristige Planung in der Forstwirtschaft ist.

Ein zentrales Thema der Begehung war die Bewirtschaftungsform des Gemeindewaldes. Der Wald wird femelartig bewirtschaftet – eine nachhaltige Methode, bei der kleinere Flächen (Femel) nach und nach genutzt und anschließend wieder aufgeforstet werden. So bleibt der Wald als Lebensraum erhalten, während gleichzeitig Holz als Rohstoff gewonnen wird. Diese Methode fördert die natürliche Verjüngung, erhält die Bodenstruktur und sorgt für ein kontinuierlich gemischtes Waldbild.

Die Waldbegehung bot einen spannenden und lehrreichen Einblick in die Herausforderungen und Chancen der modernen Forstwirtschaft. Der Gemeindewald ist nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein wertvoller Erholungs- und Lebensraum, der mit Weitblick und Verantwortung bewirtschaftet werden muss.