Aus dem ursprünglichen Gedanken von 35 tatkräftigen Männer/Frauen im Jahr 2014, einer mehr als 300 Jahre alten und zum damaligen Zeitpunkt darniederliegenden Tradition -der Kerb- neues Leben einzuhauchen, ist eine wahre Erfolgsgeschichte entstanden. Der Verein „Mir sein Seldersch“ ist mittlerweile nicht nur auf 250 Mitglieder angewachsen, sondern hat so viel als Gemeinschaft mit dem Ort und den Ortsvereinen erreicht, dass man mit der Zunge schnalzen kann. So war auch die Jahreshauptversammlung am letzten Wochenende ein Zusammenkommen vieler, glücklicher Menschen, was auch Ortsvorsteher Heinz Seidel zu Beginn des Abends zum Ausdruck brachte: „Gut, dass es euch gibt“. Er übermittelte die besten Grüße des Ortsbeirates und hatte als Zeichen der Anerkennung einen Umschlag dabei. Dann war es dem scheidenden Vorsitzenden, Armin Illion vorbehalten, auf 10 außergewöhnliche Jahre zurück zu blicken, was mit ausdrucksstarken Bildern auf einer Leinwand unterstützt wurde. Die Versammlung findet alle 2 Jahre statt und nach der Erinnerung an die Verstorbenen, blickte die 1. Schriftführerin, Michaela Schmidt-Illion auf die Geschäftsjahre 2023/2024 zurück. Auch für Sie war es der letzte Vortrag im Vorstandsteam und für die detaillierte Ausführung gab es lang anhaltenden Applaus. Alleine die Highlights aus diesen beiden Jahren aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Aber sinnbildlich für diesen Verein steht die Auszeichnung vom November 2024. Unter dem Motto „Heimat für Hessen - Ideen für Hessen, lobte die Hessische Staatskanzlei zum 15. Mal den Demografie-Preis des Landes Hessen aus. Mit der Präsentation ihrer Vereinsgeschichte und den Aktivitäten konnte man die Jury absolut überzeugen und konnte als einer von 6 Preisträgern die Ehrung aus den Händen von Staatsminister Ingmar Jung entgegennehmen. Die Begründung der Jury: Der Verein „setze mit seinen vielfältigsten Projekten zur Stärkung des Dorflebens Maßstäbe für Heimatgefühl, Gemeinschaft und Lebensgefühl“. Auch die Ausführungen vom 1. Kassierer Julian Rogge waren klar und verständlich und die Kassenprüfer bestätigten eine einwandfreie Buchführung ohne jeden Fehler. So war die anschließende Entlastung des Vorstandes reine Formsache. Wenig Mühe hatte dann auch Stefan Muth als Wahlleiter bei der Wahl der/des neuen Vorsitzenden. In einer offenen Wahl, wurden Christina Scheid als 1. Vorsitzende und Benjamin Nauheim als 2.Vorsitzender ohne Gegenstimme in ihre neuen Ämter gewählt. „Neu“ im Amt sind auch Moritz Knödler (vom 2. Schriftführer zum ersten gewählt) und Carlotta Wagner (2. Schriftführerin). Bestätigt in ihren Ämtern wurden der 1. Kassierer, Julian Rogge und die 2. Kassiererin, Lena Rieth. Zusätzlich zu den bisherigen 6 Mitgliedern des Vorstandes, wurde Michael Schier so wie alle anderen auch, einstimmig, zum neuen Vereinswart gewählt und ist jetzt das 7. Mitglied im Vorstand. Besonders die Ohren gespitzt wurden beim Vortrag von Bauleiter Thomas Schneider zum Stand der Bauarbeiten des neuen Vereinsheims. Seit Bestehen des Vereins, hatte man keine feste Bleibe und lebte quasi „auf der Straße“. Auf dem „Toilettenhäuschen“ am alten Sportplatz entsteht ein toller Raum mit ca 60m². „Das Dach wurde bereits neu gedeckt und die weiteren Baumaßnahmen laufen hervorragend. Ich danke dem Wettergott, der selbst bei offenem Dach keinen Regen schickte, und den zahlreichen Helferinnen und Helfern im Alter von 11-89 Jahren“, so Schneider am Ende seines Vortrages der mit viel Beifall belohnt wurde. Auch bei der Finanzierung des Bauvorhabens konnte sich der Verein auf Unterstützung von allen Seiten verlassen. Durch Freunde, Firmen und privaten Spenden kam eine Summe von 37.825 Euro zusammen und über Förderpakete weitere 46.000 Euro. Hier ging ein besonderer Dank an Gemeindekämmerer Christoph Schneider und Landrat Michael Köberle, die bei der Antragsstellung unterstützend und beratend zur Seite standen. Natürlich wird das „Toilettenhäuschen“ bei Veranstaltungen aller Vereine weiterhin zur Verfügung gestellt. Am Ende der Versammlung gab es noch kleine Geschenke für „die Säulen“ des Bauprojektes Vereinsheim Thomas Schneider, Armin Illion, Thomas Rücker-Klapper und Claus Pabst und einige anderen fleißigen Lieschen. Auch Gemeinde und Bauhof wurde für die Unterstützung beim „neuen“ erfolgreichen Weihnachtsmarkt am alten Brunnen gedankt, bei dem die Selderscher Vereine für eine schöne Vorweihnachtliche Stimmung sorgen. Nach der JHV startete das große Helferfest der Kerb 2024 bei Würstchen, Salaten und kühlen Getränken. Für den perfekten Sound sorgte die Band „Extrem“ aus Neesbach und es wurde noch lange gefeiert.