Titel Logo
Selterser Kurier
Ausgabe 39/2023
Kirchliche Nachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Nachdruck ermöglicht Einblicke in die Geschichte der Region

Kirmes in Klosterheim

Villmar-Weyer (uf) Im Juli 1914 wurde im "Limburger Anzeiger" der Roman "Der Inselkönig" veröffentlicht. In 50 Folgen wird die Lebensgeschichte eines Mannes dargestellt von seiner Jugend bis zu seinem Tod im hohen Alter. Der Ort des Geschehens ist "Klosterheim", ein Mühlendorf am "Mahlbach". Schon nach wenigen Seiten wird dem Lesenden klar, dass es sich bei dem beschriebenen Ort um Weyer handelt, dessen Ortszentrum ja noch immer "Im Kloster" heißt.

Verfasser des Romans "Der Inselkönig" war Theodor Wittgen, der unter dem Namen "Fritz Jacob" zahlreiche Romane und viel mehr noch Gedichte in nassauischer Mundart veröffentlichte.

Geboren 1883 und aufgewachsen ist Theodor Wittgen in Weyer, verstorben ist er als Lehrer in Hofheim am Taunus 1946. Zeitlebens blieb er seinem Heimatort verbunden. Während seine Gedichte und kurze Lesestücke immer wieder zitiert oder abgedruckt werden, werden seine Romane heute nicht mehr zur Hand genommen, wohl auch, da sie nie als Bücher, sondern als Zeitungs-Fortsetzungsromane herausgegeben worden waren.

Seit kurzem ist unter dem Titel "Kirmes in Klosterheim" ein erster Teil des Romans "Der Inselkönig" von Theodor Wittgen erschienen, abgeschrieben und herausgegeben von Gemeindepfarrer Ulrich Finger, der die Folgen des Romans aus den Zeitungen des Jahres 1914 abgeschrieben hat.

"Gerade die hier abgedruckten ersten gut 30 Seiten des Romans beschreiben mit vielen liebevoll erinnerten Details die Lebensumstände unseres Dorfes", wie Gemeindepfarrer Finger dies bei der Veröffentlichung hervorhob. "Eingebettet wird die Erzählung in ein langes Kirmeswochenende", erklärt Finger weiter. "Und so wird die Lebens- und Sittengeschichte von vor 150 Jahren für die Gegenwart nachvollziehbar gemacht."

Das Heft "Kirmes in Klosterheim" ist bei Pfarrer Finger zum Selbstkostenpreis von 2 Euro erhältlich - beispielsweise nach einem Gottesdienstbesuch.