In diesem Jahr wäre Albert Schweitzer 150 Jahre alt geworden. Geboren wurde er am 14. Januar im elsässischen Kaysersberg. Gestorben ist er vor 60 Jahren, am 4. September 1965 in Lambarene im westafrikanischen Staat Gabun. Vielfältig und facettenreich war das Leben Schweitzers, er prägte als evangelischer Theologe, als Orgelspieler, als Arzt und als engagierter Kämpfer gegen den Atomtod Generationen von Menschen.
In seinen Predigten zu Beginn des Jahres würdigte Gemeindepfarrer Ulrich Finger Leben und Werk Schweitzers. In der Weyrer Kirche hat Finger zusätzlich eine kleine Ausstellung aufgebaut. Briefmarken, Münzen, Postkarten und weitere Dokumente illustrieren das Leben und das Wirken des evangelischen Theologen und Arztes.
Schweitzer war, so Pfarrer Finger in seinen Ausführungen, nicht nur ein christlicher Pragmatiker, sondern hat sein Wirken auch theologisch und philosophisch durchdacht. Die von ihm geprägte Ethik der "Ehrfurcht vor dem Leben" ist bis heute beispielhaft, denn mit ihrer Grundlegung: "Ich bin Leben, das leben will inmitten von Leben, das auch leben will" weitete er die ethische Grundlegung aus auf die gesamte belebte Schöpfung, und es gelang ihm, auch den Aspekt der Nachhaltigkeit als grundlegend mitzudenken.
Kein Zufall also, dass besonders in seinen letzten Lebensjahren, in denen er sich engagiert auch in die Friedenspolitik der Welt einschaltete, gerade auch von den Nutznießern des Militarismus kritisiert und zuweilen verleumdet wurde. Kein Zufall aber auch, dass Schweitzer mit dem Friedensnobelpreis 1952 ausgezeichnet wurde.
Die Ausstellung in der Weyrer Kirche wird noch für einige Wochen zu sehen sein. Das Andenken an den "guten Mann von Lambarene" wird noch lange ein Gutes sein.