Der Weg heimwärts - Lesung in der Münsterer Kirche Teil 2

Für die Lesung in der evangelischen Kirche in Münster hatte sich die Journalistin und frühere Geschäftsführerin des Frankfurter Presseclubs zentrale Stellen ihres im Rhein-Mosel-Verlag erschienenen Buches ausgesucht: Geschichten der Stigmatisierung und der Gewalt durch die Nazis gegen ihren Großvater. Seine Flucht und seine Erfahrungen im Krieg gegen die Franco-Faschisten in Spanien. Die Erfahrung, nach Kriegsende in eine fremde, zuweilen feindliche weil "postfaschistische" Welt zurück zu kommen. Die Resignation zugleich verbunden mit der lebenslange Hoffnung auf eine bessere, gerechtere und friedliche Welt.

Die markanten Textstellen wurden musikalisch unterstrichen durch Gemeindepfarrer Ulrich Finger, der trefflich passende Lieder vortrug: Das Lied: "Mein Vater wird gesucht", das aus der Sicht eines Kindes Misshandlung und Ermordung beschreibt; das Lied "Spaniens Himmel breitet seine Sterne" als Lied der internationalen Brigaden, das der Großvater der Enkelin immer wieder vorgesungen hatte. Dann aber auch Wolf Biermanns "Du lass dich nicht verhärten" und das international bekannte "Was wollen wir trinken". Einen musikalischen Rahmen bildete die Sängervereinigung "Harmonie" aus Münster.

Zur Begrüßung hatte sich Mitinitiatorin Gabriele Rittig bei der Kirchengemeinde Münster für die Möglichkeit bedankt, die Lesung in der Kirche und damit für eine größere Hörerschaft anzubieten. Schließlich sei es gerade angesichts des Anwachsens rechtsradikaler und faschistischer Gedanken wichtig, Erinnerungen und Lehren aus der Erfahrung des Hitlerfaschismus auch heute offen anzusprechen.

Im Anschluss an die Lesung gab es Gelegenheit, bei einem guten Glas spanischen Weins miteinander ins Gespräch zu kommen.