"Bauernkrieg" nennt die Gesichtschreibung jenen Aufstand, der vor genau 500 Jahren weite Teile Europas betraf. An Bodensee und Schwarzwald, im Elsass und in Mainfranken, im Rheingau und in Thüringen - überall ist in der Zeit um 1524/1525 der "Aufstand des gemeinen Mannes" zu bemerken. Auch in den europäischen Nachbarländern gärte es.
Eng verquickt waren die Aufstände mit den Anfängen der Reformation in der Schweiz (Zwingli) und in Mitteldeutschland (Luther), und so forderten die Aufständischen nicht nur "Freyheyt" sondern auch "Gotts Gerechtigkeit".
Pfarrer Ulrich Finger kennt sich mit der Geschichte des so genannten Bauerkrieges aus. Kennt die Historie ebenso wie die Wahrnehmung und Instrumentalisierung der Aufstände in der deutschen Geschichte und in der Gegenwart.
Im Gottesdienste zum Reformationstag (31. Oktober) wird sich Pfarrer Finger dann wieder in seine Rolle als "Hulderych de Fromholdeskerke" schlüpfen und die Besuchenden und Mitfeiernden hinein nehmen in die Spannung und Dramatik des damaligen Geschehens - schließlich nahm die damalige Bewegung ein Vieles an Kraft aus dem Glauben und der neu entdeckten Bibel. Viele der namentlich bekannten Akteure jener Aufstände waren Geistliche, am bekanntesten Thomas Müntzer in Thüringen, der seine "Fürstenpredigt" vor 500 Jahren, am 13. Juli 1524 auf Schloss Allstedt gehalten hat.
Der Gottesdienst findet am Donnerstag, dem 31. Oktober um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche zu Münster statt.