Im Gottesdienst am Reformationstag in der Weyrer Kirche wurde das "Septembertestament 2022" vorgestellt: Ein Neues-Testament-Buch mit mehr als 300 Seiten, an dem mehr als 100 Personen mitgeschrieben haben. In Erinnerung an die erste Übersetzung des "Neuen Testament Deutsch" durch Martin Luther. Auf der Wartburg hatte Luther zuvor als "Junker Jörg" in elf Wochen das Neue Testament den jüngeren Teil der Bibel in eine Sprache übersetzt. Und so hat Luther ganz nebenbei den Grundstein gelegt für eine moderne gesamtdeutsche Sprache.
Das nach dem Erscheinensmonat "Septembertestament" genannte Buch verkaufte sich damals so gut, dass bereits drei Monate später ein bereits überarbeitetes "Dezembertestament" erscheinen musste.
Beim "Projekt Septembertestament" der e. v. Kirchengemeinden in Laubustal war es darum gegangen, im Jubiläumsjahr möglichst viele Kapitel und Seiten des Neuen Testaments der Bibel abzuschreiben. Und so geschah es: Aus Lutherbibeln verschiedener Jahrgänge, aus der katholischen Einheitsübersetzung, aber aus Kinderbibeln wurden Seiten und Kapitel handschriftlich abgeschrieben oder abgetippt. Viele Seiten dazu auch liebevoll graphisch oder malerisch gestaltet. Und wenn es in der Druckfassung größere Freiräume auf manchen Seiten gab, wurden diese durch thematisch passende Postkarten aus der Sammlung von Pfarrer Finger ausgefüllt. Das ganze dann farbig auf stärkeres Papier gedruckt.
Im Reformationstags-Gottesdienst in der Weyrer Kirche wurden drei Exemplare den beteiligten Kirchengemeinden zugeeignet: dem Kirchenvorstandsvorsitzenden Otto Hofmann für die Kirche in Münster, dem Kirchenvorstandsvorsitzenden Rüdiger Litzinger für die Kirche in Weyer. Und ein Exemplar an Pfarrerin Bettina Bender für die Kirchengemeinden Wolfenhausen und Blessenbach. Auch Pfarrerin Bender hatte in ihren Gemeinden engagiert für das Projekt geworben.
In dem gemeinsam gestalteten Predigtgottesdienst stellten Pfarrerin Bettina Bender und Gemeindepfarrer Ulrich Finger die hervorragende Bedeutung der Bibelübersetzung Luthers für die Entwicklung einer einheitlichen deutschen Sprache heraus.
Als Dankeschön wurden im Gottesdienst kleine rote Radiergummis mit Aufschrift "Lies die Bibel" an alle verteilt, die an dem neuen Bibelbuch mitgemacht hatten.