„Here I stand“ – Reformationstaggottesdienst im Goldenen Grund

Der Reformationstags-Gottesdienst für die neu entstehende Evangelische Gesamtkirchengemeinde Goldener Grund – Taunus fand in diesem Jahr in der Evangelischen Pfarrkirche in Kirberg statt.

In einem Anspiel wurde dabei an den Widerstand des Kirberger Pfarrers Maler (gespielt durch Pfarrer Ulrich Finger) erinnert, der sich nach dem für die evangelische Seite verlorenen Schmalkaldischen Krieg dagegen wehrte, wieder katholisch zu werden. Tatkräftig unterstützt durch seine Ehefrau Reinhild (Bärbel Leukel) bleibt der evangelisch gewordene Pfarrer standhaft trotz aller Versprechungen, die ihm der erzbischöfliche Visitator und spätere Weihbischof Gregor von Virneburg (Peter Walli) macht. Und auch weitergehenden Drohungen hält er stand, unterstützt dabei durch den Kirberger Amtmann Gottfried von Reifenberg (Jonas Löber).

Durch das von Arndt Preusser nach historischen Unterlagen aus dem Jahre 1549 geschriebene Stück führte als Erzählerin Anneke Jung. Pfarrerin Tanja Konter führte die Bedeutung des damaligen Bekenntnisses weiter hin in eine Gegenwart, in der es auch viele Gefahren und Bedrohungen aber auch Versprechungen gebe, die es schwer machten, standhaft zu bleiben.

Dies hatte sie im Eingangsteil des Gottesdienstes bereits mit den Kindern der Gemeinde dargestellt, die sich nachmittags im Evangelischen Gemeindehaus in teils prächtiger Halloween-Verkleidung dem Thema „Angst machen“ und „Nein-sagen“ gewidmet hatten.

Einen „wortgewaltigen“ historischen Einstieg bildete die Predigt eines Zeitgenossen Martin Luthers. Pfarrer Ulrich Finger schlüpfte in die Rolle des Hulderych de Fromholdeskerke und ermahnte die große Gemeinde: „Nicht das Goldene Kalb sollt ihr anbeten. Haltet euch an die Gebote“.