Rafael Gottschling gab auf dem legendären Kurs des Hockenheimrings sein Marathondebüt.
Selten war es auf dem Hockenheimring bei einer Laufveranstaltung so kalt wie am vorletzten November-Samstag, an dem die Ring Running Series Hockenheim in ihre nächste Runde ging. Am frühen Morgen lagen die Temperaturen teils deutlich unter dem Gefrierpunkt, zum ersten Start um 10:00 Uhr war es dann minimal wärmer, aber immer noch extrem kalt. Dementsprechend dick eingepackt nahmen viele der gut 2.100 Laufbegeisterten, die an den Start gingen, das Rennen in Angriff.
Bereits zum 7. Mal war der Hockenheimring Schauplatz der Ring Running Series, bei der die Teilnehmer*innen über die Halbmarathon- oder Marathon-Distanz auf der original Grand-Prix-Rennstrecke antreten konnten. Die Strecke ist flach, schnell und offiziell vermessen. Der Zieleinlauf erfolgt auf der legendären Formel-1–Ziellinie und jeder Finisher wird mit der schwarz-weiß karierten Zielflagge empfangen.
Über 350 Läufer*innen begaben sich auf 9 Runden über den Grand Prix–Kurs, um die Marathondistanz zu absolvieren. Auf dem original Formel-1-Kurs passierten sie alle berühmten Highlights, wie die Bernie-Ecclestone-Kurve, die Spitzkehre, das Motodrom und die Boxengasse. Zwischen 1970 und 2019 kämpften hier die Formel 1-Rennfahrer um Bestzeiten und Grand-Prix-Siege. Das größere Teilnehmerfeld mit über 1700 Teilnehmenden bildeten die Halbmarathonis, die eine Stunde nach den Marathonis ins Rennen starteten.
„Es war kalt, richtig kalt, aber trotzdem schön sonnig, das hat einiges wieder gut gemacht“, berichtete LSG-Läufer Rafael Gottschling, der in Hockenheim sein Marathondebüt gab. Als sein ehrgeiziges Ziel hatte er es sich vorgenommen, unter 3 h zu laufen. Allerdings musste er seinen muskulären Problemen der letzten drei Wochen Tribut zollen und blieb in sehr erfreulichen 3:01:25 h knapp unter seiner Zielzeit. „Und gerade deswegen bin ich doch sehr stolz, bei meinem ersten Marathon an der 3 h-Marke gekratzt zu haben. Die Veranstaltung ist super organisiert. Das Gefühl, auf einer Rennstrecke zu laufen, ist schon etwas Besonderes. Das Rennen lief bis Km 32 sehr nach Plan, obwohl es zu diesem Zeitpunkt schon hart war. Ab KM 36 gesellten sich Krämpfe dazu, die ich durch eine kleine technische Umstellung weitestgehend unterdrücken konnte.
Ab dem Zeitpunkt haben mich nach und nach dann alle Kräfte verlassen und es hat mich nur noch der Gedanke an die Ziellinie getragen“, schilderte der 38-Jährige seine Erlebnisse. Er erzielte den starken 19. Platz aller knapp 300 männlichen Starter und wurde Zweiter der M35.