Fastnacht-Gottesdienste in den Kirchen des Laubustales "Hinter eines Baumes Rinde"

Seit vielen Jahren gibt es in Münster und Weyer Gottesdienste in der Fastnacht-Zeit. In diesem Jahr widmete sich Pfarrer Ulrich Finger wieder einem prominenten Humoristen:

Heinz Erhardt.

Wenn zu dieser Jahreszeit in fast allen Ortschaften närrischen Veranstaltungen stattfinden, so erinnert Ulrich Finger an die Geschichte von Freude und Fröhlichkeit. Und findet sie immer wieder auch in der christlichen Tradition wieder. Auch wenn das "Osterlachen" wohl eher eine fromme Mär ist, so sind Fröhlichkeit und Freude aus dem Glauben heraus Hoffnungszeichen in einer Welt, in der sich viele viel zu ernst nehmen.

Dies illustriert der Gemeindepfarrer, der auch seit Jahrzehnten in der heimischen Fassenacht aktiv ist, alljährlich mit Fassenacht-Gottesdiensten seiner Gemeinden. Dabei bleibt es nicht bei der Theorie, sondern illustriert wird dies alljährlich durch gelungene Beispiele protestantischer Narretei.

Nachdem in vergangenen Jahren Wilhelm Busch, Karl Valentin und Loriot ev.-gottesdienstlich betrachtet und gewürdigt wurden, so war es in diesem Jahr Heinz Erhardt, der als Komiker, Humorist, Musiker und Schauspieler noch vielen seiner Zeitgenossen im Gedächtnis geblieben ist.

Mit einem wahren Feuerwerk an Gedichten und kurzen Texten illustrierte Pfarrer Finger das Leben des Heinz Erhardt, und er blickte dabei mehr als einmal hinter die Maske des "Schelms", wie Erhardt sich gerne betitelte. Ihm gelang es auf eindrucksvolle Weise, "das Schwere leicht" zu sagen. Und damit existentielle Fragen anzusprechen und prophetische Kritik auszusprechen - und dies auf eine Art und Weise, die, weil über sich selbst lachend, einen ersten Schritt zur Besserung ermöglichte.

Dass manche der Gedichte von Heinz Erhardt noch heute uns den närrischen Spiegel vorhalten, das durften die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Gottesdienste erfahren.

Musikalisch unterstützt durch gelungene thematische Zwischenspiele und die Begleitung von Gesangbuchliedern, die Gottvertrauen, Humor und Hoffnung spiegeln, wurde Pfarrer Finger und die Gemeinde durch Wolfgang Ander (Weyer) und Bernd Eufinger (Münster). Die Kollekte des Sonntags wird - durch eine stattliche Spende des "Marmeladenpfarramts aufgestockt" und wieder den Clownsdoktoren zu Gute kommen. Schließlich, so Finger in seinen Abkündigungen, hilft Humor ja auch heilen.