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Selterser Kurier
Ausgabe 7/2023
Kirchliche Nachrichten
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Evang. Kirchengemeinde Münster - Spenden an Clownsdoktoren und Erdbebenhilfe in Syrien "Lieber Gott, viel Spaß"

Bildtext: "Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen" - die Mehrdeutigkeit dieser Aussage illustrierten Pfarrer Ulrich Finger und Kirchenvorsteher Norbert Friedrich in der Münsterer Kirche in einem kurzen Sketsch.

Selters-Münster/Villmar-Weyer (uf) Mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen "Lieber Gott, viel Spaß" ehrten seine Freunde Vicco von Bülow, als dieser 2011 hoch betagt starb. Zum 100. Geburtstag im November diesen Jahres gibt es sogar eine deutsche Sondermünze. Gründe genug, um Loriot auch bei einem Fasenacht-Gottesdienst zu ehren. So geschehen in den evangelischen Kirchengemeinden Münster und Weyer.

"Früher war mehr Lametta" ist einer der bekanntesten Aussprüche des Komikers. Unvergesslich die Zeichentrickepisode "Zwei Männer im Bad" . Oder der zentrale Satz des Hundeliebhabers: "Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos". Viele der wenigen aber markanten Sätze aus den Sketschen Loriots sind in den Sprichwortschatz deutscher Sprache eingegangen. "Das Bild hängt schief" oder "Sagen Sie jetzt nichts" - sind kurze Aussagen, die an Szenen und Sketsche erinnern, die Loriot mit seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann zum Besten gab. Nicht nur beim unvergesslichen "Jodeldiplom".

Bekannt wurde Vicco von Bülow auch durch sein Engagement für die "Aktion Sorgenkind", die noch heute als "Aktion Mensch" das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen fördert. Für die Fernsehshows zu Gunsten dieser Aktion schuf Loriot den berühmten Hund "Wum", dessen Lied "Ich wünsch mir ne kleine Miezekatze" in den Gottesdiensten in den Lausbustal-Gemeinden nicht fehlen durfte.

Protestantisch geprägt unterstützte der 1923 in Brandenburg an der Havel geborene Vicco von Bülow auch die Renovierung der evangelisch-lutherischen St. Gotthardt-Kirche, in der er am 30. Dezember 1923 getauft worden war und die ihren wohl berühmtesten Täufling mit einer Dauerausstellung ehrt.

In den kurzweiligen Fasenacht-Gottesdiensten in Münster und Weyer kamen nun einige der Meisterwerke des unvergessenen Komikers zu Gehör, der - zumindest öffentlich - nie gelacht hat. Aber zugleich anderen viel, viel Freude gebracht hat.

Auch in diesem Jahr wurde die Kollekte der Gottesdienste durch das Evangelische Marmeladenpfarramt wieder auf 500 Euro aufgestockt und an die Clownsdoktoren überwiesen. Weitere 500 Euro aus der Marmeladenkasse gehen über das Gustav-Adolf-Werk und die Diakonie-Katastrophenhilfe an die Erdbebenhilfe in Syrien.