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Mitteilungsblatt für die Gemeinde Sinntal
Ausgabe 35/2024
Amtliche Bekanntmachungen
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Anlage zur Niederschrift Nr. 20 der Gemeindevertretersitzung am 08. Juli 2024

Für den Gemeindevorstand beantwortet Bürgermeister Thomas Henfling die Anfrage der CDU-Fraktion gemäß Anlage.

Auf die Zusatzfrage der CDU-Fraktion, welche konkreten Planungen der Gemeindevorstand bislang zur Gründung/Betreiben eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) vorgenommen hat, teilt Bürgermeister Thomas Henfling mit, dass für eine Versorgungsanalyse aktuell keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, diese aber in den Beratungen zum Haushalt 2025 Berücksichtigung finden sollen.

1.

Wie viele niedergelassene Hausärzte und Fachärzte (z.B. Zahnärzte, Frauenärzte) gibt es derzeit im Sinntal oder ortsnaher Umgebung?

Freiberuflich tätige Ärzte werden nicht als Gewerbetreibende erfasst. Die Beantwortung basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen über die Niederlassung von Ärzten.

Die Beantwortung konzentriert sich grundsätzlich auf niedergelassene Vertragsärzte (Ärzte, die Mitglied einer Kassenärztlichen Vereinigung sind).

Darüber hinaus ist es schwierig, die ortsnahe Umgebung zu definieren. Die Beantwortung stellt ab auf die Orte/Städte: Bad Brückenau, Bad-Soden-Salmünster, Burgsinn, Kalbach, Schlüchtern, Sinntal und Zeitlofs.

Ermittelt wurden insgesamt 57 Praxen. Davon

In der Gemeinde Sinntal wurden insgesamt 4 Praxen ermittelt. Davon

2.

Wie viele dieser Ärzte gibt es voraussichtlich noch in den nächsten 5 Jahren?

Diese Frage kann nicht verlässlich beantwortet werden. Folgt man dem Trend des sich abzeichnenden Ärztemangels, kann es zu einer Reduzierung kommen.

Für die Gemeinde Sinntal ist bekannt, dass die eine verbliebene Zahnarztpraxis voraussichtlich im 2. Quartal 2025 schließen wird.

Über weitere Praxisaufgaben liegen keine Informationen vor.

Es wird angestrebt, die medizinische Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.

3.

Gibt es derzeit bereits Diskussionen bzw. Konzepte für die Versorgung (Erstellung von Versorgungsanalysen/Versorgungskonzepten)?

Es gibt Überlegungen, eine umfassende Versorgungsanalyse im Zusammenhang mit dem Förderprogramm zur Unterstützung von Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen des Landes Hessen durchzuführen. Derzeit fehlen hierfür die finanziellen Mittel, jedoch soll das Thema im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2025 aufgegriffen werden.

4.

Sind bereits Initiativen gestartet, um gemeinsam mit den ansässigen Ärzten im Falle einer anstehenden Praxisnachfolge unterstützend tätig zu werden?

Derzeit wird versucht, die Nachfolge der bestehenden Zahnarztpraxis in Sinntal zu unterstützen. Es ist jedoch eine große Herausforderung, geeignete bzw. interessierte Zahnärzte zu finden.

Weitere Gespräche wurden bislang nicht geführt.

5.

Wie ist die medizinische Versorgung (Hausärzte und Fachärzte) in einer alternden Gesellschaft im Sinntal vorausschauend und nachhaltig sichergestellt?

Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in einer älter werdenden Gesellschaft erfordert eine vorausschauende und nachhaltige Planung. Die geplante Versorgungsanalyse soll Wege aufzeigen, wie die Versorgung langfristig gesichert werden kann.

Von Seiten der Bundes- und Landespolitik müssen unbedingt Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu stärken und sicherzustellen.

6.

Welche Möglichkeiten stehen einer kleinen Flächenkommune wie Sinntal zur Verfügung, um die Versorgung sicherzustellen?

Die Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung ist grundsätzlich Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen auf Landesebene.

Eine Möglichkeit ist die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), was allerdings voraussetzt, dass ein freier Vertragsarztsitz vorhanden ist.

Mobile Praxen, Zweigpraxen oder Außenstellen bestehender Einrichtungen sind weitere Möglichkeiten.

7.

Wurden Förderprogramme wie beispielsweise das Programm zur Förderung von Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens des Landes Hessen in Erwägung gezogen?

Zur Verbesserung und Unterstützung der medizinischen Versorgung werden Förderprogramme, wie z.B. das Hessische Programm zur Förderung von Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen, in Betracht gezogen. Darüber hinaus findet eine Abstimmung mit SpessartRegional statt.

8.

Ist die Gründung eines MVZs durch die Kommune perspektivisch angedacht, um damit aktiv die Versorgung in der Region zu verbessern?

Die Gründung eines MVZ durch die Gemeinde Sinntal, zur aktiven Verbesserung der medizinischen Versorgung, ist eine mögliche Perspektive und kann eine wirkungsvolle Maßnahme sein, um die medizinische Versorgung in der Region nachhaltig zu verbessern.

Die Planung eines MVZ durch die Kommune kann langfristig dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in der Region zu stärken und auszubauen. Das erste kommunale MVZ in Hessen wurde in Schwarzenborn gegründet.

Zuletzt wurden MVZ’s in Freiensteinau und Schlüchtern gegründet/eingerichtet.

Hierzu besteht ein Austausch mit den dortigen Bürgermeistern.

Außerdem besteht hierzu der Kontakt mit dem Main-Kinzig-Kreis und Wahlkreisabgeordneten.