Der Galaxiehaufen MACS0416 trägt aufgrund seiner Farbtupfer den Spitznamen „Weihnachtsbaum-Galaxienhaufen“.
Hier zu sehen sind Hunderttausende Sterne im Kugelsternhaufen Terzan 12, über 15.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Dieses Bild zeigt bipolare Jets, die Material aus einem etwa 1.000 Lichtjahre entfernten Stern ausspucken. Der Stern ist in dieser Nahinfrarotansicht nicht sichtbar, dafür aber die Jets in all ihrer voluminösen Pracht.
Pulsarwindnebel
In den vergangenen 70 Jahren sind wohl zehntausende Himmelsobjekte aus unserem Blickfeld verschwunden. Für mehr als 100 verschwundene Sterne gibt es bis heute keine vernünftige Erklärung. Die Forschung steht vor einem Rätsel.
Innerhalb von nur 50 Minuten waren im Juli 1952 drei nahe beieinanderliegende Sterne vom Himmel verschwunden. Auch heute, über 70 Jahre danach, ist nicht eindeutig geklärt, was hinter dem Verschwinden dieser Sterne steckt.
Forscher:innen, die sich kürzlich ausführlich mit dem Fall beschäftigt haben, konnten bisher nur bestätigen, dass die drei Sterne bis 1952 zu sehen waren, danach aber nicht mehr. Außerdem konnten sie einen möglichen Fehler bei den Aufnahmen ausschließen.
Ebenso ratlos sind weitere Forscher:innen aus Spanien und Schweden. Vor vier Jahren hatten sie das astronomische Projekt Vasco (Vanishing and Appearing Sources during a Century of Observations) gestartet, um ähnlichen Phänomenen auf den Grund zu gehen.
Den Ergebnissen zufolge sind in den vergangenen 70 Jahren rund 150.000 Himmelskörper aus dem Blickfeld verschwunden, wie der Standard schreibt. Zum großen Teil konnte das Verschwinden mit herkömmlichen Gründen erklärt werden.
Für weitere rätselhafte Phänomene konnten Fehlfunktionen bei Kameras und technische Fehler verantwortlich gemacht werden. In mehr als 100 Fällen konnte allerdings bis heute keine endgültige Erklärung für das plötzliche Verschwinden der Sterne gefunden werden.
Eigentlich verschwinden Sterne nämlich nicht so einfach. In manchen Fällen, wie aktuell bei Beteigeuze, werden sie lichtschwächer. Beteigeuze etwa wurde wahrscheinlich zeitweise von einer riesigen Staubwolke abgedunkelt.
Auch weitere potenzielle Erklärungen wie die Explosion eines Sterns in einer Supernova oder das Kollabieren zu einem schwarzen Loch treffen auf die über 100 rätselhaften Fälle nicht zu. Phänomene wie Gravitationslinsen oder Gammastrahlenausbrüche, die Sternen nur vorübergehend hell erstrahlen lassen würden, konnten nicht mit den beobachteten Sternen in Verbindung gebracht werden.
Bleiben nur: Außerirdische? Diese Möglichkeit möchte das Vasco-Projektteam um Beatriz Villarroel von der Universität von Stockholm jedenfalls nicht ausschließen. Konkret könnten sogenannte Dyson-Sphären für das Sterneverschwinden verantwortlich sein.
Das würde bedeuten, dass technisch weit entwickelte außerirdische Zivilisationen Sterne mit einer Art Schalenkonstruktion umgeben, um die Energiegewinnung zu steigern. Das theoretische Konzept für diese Idee hat der britisch-US-amerikanische Physiker Freeman Dyson im Jahr 1960 entwickelt.
BU Die ersten Bilder des Euclid-Teleskops
Das Euclid-Weltraumteleskop veröffentlichte dieses Jahr seine ersten wissenschaftlichen Bilder, darunter die faszinierende Aufnahme des ikonischen Pferdekopfnebels.
Obwohl es wie die unheimliche Hand eines Skeletts aussieht, handelt es sich bei diesem Bild um einen Pulsarwindnebel, etwa 16.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Nasa hat dieses Bild passend an Halloween geteilt.
Entsprechend wäre es laut den Forscher:innen sinnvoll, Regionen am Himmel genauer unter die Lupe zu nehmen, wo Sterne in größerer Zahl verschwinden. Möglich, dass das James-Webb-Weltraumteleskop bei der Klärung des Rätsels behilflich sein könnte.
Textquelle:
https://t3n.de/news/sterne-verschwunden-forscher-raetseln
Fotoquelle: NASA