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Landkreisausgabe Treffpunkt Unstrut-Hainich
Ausgabe 2/2023
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Fahrrad-Ratgeber

Mit Bürste und Öl - so pflegt und putzt man die Fahrradkette richtig

Die Fahrradkette muss viel aushalten. Staub, Dreck und Nässe können ihr zusetzen und den Verschleiß erhöhen. Aber regelmäßige Reinigung und Pflege sind einfach - so geht's im Detail.

Die Fahrradkette freut sich über regelmäßige Pflege. Denn sie überträgt die Pedalkräfte aufs Hinterrad und verrichtet ihre harte Arbeit bei Wind und Wetter recht ungeschützt. Eine durch Staub, Dreck und Nässe verschmutzte Kette ist schwergängiger, verschleißt nicht nur selbst schneller, sondern sorgt auch bei den Ritzeln und Kettenblättern für mehr Abrieb. Für eine gründliche Reinigung reichen laut ADAC bereits ein Baumwolltuch, eine Bürste (etwa eine alte Zahnbürste) und Kettenöl aus.

Idealerweise hat man für die Arbeiten einen Montageständer. Aber man kann das Rad auch einfach auf Lenker und Sattel umdrehen, bei hydraulischen Bremsen rät der ADAC aber davon ab. In geeigneten Handschuhen bleiben die Finger beweglich und sauber. Zunächst den groben Schmutz mit der Bürste entfernen, damit kommt man auch in die Innenräume der Glieder. Darin verkantete Steinchen kann etwa ein Zahnstocher lösen.

Detailarbeit ist angesagt

Im zweiten Schritt werden die Arbeiten feiner. Die Kette umfasst man mit dem Tuch und lässt sie durch das Bewegen der Pedale zwei, dreimal durch die Hand laufen. Sollte das nicht reichen, kann das Tuch leicht feucht - nicht nass - gemacht werden und mit ein paar Tropfen Spülmittel versehen werden. Das aber entfettet, sodass die Kette anschließend umso gründlicher geschmiert werden muss.

Die Kettenblätter, Umwerfer und Ritzel können so wie die Kette selbst mit der gleichen Bürste, einem Lappen und etwas Öl gereinigt werden. Im Zweifel helfen auch spezielle Kettenreiniger-Sprays, so der ADAC. Zwar seien die nebeneinanderliegenden Zahnräder schlechter zu reinigen als die Kette selbst. Allerdings bleibe auf den Zahnrädern auch meist weniger Schmutz hängen. Ansonsten gibt es im Zubehörhandel etwa Kettenreinigungsbürsten oder spezielle Reinigungshaken für besonders hartnäckigen Schmutz zwischen den Ritzeln.

So läuft's geschmiert

Für die Schmierung der sauberen Kette sorgt Öl - dafür nur spezielles Kettenöl verwenden. Punktuell jedes Kettenglied versorgen. Es gibt neben den Tropfenapplikatoren auch Sprays, die aber schwerer zu dosieren sind. Denn Öl darf nicht auf Bremsscheiben oder Bremsflanken kommen, da ansonsten die Bremswirkung massiv beeinträchtigt wird. Nach rund 15 Minuten überschüssiges Öl mit einem Tuch abstreifen - fertig ist die zweckmäßige Reinigung der Kette. Es gibt im Zubehörhandel weitere Hilfs- und Pflegemittel für die Putzarbeit.

Was man bei der Kettenreinigung auf keinen Fall anwenden sollte: Hochdruckreiniger, Benzin, Seifenlauge, Korrosionslösung sowie Universalöl und Stahlbürsten. Wie oft Reinigung und Pflege nötig werden, hängt von der Nutzungshäufigkeit ab und davon, bei welchem Wetter gefahren wird.

Das Rad richtig pflegen - so wird Ihr Fahrrad fit für die Straße

Bevor man jetzt wieder aufs Fahrrad steigt, sollte man einige Dinge überprüfen.

Wer sein Fahrrad nach längerer Pause wieder nutzen möchte, sollte vorab ein paar Dinge beachten. Denn auch der Drahtesel kann Standschäden bekommen.

Spätestens mildes Frühlingswetter zieht die Menschen wieder auf ihr Rad. Was sollte man beachten, wenn es die längere Zeit ungenutzt im Schuppen stand? Der Auto Club Europa (ACE) hat die wichtigsten Pflegetipps gesammelt:

Gründlich reinigen

Vor der ersten Fahrt am besten zu Bürste, Schwamm, Zahnbürste und umweltgerechtem Spülmittel greifen. So lassen sich Mängel besser erkennen. Bei E-Bikes rät der ACE dazu, die Kontakte des Akkus entsprechend gegen Feuchtigkeit zu schützen. Auf keinen Fall dürfe man Dreck mit dem Hochdruckreiniger an den Kragen gehen, da so Lager und andere sensible Teile beschädigt werden können.

Kette pflegen

Nichts ist ärgerlicher als eine quietschende Kette. Um sie zu säubern, eignen sich eine Bürste oder ein trockenes Tuch. Im Anschluss erhält die Kette neues Kettenöl, überschüssiges sollte man mit einem Lappen entfernen. Ob die Kette verschlissen ist, lässt sich mit einer sogenannten Kettenlehre überprüfen. Diese misst den normierten Abstand zwischen den Kettengliedern.

Bremsen testen

Ob die Bremsen problemlos funktionieren, sollten Fahrradfahrer am besten im Stand überprüfen. Das bedeutet: Links abbremsen und das Rad anschieben. Wenn das Hinterrad vom Boden abhebt, sind die Bremsen noch stark genug eingestellt. Das Gleiche folgt mit der rechten Bremse. In diesem Fall sollte das Hinterrad blockieren. Und keiner der Bremshebel darf sich bis auf die Lenkerstange durchdrücken lassen. Mindestens zwei Zentimeter Abstand sollten bleiben.

Nachjustieren lässt sich der Abstand mit den Rändelschrauben an den Hebeln. Diese lassen sich unkompliziert mit der Hand drehen. Sind sie schon am Anschlag, sollten die Bremsbeläge ausgetauscht werden. Aber: Beim Fahren sollten auch keine Quietschgeräusche entstehen.

Klingel, Licht und Co. testen

Funktioniert noch alles? Kabel- und Steckverbindungen werden schnell locker, sodass das Licht nicht mehr funktioniert. Steuert bei Pedelecs der Bordcomputer die Lichtanlage, ist es ratsam, vor der ersten Fahrt alles zu überprüfen. Und wie sieht es mit Reflektoren aus? Der ACE empfiehlt: Je Pedal zwei gelbe, am Rad vorne ein weißer, hinten und an den Laufrädern ein roter.

Bevor es auf eine größere Tour oder in den Straßenverkehr geht, sollten Radfahrer eine kleine Proberunde drehen. Dann merkt man auch, ob genug Luft im Reifen ist oder ob man bald einen Platten riskiert.

Quelle: ntv.de, awi/dpa