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Landkreisausgabe Treffpunkt Unstrut-Hainich
Ausgabe 4/2024
Sonstiges
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Darum sind Katzen so seltsam

Hast du dich schon mal gefragt, warum Katzen so gerne in Kartons sitzen und ob sie dich wirklich provozieren wollen, wenn sie Gegenstände vom Tisch schubsen? Hier kommen die Erklärungen zu einigen ihrer seltsamen Verhaltensweisen.

Quelle: https://getpocket.com

Warum sitzen Katzen so gerne in Kartons?

Katzen nutzen gern Verstecke, von denen aus sie alles genau im Blick behalten

Ob Schuhkarton, Umzugskiste oder Paket: Katzen lieben es, sich in Kartons zu quetschen - und seien sie noch so klein. Wie sich dieses Verhalten erklären lässt und woher die Liebe der Stubentiger rührt

"Für die Mieze nur das Beste!", denkt sich so manche Katzenbesitzerin und kauft in guter Absicht eine weiches Haustierkissen oder ein gepolstertes Katzenkörbchen. Doch kaum steht ein Pappkarton vom Einkaufen oder von der Post irgendwo in der Wohnung herum, springt der Stubentiger begeistert von seinem Luxus-Bettchen in den kargen Karton - und sei dieser noch so klein. Irgendwie schaffen es Katzen immer, sich hineinzuquetschen. Und dort verweilen sie dann. Hochzufrieden mit sich und der Welt.

Irritiert und belustigt betrachtet so mancher das ungewöhnliche Verhältnis der Samtpfoten zu Pappkartons. Weshalb lieben Katzen sie so sehr, dass andere Spielzeuge oder das kuschelige Katzenbett plötzlich uninteressant werden?

Kisten und Kartons bieten ein sicheres Versteck

Wer sich mit dem natürlichen Verhalten von Katzen beschäftigt, weiß, dass die Tiere Situationen gern zunächst versteckt beobachten und sich bei Bedrohungen üblicherweise zurückziehen. Statt auf Bäume zu klettern und sich in Höhlen zu verstecken, verziehen sich Hauskatzen in der Wohnung am liebsten in enge Boxen. Viereckige Kartons und Schachteln bieten Geborgenheit und vermitteln Sicherheit.

Damit könnte die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, für Katzen einen direkten gesundheitlichen Nutzen haben: Stress reduzieren. Zu diesem Ergebnis kamen vor einigen Jahren auch die Veterinärmedizinerin Claudia Vinke von der Universität Utrecht und ihr Team.

In einem Tierheim in den Niederlanden beobachteten die Forschenden das Verhalten von neu eingetroffenen Katzen und ihrer Neigung zu Boxen. Dabei konnten sie beobachten, dass diejenigen Katzen, die sich in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft in eine Kiste zurückziehen konnten, deutlich entspannter waren und sich schneller an die neue Umgebung gewöhnten, als die Katzen in der Vergleichsgruppe ohne Box. Sie zeigten ein deutlich geringeres Stresslevel und suchten schon bald den Kontakt zu Menschen.

Warm und bequem

Neben der Rückzugsmöglichkeit bieten Kartons, besonders wenn diese eher klein sind und sich die Katze deshalb dicht an die Wände schmiegen kann, einen weiteren Vorteil: mehr Wärme. Die Wohlfühltemperatur von Katzen liegt zwischen 30 bis 37 Grad Celsius. In diesem Temperaturbereich müssen die Tiere keine zusätzliche Energie aufbringen, um ihre ideale Körpertemperatur zu halten.

Üblicherweise ist es in den Wohnungen und Häusern hierzulande aber deutlich kühler, meist liegt die Innenraumtemperatur zwischen 20 und 25 Grad. Wir Menschen fühlen uns bei diesen Temperaturen sehr wohl, Katzen hingegen ist das eher zu kühl.

In einem kleinen Papp- oder Schuhkarton können sich Stubentiger gut zusammenrollen, sodass die Körperwärme die Kiste aufwärmt und hält. Denn Pappe wirkt isolierend. Durch die Berührung zu allen vier Seiten des Pappkartons fühlen sich Katzen warm und geborgen. Vermutet wird, dass der warme Unterschlupf Katzen an ihre Kindheit erinnert- als sie eng an Mutter und Geschwister geschmiegt lagen.

Wer also eine neue Katze bei sich zuhause einziehen lässt, sollte den teuren Luxus-Artikeln aus dem Haustier-Shop erstmal weniger Beachtung schenken und dafür besser eine Kiste oder einen Karton aufstellen. Vermutlich wird man nicht die Zuneigung jeder Katze mit einem einfachen Pappkarton gewinnen, aber das Herz des ein oder anderen Stubentigers wird er mit Sicherheit erwärmen!

Katze bringt tote Tiere nach Hause: Es sind keine Geschenke an Sie

Für Katzenbesitzer ist es kein schöner Anblick, wenn Freigänger tote Tiere nach Hause bringen. Doch sie sind keine Geschenke an uns.

München - Wer eine Freigänger-Katze zu Hause hat, weiß, dass es mit ihr nie langweilig wird. Schließlich sorgt sie mit ihren Abenteuern im Garten oder um das Haus für viel Freude bei Groß und Klein. Weniger allerdings, wenn sie tagelang nicht nach Hause kommt oder sehr jagdfreudig ist. Es ist zwar schön, wenn ein Stubentiger seinen Jagd- und Spieltrieb frei ausleben kann, doch kann für Katzenbesitzer mit unangenehmen Folgen verbunden sein.

Schließlich ist es kein besonders schöner Anblick, wenn man morgens aus der Haustüre tritt und dort einen zerbissenen Mäusekörper auf dem Fußabtreter vorfindet. Oder noch schlimmer: wenn das kleine Nagetier noch halb lebendig als Mitbringsel mitten im Bett platziert wird. Viele haben sich allerdings abgewöhnt, mit ihrer Katze zu schimpfen. Schließlich hört man immer wieder, dass es ein Geschenk für den Besitzer sein soll. Ist man grob mit der Samtpfote, ist sie beleidigt. Deshalb entsorgen viele Katzenhalter im Stillen die grausigen Jagd-Überreste der Nacht. Doch stimmt das alles wirklich?

Diese Geste ist eigentlich ganz süß: Die Samtpfoten sehen diese Fähigkeit als lebenswichtig an, da sie zur Nahrungsbeschaffung dient. Darüber hinaus ist es rein instinktiv, um möglichen Nachwuchs zu versorgen. Aus diesem Grund haben Verhaltensforscher herausgefunden, dass Katzen besonders viel jagen, wenn sie Junge haben. Und je älter der Nachwuchs wird, desto mehr Beute erhält er, die noch lebendig ist.

Wie viele Leben hat eine Katze? Das verraten die uralten Legenden

Katzen, die nicht haaren: Mythos oder Wahrheit?

Du wünschst dir eine Katze, hast aber Angst davor, dass sie die ganze Wohnung vollhaart und du eventuell allergisch darauf reagierst? Wir zeigen dir, welche Katzenrassen dann für dich infrage kommen.

„Eine Katze hat sieben Leben“ - so lautet das Sprichwort. Doch als der dicke, rote Kater aus dem Film Garfield im Gefängnis sitzt und mit seiner Kralle seine gelebten Leben in die Wand ritzt, wird klar: Der britische Stubentiger hat neun Leben. Was stimmt denn nun? Auf die Frage „Wie viele Leben hat eine Katze“ haben die Briten ihre ganz eigene Antwort. Doch die wahre Legende über das Leben der Katzen stammt aus dem alten Ägypten. Ob eine Katze 7 oder gar 9 Leben hat, hängt also davon ab, wo sie lebt. Denn es gibt kulturelle Unterschiede.

7 oder 9 - wie viele Leben hat eine Katze wirklich?

Katzen haben sieben Leben

Bei uns in Deutschland und in einigen Spanisch sprechenden Ländern lautet der Aberglaube, dass eine Katze sieben Leben hat. Warum ausgerechnet diese Zahl ausgewählt wurde, kann nur vermutet werden. Im christlich-katholischen Glauben hat die Zahl „7“ eine symbolische Kraft. Ganz klar - die Bibel wurde an sieben Tagen geschrieben, es gibt sieben Tugenden und die sieben Todsünden.

Wer noch tiefer in die Materie eintaucht, stellt fest: Die Zahl „7“ besteht aus der „4“, welche für die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde stehen könnte und der „3“, die den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist repräsentiert. Im weiteren Sinne könnte die „7“ also auch die Einheit von Körper und Geist bedeuten. Schließlich sind Katzen sehr elegante Tiere, die immer auf ihren Pfoten landen.

Katzen haben neun Leben

Die Briten, Nordamerikaner, Skandinavier und Araber sind großzügiger, da dort Katzen mit neun Leben geboren werden. Auch der Zahl „9“ wird hier eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Sie soll symbolisch für das ganze Universum stehen. Auch ein englischer Kinderreim soll erklären, warum es im englischsprachigen Raum neun Leben sind: „zu dritt spielt er, zu dritt streunt er und zu dritt bleibt er.“

Eine uralte Legende: In Ägypten wurden Katzen vergöttert

Ganz groß raus kamen die Katzen zum ersten Mal durch die alten Ägypter:innen, welche die Tiere regelrecht vergötterten. Sie sahen sie als gottähnliche oder von Göttern gesandte Wesen an. Die Zahl neun leitet sich von der Schöpfungsgeschichte aus der Zeit der Pharaonen ab, welche von neun Gottheiten spricht, die an der Kreation der Erde beteiligt waren: Seth, Atum, Schu, Tefnut, Nut, Geb, Osiris, Isis und Nephtys. Aufgrund dessen war die Zahl 9 mit dem Leben und der Schöpfung verbunden.

Die Neun fand sich auch immer wieder im Alltag der Ägypter:innen. So bestand die Mahlzeit eines Pharaos immer aus neun Gerichten, wodurch dem Herrscher mit jeder Mahlzeit neue Lebensenergie zugeführt wurde. Mit dem letzten neunten Gericht hatte er dann das maximale Energieniveau erreicht. Durch diese neun-gängige Ernährung sollte der König sogar weitere Leben dazugewinnen - von jedem der neun Schöpfungsgötter eins.

Die 9 Leben der Katzen: So wurden es nur noch 7

Zu Beginn hatten Katzen auch in Europa neun Leben. Diese galten auch, nachdem der römische Kaiser Constantin im Jahr 307 das Christentum anerkannte und sich vor seinem Tod sogar noch taufen ließ. Danach organisierte sich allerdings die katholische Kirche und wurde 380 nach Christi zur Staatskirche des römischen Reichs.

Mit dieser Reform verloren Katzen zwei Leben, wodurch die Zahl Sieben entstand. Warum? Weil Jesus in der 9. Stunde des Tages am Kreuz gestorben sein soll, so der Glaube. Damit war, im Gegensatz zu den Ägypter:innen, die Zahl Neun kein Zeichen mehr für Schöpfung und neues Leben. Der Fakt, dass Katzen neun Leben haben sollte, wurde nun sogar als Blasphemie angesehen, denn damit würden die Stubentiger über Jesu Christi stehen.

Warum haben Katzen mehrere Leben?

Ob nun neun oder sieben Leben: Warum soll eine Katze überhaupt so viele Leben haben und nicht nur eins wie alle anderen Tiere und Menschen? Damit zusammenhängen soll ihre unglaubliche Geschicklichkeit, welche ihr ermöglicht, sogar sehr gefährliche Situationen unbeschadet zu meistern. Schließlich landet eine Katze immer auf ihren Pfoten. Katzen sind zäh und anpassungsfähig und während andere Tiere vermutlich in der einen oder anderen Situation gestorben wären, lebt die Katze ihre sieben (oder neun) Leben weiter.