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Landkreisausgabe Treffpunkt Unstrut-Hainich
Ausgabe 4/2025
Sonstiges
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Aktuelles

Quelle: https://www.sportbuzzer.de

7 Ernährungsmythen im Faktencheck: Was stimmt wirklich?

Hier kommen die sieben geläufigsten Ernährungsmythen - wir sagen dir, welche Ratschläge Gold wert sind und welche du getrost ignorieren kannst.

Wer kennt das nicht? Du unterhältst dich mit einer Kollegin oder einem Freund über Ernährung, und die- oder derjenige gibt voller Überzeugung eine besondere Meinung zum Besten. Oft basiert das Ganze jedoch auf Halbwissen oder Hören-Sagen.

Wir nehmen die wichtigsten Mythen unter die Lupe:

1. An apple a day keeps the doctor away

Richtig!

Diese Redewendung („Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern“) darfst du getrost wörtlich nehmen, denn Äpfel enthalten nicht nur jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, sie liefern auch reichlich darmgesunde Ballaststoffe. Dazu kommen wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide.

Es bleibt dabei: Äpfel sind super für unsere Gesundheit!

Quelle: pexels.com/pexels olly

Die wertvollen Nährstoffe stecken allerdings überwiegend in der Schale, weshalb du Bio-Ware bevorzugen solltest. Was für Äpfel gilt, gilt natürlich auch für alle anderen Obstsorten.

Tipp: Wer gesunde Ernährung mit Nachhaltigkeit und günstigen Preisen verbinden möchte, hält sich an die bewährte Regel, Obst und Gemüse aus saisonaler und regionaler Erzeugung zu bevorzugen und täglich etwa zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse zu verzehren.

2. Du sollst mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag trinken!

Richtig!

Wir bestehen zu 50 bis 65 Prozent aus Wasser. Es ist das Element, in dem sich all unsere Stoffwechselvorgänge abspielen. Wir brauchen also Wasser wie die Luft zum Atmen.

Die viel zitierten 1,5 Liter gelten als Mindestmaß. Was oft falsch wiedergegeben wird: Kaffee und schwarzer Tee sind zwar nur in Maßen gesund, zählen bei der Tagesbilanz aber mit.

Anders sieht es bei alkoholhaltigen Getränken aus, denn die erhöhen in Wirklichkeit deinen Flüssigkeitsbedarf.

Eine Studie der Techniker Krankenkasse belegt, dass viele von uns zu wenig trinken. Danach schaffen es nur sechs von zehn Frauen und sieben von zehn Männern, den täglichen Mindestbedarf zu decken.

Die Folgen: Entgiftungsprozesse, vor allem über die Nieren, werden erschwert, unser Blut wird dickflüssiger, belastet unser Gefäßsystem und die Verdauung wird träger.

Tipps: Diverse kostenlos verfügbare Smartphone-Apps erinnern dich daran, regelmäßig zu trinken.

Erste Wahl, um unsere Zellen mit Wasser aufzufüllen: Leitungs- und Mineralwasser (am besten ohne Kohlensäure) -und zur Ergänzung ungezuckerte Frucht- und Kräutertees.

3. Eier verstopfen deine Gefäße

Falsch!

Jeder Deutsche verzehrt zirka 240 Eier pro Jahr, das sind rund 4,5 pro Woche. Zuviel? Eier liefern biologisch hochwertige Proteine, fettlösliche Vitamine und Mineralstoffe. Das Eigelb hat mit durchschnittlich 220 Milligramm pro Ei (Größe M) einen hohen Cholesteringehalt.

Studien zum Eierverzehr lassen keine negativen Rückschlüsse auf die Gesundheit zu.

Quelle: unsplash.com/tengyart

Lange Zeit galt genau das als Problem, denn mit dem Cholesterin sollte ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einhergehen.

Heute wissen wir, dass die Summe der vielen Studienergebnisse weder negative noch positive Auswirkungen des Eierverzehrs auf unsere Gesundheit zulässt, so dass daraus aktuell keine konkrete Verzehrsmenge für Eier abgeleitet werden kann, sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Bleibt die Frage der Haltungsform und damit des Tierwohls. Hier das Ranking von gut bis mangelhaft:

  • 0 = Eier aus ökologischer Erzeugung
  • 1 = Eier aus Freilandhaltung
  • 2 = Eier aus Bodenhaltung
  • 3 = Eier aus Käfighaltung (bei uns verboten, dennoch als Importware in Lebensmitteln verarbeitet)

4. Vegetarier und Veganer leben länger

Jein!

Denn die Studienlage ist nicht eindeutig. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Veganer und auch Vegetarier eine höhere Lebenserwartung haben. Das Problem: Es ist nicht bewiesen, dass es (nur) an der Ernährung liegt.

Denn Frauen und Männer, die sich vegan und/oder vegetarisch ernähren, haben im Schnitt auch einen höheren Bildungsgrad, treiben häufiger Sport, rauchen und trinken seltener - das sind zusammengenommen eine ganze Menge potenziell lebensverlängernde Faktoren.

Studien weisen zudem darauf hin, dass ein häufiger Verzehr von rotem Fleisch ein Risikofaktor für Darmkrebs darstellt.

Fest steht: Eine abwechslungsreiche, vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung ist gesund und schützt gleichzeitig vor Übergewicht, einem der größten Risikofaktoren unserer Zeit.

5. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit

Richtig und falsch!

Ein altbekanntes Sprichwort lautet: „Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler.“

Die Theorie dazu: Am Morgen brauchst du viel Energie für den Start in den Tag, am Mittag reicht etwas weniger, und am Abend sollst du deinen Stoffwechsel nicht mit einer schweren Mahlzeit belasten.

Letzteres ist unumstritten, doch die Erkenntnisse, das Frühstück betreffend, sind nicht eindeutig. Experten empfehlen deshalb ein typgerechtes Frühstücksverhalten.

So gibt es Menschen, die ohne nicht zu gebrauchen sind, und andere, die grundsätzlich erst zum Lunch feste Nahrung zu sich nehmen.

Ob das Frühstück wirklich die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Quelle: unsplash.com/Phil Hei

Beim Intervallfasten zum Beispiel wird Dinner Cancelling, also der Verzicht auf das Abendbrot, bei gleichzeitigem Auslassen oder Verschieben des Frühstücks empfohlen.

Das Ziel: Möglichst lange Ruhepausen zwischen den Mahlzeiten, um Zeit für notwendige Reparaturprozesse auf Zellebene zu schaffen. Wie gut man damit zurecht kommt, sollte jeder selbst herausfinden.

6. Täglich ein kleines Glas Rotwein ist gesund

Falsch!

Sorry, liebe Fans eines guten Tropfens, jetzt müsst ihr tapfer sein. Infolge neuester Erkenntnisse warnen Ernährungs-Docs grundsätzlich vor Alkohol, denn auch geringe Mengen sind schlecht für unsere Gesundheit.

Das gilt für ein Gläschen Roten am Abend genauso wie für den Schnaps zur Verdauung. Alkohol ist und bleibt ein Nervengift, er schädigt alle Zellen in unserem Körper, vor allem aber die Leber.

Die Folge: Ein erhöhtes Risiko für viele Erkrankungen, vor allem für Krebs.

Frauen vertragen zudem generell weniger Alkohol als Männer. Der Grund: Sie verstoffwechseln Alkohol im Magen schlechter, so gelangt mehr Alkohol ins Blut. Entsprechend höher sind die genannten Risiken.

Tipp: Mach' mit beim „Dry January“! Einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten, ist ein Urlaub für die Leber, verbessert die Schlafqualität, stärkt unser Immunsystem und kann sogar die Pfunde purzeln lassen, denn alkoholische Getränke enthalten eine Menge Kalorien.

Und wenn der Januar noch lange hin ist: Versuch’s doch mal mit einem „Dry April“ oder „Dry September“!

7. Kohlenhydrate machen dick

Falsch!

Diese Behauptung kursiert in den Medien, seit Low Carb zum Mega-Trend geworden ist, ist als pauschale Aussage aber nicht haltbar. Kohlenhydrate gehören zusammen mit Fetten und Eiweißen zu den drei Hauptnährstoffen und sind für unseren Energiestoffwechsel unverzichtbar.

Richtig ist: Es kommt auf die Qualität an! Denn vollwertig und möglichst unbehandelt sollen Kohlenhydrate sein. Vollwertig bedeutet: Aus dem vollen Korn, inklusive Keim und Kleie, hergestellt. Als Dickmacher hingegen gelten zurecht raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl und Zucker.

Sie können zu Blutzuckerschwankungen mit anschließenden Heißhungerattacken führen und enthalten kaum Ballaststoffe für eine gute Verdauung.

Tipp: Greife lieber zur Vollkornvariante gängiger Lebensmittel wie Brot, Cerealien, Reis und Pasta.