Quelle: https://www.oekotest.de
Auf die Frage, wo sich im Haushalt am schnellsten Pilze und Bakterien einnisten, werden die meisten eher an den Kühlschrank denken als ans Kosmetiktäschchen. Dabei bieten Cremetiegel, Schwämmchen & Co. ideale Bedingungen für Keime - vor allem, wenn einige grundlegende Regeln nicht beachtet werden.
Wo Feuchtigkeit und Nässe auf organisches Material treffen, finden Bakterien und Pilze ideale Bedingungen vor. Deshalb ist nicht nur bei der Zahnbürste besondere hygienische Sorgfalt gefragt, sondern auch bei den meisten Beauty-Produkten.
Warum das so ist? Weil Kosmetika größtenteils aus organischen Stoffen bestehen, zu denen vor allem Öle, Wachse und Fette, aber auch Duftstoffe, Mineralien, Farbstoffe und natürlich Wasser zählen. Diese Stoffe werden, je nach Hersteller und Produkt, aus der Natur gewonnen oder im Labor hergestellt.
Die meisten dieser Inhaltsstoffe können deshalb aber auch - genau wie Lebensmittel - nach einiger Zeit schlecht werden, wenn sie mit Sauerstoff und darüber mit Keimen in Berührung kommen, die sich in der Luft befinden.
So verändern beispielsweise Fette, Talge und Öle irgendwann ihre Beschaffenheit, wenn sie nicht unter idealen Bedingungen aufbewahrt werden. Cremes, Lotionen, Salben & Co. enthalten außerdem verhältnismäßig viel Feuchtigkeit, was das Keimwachstum begünstigt und die Haltbarkeit der Produkte einschränkt.
Sehr lange halten sich nur trockene Produkte wie Puder (der auf Mineralien basiert) oder Sprays, deren Inhalt nicht mit Luft in Berührung kommt.
Um Kosmetik länger haltbar zu machen, werden den Produkten normalerweise Konservierungsmittel beigegeben. Die sollen verhindern, dass sich Bakterien, Pilze oder Hefen auf dem Make-up vermehren und auf die Haut gelangen. Doch unbegrenzt kann kein Beauty-Produkt frisch bleiben.
Deshalb sollten Sie beim Schminken und Eincremen einige Regeln beachten. Sie helfen, zu verhindern, dass sich Beauty-Produkte und -Zubehör zu "Keimschleudern" entwickeln:
Damit Sie sichergehen können, dass Sie sich mit Ihrer Lieblingscreme keine bedenklichen Stoffe auf die Haut schmieren, lassen wir immer wieder Gesichtscremes untersuchen. So auch 2022 - mit durchmischten Ergebnissen.
Eine Studie aus Großbritannien, die 2019 veröffentlicht wurde, wies nicht nur nach, dass Kosmetikprodukte von Nutzerinnen und Nutzern fast immer über das angegebene Verfallsdatum hinaus verwendet werden, sondern stellte auch bei einer ganzen Reihe von Beauty-Artikeln erhebliche mikrobielle Verunreinigungen fest.
Besondere Aufmerksamkeit erregte dabei ein ganz bestimmtes Schminkutensil: In der Studie stellte sich heraus, dass Make-up-Schwämmchen (beauty blenders) besonders stark belastet waren. Sie wurden fast nie gereinigt, sondern verschmutzt liegengelassen, sodass sich darin mehr und mehr Keime bilden konnten.