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Wer Garten- oder Küchenkräuter trocknet, macht sie nicht nur länger haltbar, sondern kann auch viel von ihrem frischen Aroma bewahren. Kräuter lassen sich an der Luft trocknen, im Backofen, der Mikrowelle oder im Dörrgerät. Wir erklären, was Sie wissen müssen.
Gewürzen sind nichts anderes als gedörrte Blüten, Stängel, Blätter oder Wurzeln, die erst getrocknet und dann zerkleinert wurden. Nur: Wie geht man vor, wenn man selbst einmal Kräuter trocknen möchte, beispielsweise aus dem eigenen Garten?
Dazu haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Wir stellen vier Methoden vor, um Kräuter wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei oder Thymian zu trocknen, und geben Tipps, was Sie jeweils beachten sollten.
1. Kräuter trocknen an der Luft
Die klassische, energiesparende Methode: Die Kräuter einfach bündeln und an einem warmen, trockenen Ort aufhängen. An der Trockenstelle sollte eine gute Luftzirkulation möglich sein, damit kein Schimmel entstehen kann.
Gut geeignet sind belüftete Dachböden oder Abstellräume, wo die Kräuter zudem vor direktem Sonnenlicht geschützt sind. Das ist von Vorteil, da Sonneneinstrahlung die Aromen und Farben der Kräuter beeinträchtigen kann.
2. Kräuter trocknen im Backofen
Auch diese Trockenmethode geht kinderleicht: Kräuter einfach auf ein Backblech legen, Ofen dann auf einer niedrigen Temperatur (40 oder 50 Grad) laufen lassen. Kochlöffel in die Ofentür klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Je nach Pflanze sind die Kräuter im Ofen nach ein bis drei Stunden trocken, wobei Kräuter mit größeren Blättern wie Salbei mehr Zeit benötigen, da sie mehr Feuchtigkeit enthalten. Holzige Kräuter wie Rosmarin und Thymian trocknen schneller.
3. Kräuter trocknen in der Mikrowelle
Kräuter können natürlich auch in der Mikrowelle gedörrt werden. Dazu die Pflanzenteile einfach zwischen zwei Blättern Küchenpapier in die Mikro legen. Gerät dann bei niedriger Wattzahl für zwei Minuten anschalten, anschließend öffnen und Feuchtigkeit entweichen lassen. Wiederholen, bis die Kräuter ausreichend getrocknet sind.
Tipp: Viele Mikrowellen haben auch einen speziellen Trockenmodus, den Sie bei dieser Gelegenheit einmal ausprobieren sollten.
4. Kräuter trocknen im Dörrautomat
Wer über ein Dörrgerät verfügt, hat es am leichtesten: Kräuter einfach auf den Gittern des Geräts verteilen und den Automat nach Gebrauchsanweisung zum Trocknen benutzen.
Welche Trocken-Methode für welches Kraut?
5. Alternativen zum Kräuter-Trocknen
Wer nicht trocknen will, kann auch Einfrieren oder Einlegen. Alle drei Methoden erfüllen denselben Zweck: Die Kräuter bleiben lange haltbar und erhalten viel von ihrem individuellen Aroma.
Um Kräuter in Öl einzulegen, die gewaschenen Pflanzenteile einfach in ein Glasgefäß geben und mit hochwertigem Öl (Raps- oder Olivenöl) übergießen, bis sie vollständig bedeckt sind. Gefäß luftdicht verschließen und für ein bis zwei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen, damit die Aromen ins Öl übergehen können. Viele Kräuter lassen sich auch ganz leicht zu Pesto verarbeiten, beispielsweise Giersch, Basilikum oder Bärlauch.
Mehr zum Einfrieren von Kräutern erfahren Sie in: Kräuter einfrieren: Tipps und Tricks.
Getrocknete Kräuter verwenden
Ihre Trockenkräuter können Sie in der Küche für Suppen, Eintöpfe, Saucen, Marinaden oder Gewürzmischungen verwenden. Sie eignen sich, je nach Art, auch dazu, Tee selber zu machen, um ein Kräuteröl herzustellen oder um sie als dekorative, duftende Bestandteile in Potpourris und handgemachten Seifen zu verwenden.
Kräutersalz verleiht Salaten, Suppen, Gemüsegerichten und Fleisch ein einzigartiges Aroma. Unser Tipp: Das Gewürzsalz müssen Sie nicht kaufen, sondern können es einfach selber machen. So können Sie genau die Kräutermischung herstellen, die Ihnen am besten schmeckt.
Kräutersalz sollte in keiner Küche fehlen: Sie können damit im Grunde alle Gerichte würzen, verfeinern oder geschmacklich abrunden. Wenn Sie Kräutersalz selber machen, können Sie Ihre Lieblingskräuter verwenden und je nach Gericht passende eigene Gewürzmischungen zaubern.
Kräutersalz selber machen: Frische Kräuter oder getrocknete?
Wer frische Kräuter vom Markt oder aus dem Garten verwenden will, sollte diese vorher schonend trocknen. Ansonsten kann das Salz durch die Feuchtigkeit der Pflanzen leicht klumpen.
Frische Kräuter können zudem die Haltbarkeit verringern. Mit getrockneten Kräutern hält das eigene Kräutersalz hingegen bis zu ein Jahr, wenn Sie sie an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort lagern.
Um die frischen Kräuter zu trocknen, legen Sie sie am besten in den Backofen und lassen sie für 20 bis 25 Minuten bei 40 Grad trocknen. Alternativ können Sie die Kräuter auch an einem schattigen, trockenen Ort auf einem Tuch ausbreiten und dort trocknen lassen. Dafür brauchen Sie jedoch etwas Geduld, das Trocknen kann dann bis zu zwei Tage dauern.
Tiefgekühlte Küchenkräuter sind nicht gut für Kräutersalz geeignet. In ihnen steckt auch nach dem Auftauen noch zu viel Feuchtigkeit. TK-Kräuter zu trocknen dauert wiederum recht lange.
Selbst gemachtes Kräutersalz: Diese Zutaten brauchen Sie
Für Ihr eigenes Gewürzsalz können Sie Ihre Lieblingskräuter mit herkömmlichen Salz kombinieren. Teure Spezialsorten wie Himalaya-Salz oder Fleur de Sel sind nicht nötig, da die Kräuter für den besonderen Geschmack sorgen.
Unser Tipp: Weniger ist beim eigenen Kräutersalz mehr. Wenn man zu viele Komponenten verwendet, kommen die einzelnen Aromen nicht mehr zur Geltung. Lesen Sie dazu auch: Kerbel, Kresse & Co.: Welche Kräuter in welches Gericht?
So geht's: die Zubereitung des Kräutersalzes
Und so geht's: Verwenden Sie keine harten Stiele der Kräuter. Den Rest zerkleindern Sie mit einem Mörser, einer Mühle oder in einer Küchenmaschine und vermischen die zermahlenen Kräuter mit dem Salz.
Am Schluss die Würzmischung in ein sauberes Schraubglas füllen. Schön verpackt eignet sich das Kräutersalz auch gut als Mitbringsel oder kleines Geschenk. Auch selbst gemachtes Kräuteröl ist ein schönes DIY-Präsent.
Wer in seinem Garten oder auf dem Balkon Kräuter anpflanzen kann, dem stehen das ganze Jahr über Kräuter für die Küche zur Verfügung. Aber wie viel Platz benötigt der eigene kleine Kräutergarten? Und welche Pflanzen sollten auf keinen Fall zusammen angepflanzt werden? Mit unseren Pflanz- und Pflegetipps können Sie ganz leicht ein eigenes Kräuterbeet anlegen.
Ob Rosmarin und Thymian für das Ratatouille oder Petersilie und Dill für Kartoffel- und Fischgerichte - frische Kräuter geben jedem Gericht eine feine Note. Praktisch, nachhaltig und gesund, wenn man sie direkt aus dem eigenen Kräutergarten ernten kann.
Dabei ist es egal, ob Sie einen Balkon haben oder Ihnen gleich ein ganzer Garten zur Verfügung steht: Platz für ein Kräuterbeet gibt es auf der kleinsten Fläche. Wir erklären Ihnen, was Sie beachten müssen.
Kräuter anpflanzen: Der richtige Platz
Einen Kräutergarten können Sie überall dort anlegen, wo ein wenig Platz zur Verfügung steht. Wichtig ist, dass die Pflanzen ausreichend Sonnenlicht bekommen und der Anbauort einigermaßen windgeschützt ist. Wer einen eigenen Garten zur Verfügung hat, pflanzt die Kräuter am besten in ein Erdbeet in der Nähe der Küche. Eine Fläche von zwei bis vier Quadratmetern ist für das Kräuterbeet in der Regel schon ausreichend.
Einen besseren Schutz vor Schnecken bieten Hochbeete. Sie eignen sich besonders gut für mediterrane Kräuter, da die Erde hier etwas trockener und wärmer ist. Ein weiterer Vorteil: Das Gärtnern ist bequemer, weil man sich nicht so tief bücken muss.
Eine beliebte Form des Kräutergartens ist darüber hinaus die Kräuterspirale. Dank der verschiedenen Ebenen kann hier eine Vielzahl von Kräutern, von wasserliebender Kresse bis zum Sonnenanbeter Rosmarin, zusammen gedeihen.
Kräutergarten anlegen: Auch auf dem Balkon möglich
Kräutergärten lassen sich auch auf kleinem Raum anlegen, beispielsweise auf dem Balkon oder auf der Fensterbank in der Küche. In Pflanzenkästen am Balkongeländer, vertikal in Europaletten, oder in Blumentöpfen wachsen Basilikum, Rosmarin & Co. problemlos an.
Eine gute Wahl für den Kräutergarten auf kleinem Raum sind Tontöpfe, weil Sie sowohl Wasser als auch Wärme sehr gut speichern. Sie sollten einen Mindestdurchmesser von 14 bis 20 Zentimetern haben und mit ausreichend gedüngter Topferde gefüllt sein.
Wichtig: Damit das Regen- und Gießwasser abfließen kann und die Pflanzen nicht anfangen zu faulen, muss der Topfboden mit einer Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Tonscherben bedeckt sein.
Die richtige Vorbereitung für den Kräutergarten
Je nachdem, wie die Bodenverhältnisse in Ihrem Garten sind und welche Kräuter Sie anpflanzen wollen, muss die Bodenqualität vor dem Einpflanzen verbessert werden. So können lehmige Böden beispielsweise mit Sand aufgelockert und sandige Böden mit Pflanzenerde angereichert werden. Wer einen Komposthaufen im Garten hat, kann zudem etwas Kompost untermischen, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu optimieren. Alternativ bieten sich auch organische Dünger wie Pferde- oder Rindermist an.
Speziell für den Kräutergarten auf dem Balkon gibt es inzwischen fertig gemischte Kräutererden und Kräuterdünger, die unter anderem im Baumarkt erhältlich sind. Letzterer sollte allerdings nur sparsam eingesetzt werden, weil viele Kräuter eher genügsame Pflanzen und nicht viele zusätzliche Nährstoffe benötigen.
Der perfekte Starttermin in die Kräutersaison im Garten oder auf dem Balkon ist übrigens im Mai, wenn die Frostsaison beendet ist. Dann können Sie die fertigen Pflanzen, Setzlinge oder Samen in den Boden einpflanzen.
Passende Kräuter anpflanzen: Nicht alle Kräuter sind sich grün
Welche Küchenkräuter Sie anpflanzen möchten, hängt ganz von Ihren eigenen Vorlieben ab. Doch Vorsicht, nicht alle Pflanzen vertragen sich untereinander. So sollten zum Beispiel Petersilie und Pfefferminze oder Basilikum und Zitronenmelisse nicht nebeneinander angepflanzt werden.
Genauso wenig können wasserliebende Kräuter wie Kresse, Petersilie und Schnittlauch direkt neben Rosmarin, Thymian und Salbei wachsen, die einen trockeneren Boden benötigen. Eine gute Faustregel ist es, einjährige Kräuter wie Basilikum, Dill und Majoran und mehrjährige Kräuter wie Thymian, Salbei und Minze getrennt voneinander anzupflanzen.
Ein wichtiger Faktor für den eigenen Gärtnererfolg sind zudem die Lichtverhältnisse:
Wie oft müssen Kräuter gegossen werden?
Neben den unterschiedlichen Boden- und Nährstoffbedürfnissen haben verschiedene Kräuter auch unterschiedliche Wasserbedürfnisse. Generell gilt, dass Kräuter im Beet etwa zweimal wöchentlich kräftig gegossen werden sollten. Als Faustregel empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung eine Menge von 10 Litern pro Quadratmeter. Mediterrane Kräuter überstehen dabei auch kleine Trockenphasen, Petersilie und Schnittlauch mögen es dagegen durchgängig feucht.
Bei Kräutern auf dem Balkon lässt sich der Wasserbedarf über die Fingerprobe ermitteln. Stecken Sie dafür einen Finger etwa fünf bis sieben Zentimeter in die Erde. Fühlt sich die Erde im Topf noch feucht an, sind die Pflanzen in der Regel noch ausreichend mit Wasser versorgt. Ist sie dagegen trocken, benötigt die Pflanze wieder Wasser.
Die beste Zeit um Ihre Kräuter zu gießen ist entweder morgens oder abends. Verwenden Sie dafür abgestandenes, lauwarmes Wasser - das mögen die Pflanzen am liebsten.
Wissenswertes zur Kräuterernte und -aufbewahrung
Um das volle Aroma der Kräuter nutzen zu können, empfiehlt es sich, frische Kräuter morgens zu ernten. Denn dann ist der Anteil an ätherischen Ölen am höchsten. Ernten Sie verschiedene Kräuter gleichzeitig, bewahren Sie diese vor der Verwendung möglichst getrennt auf, da sonst die Aromen verschwinden. Zudem sollten die meisten Kräuter möglichst kurz nach der Ernte verbraucht werden.
Alternativ können Sie manche Kräuter wie Rosmarin oder Thymian auch trocknen und die abgestreiften Nadeln in lichtundurchlässigen Behältnissen aufbewahren. Kräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch können Sie dagegen einfach einfrieren. So haben Sie mit etwas Glück das ganze Jahr etwas von ihrem Kräutergarten.