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Solmser Stadtnachrichten
Ausgabe 11/2024
Vereine und Verbände
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Natur trifft Kultur -Helmut Weller präsentierte einen fesselnden Naturfotografie-Vortrag im Industrie- und Heimatmuseum Solms

Die Räume des Solmser Museums waren erneut Schauplatz eines außergewöhnlichen Vortrags. Das Museumsteam hatte den renommierten Naturfotografen Helmut Weller aus Ehringshausen zu Gast, der seine aktuelle Multivisionsschau "Auf leisen Pfoten durch die Hörre – Wilde Katzen und wilder Wald" vorstellte.

Nachdem sich die etwa 80 Gäste der Veranstaltung in der voll besetzten Halle bei Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, eröffnete Jörg Biemer vom Team des Museums die Veranstaltung und hieß die Gäste sowie den Referenten und die Mitorganisatoren herzlich willkommen.

Susanne Steib, Managerin des Bundes für Naturschutzprojekte in Hessen, erläuterte daraufhin kurz das laufende Waldprojekt "Wildkatzenwälder von morgen". Sie fördern Maßnahmen, die den Lebensraum der Wildkatze und anderer Arten im Wald verbessern.

Siegfried Möller aus Solms, Mitglied der BUND-Kreisgruppe Lahn-Dill, Mitorganisator und Ideengeber der Veranstaltung, bedankte sich bei allen Mitwirkenden und betonte die Bedeutung des Engagements für den Naturschutz in der Region. Herr Möller freut sich auf Ihre Fragen und gibt gerne Auskunft über die geplante Reaktivierung der Ortsgruppe Solms vom BUND. Sie können ihn per E-Mail (ps1ps2ps3@t-online.de) erreichen.

Danach entführte uns Herr Weller in die aufregende Welt der Wildkatzen. Sein Vortrag bot eine faszinierende Mischung aus Informationen und Unterhaltung. Während seiner Präsentation, beschrieb er den Wald als desolat und verwies auf die rapiden Veränderungen durch den Klimawandel hin. Insbesondere stellte er das Waldgebiet „Hörre“ vor, welches ein weitgehend zusammenhängendes Walddreieck im Lahn-Dill-Bergland von etwa 40 km2 Größe, mit den Eckorten Herborn im Nordwesten, Bischoffen / Aartalsee im Nordosten und Ehringshausen im Süden bildet.

Weller berichtete auch über die Ergebnisse eines Wildkatzen-Monitorings im Naturpark Lahn-Dill-Bergland an dem er beteiligt war. Auf 600 qkm Fläche wurden 2018 18 verschiedene Wildkatzen nachgewiesen, in der Zentralhörre dabei keine. Ein Jahr darauf, bei einem von Weller selbst initiierten und geleiteten Monitoring, mit Beteiligung der Kinder- und Jugendgruppe „Die Wiesel“ des Naturschutzring Ehringshausen, konnten auf nur etwa 20 qkm in der Hörre stattliche 11 Wildkatzen ermittelt werden. Dieses phänomenale Ergebnis rief Ende 2019 die UNI Gießen auf den Plan. Die Wildbiologen von dort starteten dann 2020 ein Besenderungsprojekt, bei dem er auch beteiligt war. So zeigte er sehr anschaulich die ermittelten und hoch interessanten Bewegungsprofile.

Ein weiteres Thema seines Vortrags war die Gefahr für Wildkatzen durch den Straßenverkehr, insbesondere auf wenig befahrenen Wegen. Weller forderte eine strengere Überwachung bestehender Nachtfahrverbote, um das Risiko für Wildkatzen zu reduzieren.

Der Vortrag endete mit großem Applaus.