Seymour soll gefeuert werden.
Ob "Audrey Zwei" Seymour retten kann?
Seymours Mutter hätte gerne eine Schwiegertochter mit Gallenstein.
Seit dem Jahr 2000 besteht die Theater AG an der Integrativen Gesmtschule Solms. Ein komplettes Schuljahr beschäftigen sich die Schüler, unter der Leitung von Annette Harms und Roger Haberditzl, mit einem Stück, das kurz vor den Sommerferien aufgeführt wird.
„Schreck lass nach“ hieß es in diesem Jahr, ein Stück, das von Haberditzl frei nach „Der kleine Horrorladen für die Theater AG adaptiert wurde.
Zum Stück: In Mushniks Blumenladen taucht eine alte Kundin auf. Immer wieder kommt die alte Mrs. Greenwood um weinerlich Blumen für eine anstehende Beerdigung zu kaufen. Sie ist frustriert, Die Angehörigen sterben ihr unter den verrücktesten Umständen unter den Fingern weg, nur ein Erbe hinterlässt ihr niemand.
Auch Mushnik ist unzufrieden, vor allem mit seinem Assistenten Seymour, der zarte Bande mit der Angestellten Audrey zu knüpfen scheint.
Seymour, von Natur aus eher verträumt und ungeschickt, soll gefeuert werden. Allerdings hat er eine eigene Pflanze gezüchtet und „Audrey Zwei“ genannt, wenn die Kunden in den Laden locke, so verspricht Mushnik, darf Seymour bleiben. „Audrey Zwei“ zieht die Besucher tatsächlich in Scharen an, dumm nur, dass sie sich ausschließlich von Fleisch ernährt, am liebsten Menschenfleisch.
Immer aberwitziger wurden die Verstrickungen auf der Bühne im Laufe des Stücks und immer mehr Protagonisten fielen der gefräßigen Pflanze zum Opfer. Hatte der rabiate Zahnarzt Dr. Falkner gerade noch für großen Applaus gesorgt, war er im nächsten Moment schon in der Pflanze verschwunden. Für herzliches Gelächter sorgten auch fünf Verbrecher mit eher unglücklichem Händchen, ein Kunde, dessen Leibspeise Blumen waren und Mrs Fisheimer vom „
Verein der schweigenden Blumenbetrachter Südkaliforniens“.
Als Erzähler überzeugten zwei Polizisten. Mit der Taschenlampe ins Publikum leuchtend, versuchten sie nach und nach der Lösung des Falls näher zu kommen.
Seymours Mutter, die sich mit großer Hingabe zahlreiche Kranheiten diagnostizierte, sorgte immer wieder für herzhafte Lacher.
Unterstützt wurde die Theater AG auch in diesem Jahr von der Schulband mit Solistin Alexia Derr, die mit großartiger Stimme Lieder zwischen den einzelnen Szenen sang.
Außerdem sorgte die Technik AG für Licht und Ton, während die Koch AG das Catering übernahm.
Für Seymour und Audrey endete das Stück nicht gut. Die heiratswillige Audrey wurde von Seymours Mutter abgelehnt. Sie hätte sich lieber eine Schwiegertochter mit Gallenstein gewünscht. Seymour hingegen sprang selbstlos mit einem Messer in die Pflanze, um sie zu vernichten. Immerhin, „es war keine Absicht“, kann er noch rufen, bevor das Bühnenlicht erlöscht.
Schulleiter Stefan Klotz riet am Ende: „Macht zuhause nicht nach, was ihr hier gesehen habt“. Er lobte das Engagement von Lehrern und Schülern, „die unfassbar viele Stunden und Nerven in dieses Projekt investiert haben.“