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Lollarer Nachrichten und Staufenberger Nachrichten
Ausgabe 12/2024
Schulnachrichten
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Exkursion in die Kulturstadt Weimar

Clemens-Brentano-Europaschule Allendorf

Exkursion in die Kulturstadt Weimar

Die Jahrgangsstufe 10 der Clemens-Brentano-Europaschule Allendorf fuhr gemeinsam mit dem Standort Lollar vom 7. bis 8. März auf Studienfahrt in die Stadt Weimar. Am 1. Tag unserer Exkursion, mit Schwerpunkt Deutsch, fanden wir bei einem sehr informativen Rundgang durch Goethes ehemaliges Wohnhaus eine Vielzahl an Kunstwerken aus Goethes Sammlungen. Auch die Ausstellung mit den Kategorien GENIE, GEWALT und LIEBE zu Goethe Leben wurde von uns besichtigt und wir bekamen einen Eindruck von seinen Interessen und dem damaligen Lebensstil. Im Anschluss folgte eine Führung durch die Anna Amalia Bibliothek in der über 1,2 Millionen Bücher untergebracht sind. Sie stellt eine außergewöhnliche Kombination aus Neubau und Rokokosaal dar. Ein uns allen in Erinnerung gebliebenes Highlight ist der Bücherkubus, mit einer beeindruckenden Größe und Büchern soweit das Auge reicht. Die Schönheit Weimars stand jedoch im absoluten Kontrast zu den Eindrücken, die wir am darauffolgenden Tag erhielten. Eine Führung durch das ehemalige KZ Buchenwald auf dem Ettersberg stand für den 2. Tag für den Schwerpunkt Geschichte auf dem Plan. Nach Ankunft bekamen wir mithilfe eines 30 min. Films eine kurze Einführung in die Vergangenheit dieses Ortes. Durch Vorwissen aus dem Geschichtsunterricht, kannten wir bereits die grundlegenden Fakten und Hintergründe zum Holocaust. Die Gefühle, die das ehemalige Arbeitslager jedoch mit sich bringt, sind eine völlig andere Erfahrung, als in Texten darüber zu lesen. Es mit eigenen Augen zu sehen, fühlte sich wie eine Art Bestätigung an, dass die Schreckenstaten, worüber es unzählige Geschichten, Erzählungen und Berichte gibt, wirklich und wahrhaftig geschehen sind. Der Mitarbeiter der Gedenkstätte, der uns als Guide die Struktur und Organisation näher brachte, erklärte auch einen prägenden Satz am Lagertor. Zuvor befanden wir uns auf dem ehemaligen SS Gelände, doch nun betraten wir den Bereich der Häftlinge. „Jedem das Seine“ heißt es auf dem Tor geschrieben, mit Absicht in Richtung Appellplatz gerichtet, sodass nur die Häftlinge ihn lesen konnten. Der Ausdruck impliziert, dass die Menschen, die dort ihr Leben ließen, ihr Schicksal verdient hätten. Eine grausame Einstellung der Nazis, die viele von uns schockierte. Auch das sogenannte Krematorium, mit dem vorgesehenen Nutzen, menschliche Überreste möglichst schnell und unbemerkt zu beseitigen, weckte ein ganz neues Gefühl von Entsetzen. Abschließend lässt sich nur noch sagen, dass wir niemals aufhören sollten zu hinterfragen, wie es zu diesen grausamen Verbrechen kommen konnte. Es ist notwendig, die Opfer zu gedenken. Aus diesem Grund sollten so viele Schüler*innen wie möglich die Chance haben, die Erlebnisse zu machen, die wir auf unserer zweitägigen Exkursion gemacht haben. Dankeschön an unsere Schule und Lehrkräfte, die diese Veranstaltung geplant, organisiert und begleitet haben.

Geschrieben von Lilly Aldergot, 10b