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"Blättchen" für Lollar und Staufenberg
Ausgabe 17/2025
Schulnachrichten
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99 Luftballons über den Champs-Élysées CBES Allendorf zum Erasmus-Projekt nach Remoulins in Frankreich

CBES Allendorf zum Erasmus-Projekt nach Remoulins in Frankreich

„Die Musik verbindet uns – la musique nous lie“, so der Name des von Erasmus geförderten Projekts von Französischlehrer Jens Hausner und Musiklehrer Lin Meinhardt, die in der ersten Aprilwoche mit den Französischlernenden der achten Jahrgangsstufe der Clemens-Brentano-Europaschule Allendorf zum Collège Voltaire, der Partnerschule im südfranzösischen Remoulins, aufbrachen. Eine Woche verbrachte die Gruppe, begleitet von der DAZ-Lehrkraft Lea Hofmann, in dem kleinen, idyllisch zwischen Nîmes und Avignon am Fluss Gardon gelegenen Städtchen – weltweit bekannt durch den Pont du Gard, Weltkulturerbe der UNESCO. Bereits seit 2009 bestehen die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der CBES und dem Collège Voltaire durch regelmäßige gegenseitige Besuche von Schülergruppen im Rahmen eines Schüleraustauschs.

Neu am Konzept dieses Besuchs war, dass es sich nicht um eine Austauschfahrt im klassischen Sinn handelte, sondern um eine Begegnungsfahrt mit gemeinsamer mehrtägiger Projektarbeit der deutschen Schülerinnen und Schüler mit ihren französischen Lernpartnerinnen und Lernpartnern der 4ème – dem Pendant zur Jahrgangsstufe 8. Bereits im Vorfeld beschäftigten sich die Lerngruppen mit Liedern der vergangenen Jahrzehnte, die auch auf der jeweils anderen Seite des Rheins erfolgreich waren – sprich: französische Chansons, die in Deutschland zu Hits wurden, und deutsche Lieder, die man auch in Frankreich kennt. In Allendorf geschah das in der vorbereitenden Frankreichaustausch AG von Hausner und im Musikunterricht von Meinhardt – in Remoulins im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts der Deutschlehrerin Maria D’Arcangues. Aus diesem Repertoire wählte die Gruppe vor Ort zwei französische und zwei deutsche Lieder aus, die gemeinsam textlich, musikalisch und choreografisch erarbeitet und für eine Abschlusspräsentation vorbereitet wurden.

Ziel des Projekts war es, durch die gemeinsame Erfahrung von Melodie und Rhythmus, durch gemeinsames Singen, Musizieren und Tanzen, nicht nur auf sprachlicher, sondern auch auf emotionaler Ebene miteinander zu kommunizieren und durch die völkerverbindende Kraft der Musik schnell ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen. Dieses Konzept ging voll auf. Nach dem ersten Beschnuppern am Dienstag, den 1. April, bei Kennenlernspielen und vorbereitenden Lockerungs- Rhythmus- und Stimmübungen von Musik-Profi Meinhardt war das Eis zwischen Franzosen und Deutschen schnell gebrochen, und die Gruppe konnte – bereits fröhlich durchmischt – mit der musikalischen Vorbereitung der Lieder beginnen. Die ausgewählten Titel: „Aux Champs-Élysées“ von Joe Dassin, „99 Luftballons“ von Nena, „Dernière Danse“ von Indila und „Alles nur geklaut“ von den Prinzen, wurden zum Teil zur Gitarrenbegleitung von Hausner oder zum Playback gesanglich und teils auch tänzerisch mit viel Lachen, Spaß und Freude eingeübt.

Die Präsentation fand am Donnerstag, den 3. April vor Schulleiter Christophe Conil statt. Zwischendurch drückten sich französische Schülerinnen und Schüler ihre Nasen an den Fensterscheiben des Multimediaraums des erst vor zwei Jahren komplett neu erbauten Collège Voltaire platt. Das entstandene Gemeinschaftsgefühl wurde im Anschluss an die Vorführung durch einen Orientierungslauf in gemischtsprachlichen Sechsergruppen am fußläufig erreichbaren Pont du Gard weiter ausgebaut und fand seinen Höhepunkt im gemeinschaftlichen Kochen und Abendessen mit anschließender Feier auf dem Campingplatz.

Neben den Partnerschaftsaktivitäten standen für die deutschen Schülerinnen und Schüler auch interessante und spannende landeskundliche und touristische Aktivitäten auf dem Programm: Eine historische Führung am und durch den Pont du Gard, der Besuch der Stadt Nîmes mit der römischen Arena, eine Kanutour durch die Schluchten des Gardons, eine Fahrradtour in das pittoresque Städtchen Uzès, eine Tour im Minizug durch die „Salins du Midi“ und ein Besuch der Stadt Aigues-Mortes mit ihren vollständig erhaltenen mittelalterlichen Befestigungsmauern.

Um einen kleinen Einblick in den Alltag der französischen Partner zu erhalten, nahmen die deutschen Schülerinnen und Schüler am Dienstagnachmittag am Regelunterricht ihrer Partner teil und wurden später jeweils zu zweit von den Familien zum Abendessen, damit der kulinarische Aspekt dieser Kulturerfahrung auch nicht zu kurz kommt. Krönender Abschluss der Begegnungsfahrt war ein gemeinsamer Samstagvormittag von Deutschen und Franzosen mit Picknick am Mittelmeerstrand von Grau-du-Roi und schließlich am Abend vor der beeindruckenden Kulisse des Pont du Gard die große Abschiedsparty, bevor die CBES-Schülergruppe am frühen Sonntagmorgen – etwas übermüdet, aber mit vielen neuen Erfahrungen und Erinnerungen – in Avignon in den TGV stieg, um die Heimreise anzutreten.

„Die deutsch-französische Schülergruppe aus Allendorf und Remoulins am Pont du Gard mit Deutschlehrerin Maria D’Arcangues, Musiklehrer Lin Meinhardt und Französischlehrer Jens Hausner“ Fotografin Lea Hofmann