Am Montag, den 7. Oktober fand in der Neuen Stadthalle in Langen die Veranstaltung „KIDS SAFE LIVES“ statt. Ziel des Events, das vom Rotary Club Offenbach-Dreieich in Kooperation mit der Kinderhilfestiftung e.V. und der Asklepios Klinik Langen veranstaltet wurde, war es, Schülerinnen und Schüler in lebensrettenden Maßnahmen zu schulen, wie der Herzdruckmassage und dem Gebrauch eines Automatischen Externen Defibrillators (AED).
Dass Gesundheit das Wichtigste überhaupt ist, wissen wir spätestens seit Corona. Dies dachte sich auch die Koordinatorin des Schulsanitätsdienstes der Clemens-Brentano-Europaschule Allendorf, Gabi Minninger, und fragte neben den Schulsanitäterinnen und Schulsanitätern des Standortes auch in ihrer eigenen Klasse nach, wer noch zusätzlich Interesse an der Teilnahme hätte. Als sich ausnahmslos alle für das ehrenamtliche Engagement meldeten, gründete sich die wahrscheinlich erste und einzige Reanimationsklasse Hessens.
Der Schulsanitätsdienst und die Klasse 9a der CBES Allendorf machten sich also auf den Weg, um potenzielle Leben zu retten. Bei einem Vortrag von Prof. Bernd Böttiger, der dem Vorstand des Deutschen Rates für Wiederbelebung angehört, und von einer Veranstaltung in Taiwan live zugeschaltet wurde, konnten die Jugendlichen lernen, dass das menschliche Gehirn nach einem Herz-Kreislaufstillstand schon nach drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben beginnt. Ein Rettungswagen braucht bei uns in Deutschland durchschnittlich sieben Minuten, bis er am Einsatzort angekommen ist, so dass die Überlebensrate bei Herzstillstand außerhalb einer medizinischen Einrichtung bei nur maximal 10% liegt. In anderen Ländern liegt die Laienreanimationsrate bei bis zu 80%. Und hier kommen die jungen Ersthelfer ins Spiel. Nachdem ihnen in einem praxisorientierten Training die wichtigsten Punkte bei einer Reanimation beigebracht wurden, werden sie in ihren Schulen eine zentrale Schlüsselrolle als Multiplikatoren übernehmen. Einmal jährlich sollen alle Schülerinnen und Schüler der gesamten Schule über Laienreanimation aufgeklärt und darin geschult werden. Damit dies möglich ist, bekommen alle teilnehmenden Schulen zehn Reanimationspuppen sowie zehn AED-Trainingsgeräte (= Automatisierter externer Defibrillator) geschenkt. Mithilfe des Reanimationsunterrichts sollen jährlich bis zu 10.000 Menschenleben in Deutschland zusätzlich gerettet werden.
Minninger dankte dem Förderverein der CBES Allendorf für die Übernahme der Reisekosten. Ohne diese Unterstützung sei die Teilnahme nicht möglich gewesen. Durch eine Spende oder Mitgliedschaft kann jeder mithelfen, dass auch künftig solche sinnvollen Aktionen durchgeführt werden können. Beitrittsformular und Kontodaten des Fördervereins finden sich auf der Schul-Homepage www.cbes-allendorf.de im Navigationsmenü unter Schulgemeinde > Förderverein.