Bereits 2019 waren wir schon auf der traumhaft schönen Insel und haben den östlichen Teil der Insel mit dem Motorrad erkundet. Schon damals waren wir uns nach der Tour einig: Wir kommen wieder, denn wir konnten in einer Woche nur einen Teil der Insel mit dem Motorrad kennenlernen. Wir waren voller Erwartung und bester Laune, als am 19. Oktober, morgens um 8.00 Uhr das Flugzeug mit 5 Motorradfreunden aus Staufenberg Richtung Chania/Kreta abhob. Vor dem Hotel in Gergioupoli, zwischen Chania und Rethimno, direkt am kleinen aber feinen Sandstrand gelegen, warteten schon die gemieteten Motorräder bei Sonnenschein und 27 °C auf die Biker aus Staufenberg. Da blieb nicht viel Zeit die Zimmer von dem 4-Sterne-Schuppen in Augenschein zu nehmen. Zügig umziehen und sich mit dem Motorrad vertraut machen. Nach kurzer Einweisung durch den Vermieter hieß es „Fahrwind aufnehmen“.
Am 1. Tag sollte es nur eine kleine Eingewöhnungstour sein. Aber wenn dich die Sonne und ein strahlendblauer Himmel anlachen, die Berge vor Dir liegen und auch immer näherkommen und die Straßen immer leerer werden, da kannst du nicht umkehren. Ausgeschlossen. Auf eines muß du, vor allem auf Nebenstrecken immer achten. Schafe und Ziegen stehen oder liegen einfach auf den Straßen, denn die haben hier auf Kreta immer Vorfahrt. Das haben wir schnell gelernt.
Die Tour am ersten Tag führte uns über eine neu asphaltierte Straße mit vielen Serpentinen, hinauf bis auf ca. 1100 m Höhe nach Kares. Hinter Kares bogen wir nach links auf eine landschaftlich sehr schön gelegene Straße ab. Auf einer Strecke von ca. 40 Kilometer nur zwei bewohnte Siedlungen. Dafür umso mehr Ziegen und Schafe, auch auf der Straße. Schnell fahren war hier nicht angesagt. Der unbefestigte Bodenbelag auf einem Teil der Strecke forderte unsere besondere Aufmerksamkeit. Dafür konnten wir die Landschaft bei fast wolkenlosem Himmel bewundern und auch genießen. Dann endlich wieder mal ein Dorf. Die Zivilisation hatte uns wieder. Dann konnten wir es wiederlaufen lassen, denn nur noch 2 Dörfer trennten uns von der einzigen Autobahn auf Kreta, die E 75. Jetzt nur noch locker Gas geben, bis wir wieder unser Hotel erreichten. Andreas der Barkeeper begrüßte uns schon nach dem 1. Tourentag mit einem frisch gezapften Bier. Ich bin ehrlich. Bei einem Bier bleib es nicht.
Lockere Morgentoilette, gutes Frühstück und wieder auf die Bikes. Auch heute wieder strahlend blauer Himmel, Sonne pur und beste Stimmung bei uns Bikern. Auf was sollten wir noch warten. Los geht`s. Heute war unser Ziel der Badestrand von Falasarna, am äußersten Westen der Insel. Natürlich stand auch die Halbinsel Rodopou, einer von zwei „Fingern“, die auf der Nordseite ins Mittelmeer ragen, auf unserem Programm. Die Autobahn ließen wir schnell hinter uns und bogen hinter Chania auf die alte Nationalstraße in Richtung Westen ein. Diese führte uns direkt am Meer entlang bis zur Halbinsel Rodopou. Nach kurzem Weg auf der Insel in mittleren Höhenlagen, das Meer begleitete uns auf der rechten Seite, so erreichten wir auf der Halbinsel den Badestrand Afraton. Hier merkten wir, dass die Saison so gut wie gelaufen war. Der Kiosk war bereits geschlossen und nur vereinzelte Badehungrige genossen an dem Kieselstrand noch das 23 °C warme Badewasser. Wir folgten wieder dem Lockruf der Straße ins Landesinnere. Leere, dafür kurvenreiche, gut zu befahrene Nebenstraßen, hier und da ein kleines Dorf, das waren unsere Begleiter. Ja, da waren ja auch noch die Ziegen, Schafe und andere Tiere, die ohne uns zu fragen, ebenfalls die Straßen benutzten. So erreichten wir zunächst die Kleinstadt Kissamos im äußersten Westen Kretas mit ihren 4000 Einwohnern. Eine kurze Rast mit gutem, griechischem Essen, so genossen wir die Ruhe direkt am Meer. Aber wir wollten ja noch nach Falasarna. Also hieß es wieder Fahrtwind aufnehmen. Nach etwa 10 km Fahrt, plötzlich der Blick vom Berg hinunter zum Stand von Falasarna. Türkisblaues Wasser, ein fast menschenleerer Strand lag da vor uns in der Mittagssonne. Die paar Serpentinen hinunter zum weißen Sandstrand nahmen wir gar nicht mehr richtig war. Jetzt die Lederklamotten vom Leib, die Badehose an und ab in die Wellen. Welch eine Wohltat. Auch der Kiosk am Strand hatte noch geöffnet. Herz, was willst Du mehr. Faulenzen, Baden und nichts tun, auch das gehört zum Leben eines Bikers dazu. Nach etwa 3 Stunden am Stand von Falasarna hieß es wieder Fahrwind aufnehmen, denn wir wollten noch vor der Dunkelheit wieder im Hotel sein. Das hat auch so gepasst. Andreas der Barkeeper winkte schon mit einem frisch gezapften Bier. Gesellige Runde am Abend mit dem am Tag Erlebten, so ließen wir einen wunderschönen Tag ausklingen.
8.30 Uhr Frühstück und 9.30 Uhr Abfahrt. So soll es auch heute wie an den noch vor uns liegenden Tagen, sein. Die Region um Frangokastello auf der Südseite der Insel soll heute unser Ziel sein. Von unserem Hotel aus nahmen wir Kurs auf die neu asphaltierte Straße, die sich über Kurven Serpentinen bis hinauf auf ca. 1000 m Höhe bis Koras schraubte - kannten wir schon von unserer Tour am ersten Tag. Hinter Koras eine kurze Rast mit herrlichen Ausblick auf das Meer auf der Südseite der Insel. Schnell noch ein paar Gläser selbstgemachten Honig, den der Wirt anbot, verstaut und schon führten uns die Serpentinen den Berg hinunter zu dem blau schimmernden Meer vor uns. Hora Sfakion heißt das kleine verschlafene Städtchen, ein Anlaufpunkt für Fährschiffe in die nähere Umgebung. Auch Wanderer zum Einstieg in die berühmte Samaria Schlucht nutzten diese Fährverbindung. Zum Wandern waren wir heute nicht aufgelegt. Der Fahrtwind führte uns zunächst über eine sehr schöne, sich in den Berg hinein schlängelnde Straße. So langsam verzog sich der Nebel und so kamen auch
die hohen Gipfel des Levka Ori Gebirges, das sich bis über 2400 m erhob, zum Vorschein. Für wahr, ein Mekka für Wanderer. Für uns Biker sind diese Höhen leider nicht zu befahren, leider. Die Straße mit den unzähligen Olivenbäumen links und rechts neben der Straße schlängelte sich noch bis zum Kloster Agios Ioannis. dem Endpunkt dieser Straße. Es kam uns sehr gelegen, dass wir hier umkehren mussten und diese wunderschöne Serpentinenstraße noch einmal bei vollem Fahrspaß genießen konnten. Die Hafenstadt Hora Skafion ließen wir rechts liegen und nahmen Kurs zum wunderschönen Strand nach Frangokastello. Direkt neben einer kleinen Taverne konnten wir und unsere Motorräder abstellen, den Blick zum Sandstand schweifen lassen den sie Sonne ununterbrochen anlachte. In aller Ruhe die gute griechische Küche genießen. Natürlich zum Abschluß noch einen Espresso.
Nach dem Essen raus aus den Biker-Klamotten, die Badehose an und ab ins warme türkisblaue, von der Sonne verwöhnte Meerwasser. Da muß auch noch Zeit für ein Sonnenbad im warmen Sand bleiben. Das sind Momente im Leben eines Bikers, da willst Du mit Nichts Anderem auf der Welt tauschen. Irgendwann haucht uns der Fahrwind ganz leise ins Ohr, auf Jungs weiter geht’s, der Asphalt vermisst euch. Wir wollten noch in der Region um Preveli die Küste - natürlich mit Baden im Meer - erkunden, aber dafür reichte die Zeit einfach nicht aus. Wir wollten vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Hotel zurück sein. Über Argoules, Rodakino, Sellia, Paleoloutra erreichten wir die neu ausgebaute mit Kurven optimal versehene Straße, die uns nach Rethymno führt. Auf dieser Strecke konnten sich unsere Bikes noch einmal so richtig austoben. Die wenigen Autos auf dieser Strecke waren für uns kein Problem. Über die E90 erreichten wir wieder unser Hotel, gerade noch, bevor die Dunkelheit das Zepter wieder übernahm. Der Barkeeper Andreas war auch an diesem Tag wieder so aufmerksam wie an den Tagen zuvor und begrüßte uns schon von Weitem mit Winken und einem kühlen Getränk. Ein schönes Gefühl, wenn man merkt, man ist willkommen.
Heute soll es die längste Tour für uns Biker werden. Ausreichend Zeit für Morgentoilette und Frühstück waren auch heute wieder ein muß. Aber 9.30 Uhr war Abfahrt. Unser heutiges Ziel der Stand von Elefonisi am äußersten Südwesten der Insel. In dem Reiseführer spricht man auch von dem schönsten Strand auf Kreta. Wir werden sehen. Bis zum Strand von Falasarna im äußersten Nordwesten der Insel, der auf dem Weg liegt, hatten wir schon vor zwei Tagen geschafft. Von hier aus galt es die gesamte Westküste vom Norden bis zum Süden zu bezwingen. Vor uns lagen Kurven und Serpentinen in bester Hanglage, die es zu bezwingen galt. An so manchen Stellen war von einer Straße nicht mehr viel zu erkennen. Bei Gegenverkehr mußten wir unsere Fahrweise schon extrem anpassen. Hier galt es, der Klügere gibt nach. Der pure Sonnenschein und immer wieder dieser wohltuende Blick hinab zum Meer entschädigte für so manche Begegnung auf dieser Strecke. In der Nähe von Kambos wurde eine kurze Rast eingelegt. Eine kleine Taverne, hoch am Berg gelegen lud uns dort zum Verweilen ein und den wunderbaren Blick hinunter zum Meer zu genießen. Aber unser Ziel war der Stand von Elefonisi, so hauchte es uns der Fahrtwind ganz leise in die Ohren und es stimmte. Elefonisi, ein wunderbarer Stand, sehr weitläufig mit einer Taverne etwas oberhalb vom Strand gelegen. Sehr viele Touris und Einheimische, die Sonne, Wind und das 24 °C warme Wasser zum Ende der Badesaison nochmal genießen wollten. Hier kommen auch die Wassersportler voll auf ihre Kosten. Kurze Stärkung in der Taverne und dann ab in die Fluten. Welch eine Wohltat. Aber unsere Zeit war auch an diesem Strand wieder begrenzt, denn vor Einbruch der Dunkelheit wollten wir wieder zurück im Hotel sein. So galt es wieder Fahrwind aufzunehmen und die Bikes zu besteigen. Wir wählten für den Rückweg eine andere Route, denn wir wollten noch dem Strand von Paleohora einen Besuch abstatten. Der Gedanke mit dem anderen Rückweg war vielleicht nicht so gut. Denn bereits nach 2 Kilometern endete die zunächst sehr gut asphaltierte Straße im Nichts. Kieselsteine und anderes Geröll bildeten ab jetzt die vor uns liegende „Straße“ die uns in mittlere Höhen im Hinterland führte. Wir wussten noch nicht, dass dieser „Straßenbelag“ für ca. 8 km unser Begleiter war, bis wir dann endlich wieder festen Boden unter den Reifen hatten. Einen solchen „Fahrweg“ hat bisher noch keiner von uns Bikern in seinen langen „Bikerjahren“ erlebt. Wir haben diese Situation aber recht gut gemeistert und es ist alles gut gegangen. Leider haben wir durch diesen ungewöhnlichen Fahrweg viel Zeit verloren, sodass wir die Abfahrt nach Paleohora mit Badeaufenthalt streichen mußten. Wir fuhren jetzt über neu asphaltierte Straßen, die sich über unzählige Kurven in Höhenlagen bis etwa 900 m hinaufschlängelte und durch einsame, verschlafene, sehr dünn besiedelte Dörfer Richtung Chania führte. Natürlich hatten auch auf diesen Straßen die Ziegen und Schafe wieder „Vorfahrt“. Unzählige Olivenbäume säumten auch in diesen entlegenen Gegenden die Straßen und Berghänge. Bald sahen wir ein Hinweisschild zur Autobahn. Für uns das Zeichen, jetzt nur noch diese eintönige Straße über Chania bis zu unserem Hotel abfahren und bald waren wir wieder „zu Hause“, in gewohnter Umgebung bei Andreas unserem Barkeeper. Auch von diesem wunderschönen Biker Tag werden wir lange, lange zehren.
Wieder ein Tag, der uns mit Sonnenschein pur und strahlend blauem Himmel begrüßte. Dass wir super gelaunt waren, müssen wir nicht besonders erwähnen. Andreas winkte uns noch kurz nach und schon hatten wir wieder Fahrtwind aufgenommen. Die Hochebene zum Einstieg in die Samaria Bucht, ein Paradies für Wanderer, sollte heute eines unserer Zwischenziele sein. Aber Wandern stand auch heute absolut nicht auf unserem Tagesplan. Wir genossen es einfach, wie uns der Fahrtwind bei diesem Traumwetter durch die Kurven gleiten ließ. Mal etwas höher am Rande des Lefka Gebirges, dann wieder bergab durch verschlafene Dörfer bis kurz vor Chania. Ziegen und Schafe wie gehabt. Jetzt nahmen wir Kurs auf die Therisiano Schlucht. Ein absolutes muß für Motoradfahrer. Links und rechts neben der Straße steile, fasst senkrechte Felswände. Links neben der Straße ein Bach, fast ausgetrocknet. In Therisiano endete diese einmalig schöne Straße und die sehr gut zu befahrene Straße führte uns immer weiter bergauf bis zur Oropedio Hochebene bis in ca. 1100 m Höhe. Eine kleine, einfache Taverne lud uns zum Verweilen ein. Hier wurden wir von Einheimischen freundlich begrüßt, die sich im Schatten der Olivenbäume ihren Wein schmecken ließen. Hier genossen wir nicht nur die sehr gute griechische Küche, sondern auch einen herrlichen Blick hinunter in die Ebene bis zum Meer am Horizont. Noch ein Espresso nach dem guten Essen und dann wieder auf die Bikes. Es hieß Abschied nehmen von einer geselligen Runde, der Fahrtwind hatte uns überzeugt. So gelangen wir schließlich bis zum Einstieg in die Samaria-Schlucht in ca. 1.100 m Höhe. Von hier aus führte noch ein Wanderweg bis zu einer Hütte in ca. 1600m Höhe. Leider sind diese Regionen nicht mit dem Motorrad zu befahren. Wir genossen das Cruisen auf dieser Hochebene bei herrlichen Sonnenschein und wolkenlosem Himmel und super zu befahrenen Straßen. Zunächst behutsames Gleiten, vorbei an Windrädern, aber dann luden uns die Serpentinen ein, mit flotterem Tempo die Hochebene wieder zu verlassen. Welch eine Wohltat für unsere Bikes. Ja wir wußten von den Ziegen und Schafen auf den Straßen. Heute aber waren diese woanders unterwegs, hatten wohl irgendwo „Freunde“ besucht. Welch ein Glück für uns. Unten in der Ebene angekommen führte uns eine gut asphaltierte Nebenstrecke wieder durch kleine Dörfer, hie und da ein paar Menschen im Gespräch vertieft und uns kaum bemerkten. Unser Hotel in Georgiopol in der Bucht von Ormus Almirou war wieder unser letztes Ziel für heute. Nach dem Abendessen konnten wir die von Dirk gefilmte Tour über einen kleinen mitgebrachten Beamer an der Wand, gemeinsam mit anderen Hotelgästen, bei kühlen Getränken in aller Ruhe genießen.
Wieder ein Tag, der uns mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel mit Temperaturen um die 26 °C anlachte. Da gibt es bei uns Motorradfahrern kein Halten mehr. Andreas wünschte uns noch einen tollen Tag, wir schwangen uns in den Sattel und das kurze Stück Autobahn bis Rethymno haben wir problemlos gemeistert. Jetzt schnell die Autobahn nach rechts in Richtung Ide (Psiloritis) Gebirge verlassen. Auf den entlegenen aber dennoch kurvenreichen Straßen durch die verschlafenen Dörfer, da fühlten wir uns wohl. Auf der linken Seite im Hintergrund die Ausläufer vom Ide-Gebirge, links und rechts der Straße unzählige Olivenbäume, nicht zu vergessen unsere Wegbegleiter, Ziegen und Schafe. Sicherlich waren auch noch andere Haustiere dabei, die wir aber beim zugigen Fahren nicht ohne weiteres erkennen konnten. Auf der landschaftlich wunderbar zu fahrenden Strecke, jagt eine Kurve die Andere. Die Landschaft in sich aufsaugen und dem Fahrspaß frönen. Wie herrlich. Über die Orte Kiriana, Amnatos, vorbei am Aussichtspunkt Tsounes mit herrlichen Rundblick von ca. 700 m Höhe, Thronos und Apostoli erreichten wir den malerisch gelegenen Trinkwasserstausee Potami. Eine kleine Taverne etwas oberhalb vom See gelegen, ein paar Touristen auf ihren Quads, die gerade eine Pause einlegten und eine absolute Stille am Wasser. Natürlich genossen wir diesen Augenblick, bevor uns der Fahrtwind wieder auf den Asphalt lockte. Nicht auf der vorgegebenen Touri-Straße, sondern auf Nebenstrecken genossen wir den perfekten Genuss, immer am Hang des Ide-Gebirges entlang. Der höchste Berg in dieser Region, der Psiroritis mit 2456 m Höhe präsentierte sich im Sonnenschein, umgeben von wolkenlosem, blauem Himmel. Gerne wären wir in die Nähe des höchsten Berges mit unsren Bikes „geklettert“, aber diese Region ist nur Wanderern vorbehalten. Bei diesem Gleiten mit dem Bike durch diese einmalig schöne Bergwelt, kann es schon vorkommen, dass Dir auf einmal die Namen der Dörfer richtig fremd vorkommen. Thema Orientierung. Selbst in diesen abgelegenen, verschlafenen Regionen gibt es Menschen, die dir freundlich und hilfsbereit weiterhelfen. Obwohl wir uns nicht in unseren Sprachen verständigen konnten haben wir uns dennoch prächtig verstanden. Ein älterer, freundlicher Herr hat uns lachend Zahlen in die Karte eingezeichnet, die uns von Ort zu Ort führten und so erreichten wir problemlos auf der malerisch herrlich gelegenen, mit Kurven gespickten schmalen Straße das Meer auf der Südseite der Insel nahe Agia Galini. Auch hier nach einem guten Essen in einer Taverne mit guter Rockmusik im Hintergrund, war Baden und Relaxen am Stand angesagt. Auch hier an diesem Strand waren die Touris überschaubar. Uns hat es gefreut. Wenn Du so am Stand liegst, die Sonne bei strahlend blauem Himmel genießt und das Rauschen des Meeres das einzige Geräusch ist, willst Du gar nicht mehr aufbrechen. Aber es musste leider wieder sein. Wir waren uns absolut sicher, dass Andreas wieder mit einem „Willkommensgruß“ auf uns warten wird. Also in die Motorradklamotten, einbiegen auf die landschaftlich schöne Strecke Richtung Rethimno, durch eine mit vielen aufeinanderfolgenden Kurven und Serpentinen versehene Landstraße, vorbei an Melambes, durch Akoumia und durch den Touristenort Spili. Ab hier gönnten wir unseren Maschinen auf einer neu asphaltierten Straße - im Rahmen des Machbaren - freien Lauf. Die Bikes hatten verstanden. Einen Teil dieser Strecke war uns schon von einer Tour vor 2 Tagen bekannt. Egal, wir genossen den lauwarmen Wind, die hinter uns untergehende Sonne und hie und da den Blick auf der rechten Seite auf die Höhen zum Ide-Gebirge. Ab Rethimno noch ein kurzes Stück Autobahn Richtung Chania und schon nahmen wir wieder den Willkommensgruß - ein Bier - von Andreas entgegen. Ein willkommener Abschluss eines wiederum rundum gelungenen Biker Tages. Duschen, Abendessen in Buffetform und Tagesausklang an der Hotelbar mit einem von Dirk vorgeführten Firm, den er auf der heutigen Tour mit seiner Web-Kamera aufgenommen hatte. Wir waren rundum zufrieden.
Ja leider geht auch der schönste Motorradurlaub einmal zu Ende. Heute durften wir zum letzten Mal die Bikes besteigen und den kretischen Fahrtwind genießen. Heute nehmen wir die ehemalige Hauptstraße bis Rhetimno ins Visier. Eine eher verschlafene aber mit Kurven gespickte Nebenstrecke, die sich durch abgelegene Bergdörfer schlängelt und immer wieder auf der einen oder anderen Bergkuppe den Blick hinunter zum Meer freigab. Wir ließen es heute ganz ruhig angehen und so konnten wir dieses landschaftlich sehr schöne Hinterland, mit den unzählig vielen Olivenbäumen und prachtvollen Blumen links und rechts neben dieser verlassenen Hauptstrecke absolut genießen. Auch diese Landschaft zwischen den beiden Hochgebirgen Levkas Ori und Psiloritis hat absolut seine Reize und sollte bei Motorradtouren auf der Insel mit ganz oben stehen. Über die abseits gelegenen Dörfer Kourna, Kate Poros, Konstantinos und Gonia erreichten wir die absolut sehenswerte Stadt Rethimno, direkt am Meer gelegen. Die Besichtigung der Burg, schlendern durch die Altstadt und Essen an einem schattigen Plätzchen, so sah heute unser lockeres Programm aus. Eine ganz besondere Begegnung hatten wir mit einem Biker aus Finnland. Er war mit einem Freund aus Köln unterwegs. Der Motorradfan aus Finnland erkannte uns an dem T-Shirt, das wir von einer Motorradtour in den Dolomiten mitgebracht haben. „Kurven und Knödel“ war u.a. darauf zu lesen. Dies Hotelkette in den Dolomiten und Österreich waren ihm absolut bekannt. Wie klein ist doch die Welt. Zurück fuhren wir auf einer Nebenstrecke neben der Autobahn. Diese führte uns direkt am Meer entlang, vorbei an einigen Hotelanlagen, die aber teilweise schon geschlossen hatten. Eine kurze Rast noch direkt am Meer und dann zurück zum Hotel, denn heute mußten wir unsere Motorräder um 17.00 Uhr an den Vermieter wieder übergeben. Der Abend war geprägt vom Abschied nehmen. Abschied nehmen von der Insel, die geprägt ist von wunderschönen Naturlandschaften, mit traumhaft schönen Stränden, eine endlose Vielfalt an gebirgigen Straßen mit unendlich vielen Kurven, die Anblicke der weißen Berge, die Ausblicke in die Täler, einfach die Landschaft in sich aufsaugen, dem Fahrspaß frönen. Abschied nehmen von Menschen, die uns das Gefühl gegeben haben, dass wir willkommen waren. Mehr als solche wunderbaren Eindrücke mit nach Hause zu nehmen, geht nicht. Wir hatten die perfekte Reisezeit und Tageszeiten für unsere Touren auf Kretas Westseite gewählt. Wir werden 2024 wieder auf Tour gehen.
Wir danken unserem Herrgott, dass er uns von Unfällen oder anderen negativen Ereignissen bewahrt hat. Begeistert von der Tour auf Kretas Westseite waren: Dirk Kern, Heinz Grölz, Günter Linker, Gerd Will und Norbert Zwiener