Der NABU-Staufenberg hatte am Samstag, den 04.02.22 zu einer Wanderung durch die Gemarkung von Staufenberg eingeladen.
Das Regenwetter der letzten Woche machte eine Pause und ab und zu kam sogar die Sonne zum Vorschein. Insgesamt 37 Interessierte fanden sich gegen 15 Uhr auf dem Parkplatz der Firma RHI-Magnesita ein. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Thomas Ebel und dem Verteilen von Ausfüllbögen für ein spannendes Naturquiz, startete die Gruppe los in Richtung Tränkbach.
Die Wanderung sollte entlang von unterschiedlichen Lebensräumen gehen. Der erste Stopp wurde bei einer Streuobstwiese in Mainzlar eingelegt. „Streuobstwiesen sind ein Hotspot der Artenvielfalt“ wusste Joachim Weinert vom NABU-Staufenberg zu berichten. Er gab wichtige Informationen zur Entstehung dieses Biotopes mit 65 neu angepflanzten Obstbäumen und einem ansehnlichen alten Obstbaumbestand. Dabei ging er auf die Bedeutung der Pflege von Obstbäumen und den hohen Artenreichtum an Pflanzen und Tiere ein.
Auf dem weiteren Weg entlang eines Waldstücks wurden die Funktionen des Waldes für das Klima und den Wasserhaushalt beleuchtet. Weiter schlängelte sich der Wanderweg durch ein großes zusammenhängendes Wiesengebiet. „Wir befinden uns hier mitten in einem von drei bestehenden FFH-Gebieten in Staufenberg – dem FFH-Gebiet Tränkbachniederung“, begann Weinert seine Erläuterungen zu diesem Schutzgebiet. Nicht nur die artenreichen Pfeifengraswiesen und die Mageren Flachland-Mähwiesen waren ausschlaggebend für die Unterschutzstellung des Gebietes. Wertgebend war auch das Vorhandensein des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, ein eher unscheinbarer Schmetterling, der sich nur unter sehr speziellen Voraussetzungen vermehren kann und durch die Listung in der sog. FFH-Richtlinie aus dem Jahr 1992 einen besonderen Schutz genießt. Weinert schilderte sodann die spannende Vermehrungsstrategie des Schmetterlings von der Eiablage auf der Pflanze Großer Wiesenknopf bis zum Schlüpfen des Schmetterlings im Ameisenbau.
Im weiteren Verlauf der Wanderung kam die Sandgrube in Treis in Sichtweite. Sandgruben wie auch Steinbrüche sind häufig Ersatzlebensräume für bedrohte Tierarten wie Uferschwalbe, Bienenfresser oder Gelbbauchunke. Auch Uhu und Wanderfalke finden in Steinbrüchen einen Brutplatz. Gegen Ende der Wanderung gab es noch interessante Informationen über Fließgewässer und Auen zu erfahren.
Nach gut zwei Stunden gelangte die Wandergruppe wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die gefüllten Quizbögen wurden im Anschluss bei einem gemütlichen Abendessen im Landgasthof „Zum Schwanen“ in Mainzlar ausgewertet. Selbstverständlich lockten auch Preise für die Erstplatzierten. Der NABU freute sich über viele nette Gespräche und durchweg positive Rückmeldungen zu der Veranstaltung.