Ich träumt von einem Schmetterling
in einem reizenden Gewand,
es war ein buntes munt´res Ding,
das ich auf einer Distel fand.
Sein Kopf war schwarz, die Augen braun,
gar bunt und leicht die Flügel;
ich traf ihn oft in meinem Traum
auf einem Birkenhügel.
Er sprach zu mir mit sanftem Laut
und fächelte mir zu:
„Ich hab´ Dich lieb, bin Dir vertraut,
doch laß mich hübsch in Ruh.
Ich bin für alle Menschen da,
flieg rasch von Blum´zu Blüte,
ich lieb sie alle, die ich sah,
vor einem ich mich hüte,
daß ich gefangen werden mag
und sei´s in einem goldnen haus,
das wär´für mich der Jüngste Tag,
er löscht mein Leben aus.“
Gedichte von Walter Bier
(Briefbot Walter)
1967-68