In der Dämmerung

Im Häuschen still am Waldesrand,

sitzt Du in stiller Ruh,

als wärest Du im Märchenland,

die Sonne sieht Dir zu.

Sie gleitet hinter Bergeshöhn,

hinab ins Erdenall,

mit rotem Licht färbt sie das Grün,

der Wiesen in dem Tal.

Der Bach, der an dem Haus entlang,

sich in den Teich ergießt,

er murmelt leise seinen Sang,

der Deinen Traum versüßt.

Fasanenhähne kämpfen wild,

es tönt ihr Krächzen laut,

vom Dorfe vor Dir lieblich mild,

ein Kirchlein nach Dir schaut.

Von seinem Turm tönt Glockenschall,

er schwebt zum Himmelszelt,

als wollt er jubeln mit dem All,

Herrgott, wie schön ist Deine Welt.

Gedichte von Walter Bier

(Briefbot Walter)

1967-68