Es heult der Hund in seiner Kammer,
sein Herr hat ihn allein gelassen,
kein Mensch erbarmt sich seines Jammers,
der hund, er kann es gar nicht fassen.
Da endlich hört ihn eine Katze,
sie spitzt die Ohren und miaut,
erhebt gar zärtlich ihre Tatze,
ein Anblick, der auch mich erbaut.
Und hört nur, nun zusammen singen
die beiden Tiere im Duett,
was vorher war ein tristes Klingen,
jetzt tönt es stimmvoll, beinah´ nett.
So ist´s auch oft mit unsresgleichen,
ein Sang allein ist bittres Klagen,
doch, wenn zwei sich die Hände reichen,
kann man das Jammern schon ertragen,
und wenn es gar ein ganzer Chor,
so klingt es herrlich zu uns nieder,
Sopran und Alt, Baß und Tenor
erfreuen uns mit Liedern.
Gedichte von Walter Bier
(Briefbot Walter)
1967-68