Wer sich der Politik verschrieben,
der kommt nicht mehr ins rechte Gleis,
er wird durch Ehrgeiz angetrieben,
er glänzt vor Wissen, jeder weiß,
dass nur die Tüchtigkeit ihn brachte
zu seinem hohen Ziel hinan
und jeder, der ihn hörte, dachte:
Das ist für uns der richtige Mann.
Das war er aber auch schon früher,
nur unter anderem Ruhmenszeichen,
doch niemand kehrt vor seiner Tür,
denn um ihn rum sind seinesgleichen.
Ja, Politik ist Politik,
ob früher schlecht, ob heute gut,
wer sie betreibt hat immer Glück,
nur muss man zeigen ruhig Blut
bis nach dem wüsten Sturm der Zeiten
die Wellen wieder friedlich gleiten
und listig sein und auf der Hut.
Nur ja den Anschluss nicht verpassen
nur dann hinauf die steilen Straßen,
hinauf, hinauf, mags auch was kosten,
wer unten bleibt wird weiterrosten.
Was nutzt schon Tugend, Wohlverhalten,
das ist fürs Volk, ist für die Alten,
wir wollen Geld, wir wollen Ehren
und niemand kann uns das verwehren,
wir steigen auf und nie zurück,
die Politik ist unser Glück.
Gedichte von Walter Bier
(Briefbot Walter)
1967-68