Seit Monaten wird durch die Polizei und die Seniorensicherheitsberater im Saarland über die fiesen Maschen der Enkeltrickbetrüger berichtet und eingehend über richtiges Verhalten von ausgesuchten Opfern gegenüber diesen Betrügern informiert. Trotzdem gelingt es den Betrügern immer wieder, mit oftmals den gleichen Betrugsmaschen, insbesondere bei Seniorinnen und Senioren, ihr lang erspartes Geld oder auch Schmuck und Münzsammlungen zu ergaunern. So kam es im Juli im Saarland zu mehreren Geldübergaben durch angerufene Opfer im Wert von 85.000 €. Die Betrüger nutzten dabei die Variante mit sogenannten Schockanrufen. Hierbei meldeten sich die Täter als angebliche Polizeibeamte, die das angerufene Opfer darüber informierten, dass ein naher Angehöriger einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und deswegen in Untersuchungshaft genommen würde. „Angereichert“ wurden die Schockanrufe durch die Einbindung von angeblichen Rechtsanwälten oder Staatsanwälten. Durch permanente Gesprächsführung (in einem Fall in der Gemeinde Nohfelden über einen Zeitraum von vier Stunden) wurden die Opfer dabei erheblich unter Druck gesetzt und aufgefordert, für die „festgenommenen Angehörigen“ eine Kaution zu zahlen, um so die Untersuchungshaft abzuwenden.
In Deutschland verlangen Polizei und Staatsanwaltschaft niemals eine Kaution! Man sollte die Anrufer immer ihren Namen selbst nennen lassen und nicht deren Namen raten. Mit dem eigenen Namen gibt man schon Informationen zur eigenen Person preis. Wenn ein Unbekannter Geld oder Wertsachen verlangt, sollte man das Telefon sofort auflegen und diesen Anruf der „richtigen Polizei“ (Notruf 110) mitteilen. Sollte bei derartigen Anrufen auf dem eigenen Telefondisplay die Notrufnummer 110 gezeigt werden, ist absolute Vorsicht geboten. Die richtige Polizei ruft niemals unter der Anzeigendarstellung 110 bei der Bevölkerung an. Wenn man über derartige Telefonanrufe unter Anzeige der 110 die „richtige Polizei“ informieren will, am eigenen Telefon nicht die Rückruftaste nutzen. So erreichen man nur erneut die Betrüger und nicht die richtige Polizei.
Weitere Informationen – auch für Vereine und Gruppen – sind in der Geschäftsstelle der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater beim Seniorenbüro des Landkreises Sankt. Wendel unter der Telefonnummer 06851/801-5201 oder per E-Mail an seniorenbuero@lkwnd.de erhältlich. Dorthin können auch Anfragen für kostenfreie Vorträge und Beratungen gerichtet werden. Dieses Angebot gilt ausdrücklich auch für die Ortsvorsteher im Rahmen der anstehenden Seniorentage in den Gemeinden!